Fußball

Hunt: „Wir haben die beste Mannschaft“

Viele Highlights hat das Hotel "Herzogs Park" in Herzogenaurach nicht zu bieten. Da müssen schon die selbst mitgebrachten Playstation herhalten, um das tägliche Training und das gemeinsame Essen als bisherige Höhepunkte des Tages zu überbieten. Es ist eben alles anders als sonst. Kein Wellnessbereich, der geöffnet hat, selbst das Personal gebe sich zwar sehr viel Mühe, soll aber auch den Kontakt zu den Spielern nach Möglichkeit minimieren.Trotzdem versucht Aaron Hunt der ungewöhnlichen Situation etwas Positives abzugewinnen. Es bleibt ja auch nichts anderes übrig angesichts der weiterhin unwirklich wirkenden Situation, die dem Profifußball in den nächsten Wochen Geisterspiele bescheren wird. „Das wird vom Kopf her etwas ganz anderes“, weiß Hunt. Der HSV-Kapitän hat sich schon mit der neuen Situation befasst, was zum Vorteil werden könnte. „Die Mannschaft, die sich am besten auf die neuen Umstände einlässt, wird die Spiele gewinnen. Und das muss nicht immer der Favorit sein.“

Dresden als letzter Warnschuss - mehr darf nicht passieren

Wir liegen hier im Blog thematisch exakt auf Kurs, das darf man angesichts der letzten Tage und Wochen so festhalten. Sowohl im Blog selbst als auch im Chat darunter wird seit Wochen sehr viel über die Sinnhaftigkeit der Saisonfortsetzung diskutiert. Vor allem aber beschäftigt uns hier der Gedanke an die Zeit danach. Und jetzt nimmt die längst entstandene und durch Corona noch einmal verschärfte Diskussion über die Einführung von Gehaltsobergrenzen Mitten in der Corona-Krise weiter Fahrt auf. „Ich bin dafür, das zumindest zu versuchen“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Sonnabend im „Aktuellen Sportstudio“ über die Einführung einer Gehaltsobergrenze. Und der Manager der Stunde ging sogar noch weiter: Solche Grenzen könnten sich nicht nur auf die teils exorbitanten Spielergehälter, sondern auch auf Beraterhonorare und Ablösesummen beziehen.

Die Kritik an Werder Bremens Verhalten ist berechtigt

Der HSV hat sein erstes Spiel seit der Coronapause absolviert - wenn auch nur per internem Test elf gegen elf im Volksparkstadion. Aber endlich wurde wieder der Wettkampfmodus gelebt - eine Art Generalprobe vor dem ersten Spieltag der Saisonfortsetzung am kommenden Sonntag bei der SpVgg Greuther Fürth. Insofern ist der HSV sportlich auf dem Weg zurück Richtung Normalität - wenn man die Fortsetzung mit Geisterspielen denn so nennen darf. Ich persönlich freue mich auf Fußball, aber mit mehr als nur einem Magengrummeln. Wobei dieses Gefühl nicht allein auf den Moment abzielt, sondern vor allem auf die Zeit danach. Denn ich bin mir sicher, dass der Fußball in seiner jetzigen Struktur früher oder später scheitern wird oder sich komplett in die Hand von finanzstarken Investoren gibt. Auf der anderen Seite muss ich anerkennen, dass alle mehr oder weniger denkbaren Gegenmaßnahmen einfach nicht realistisch sind. Der Fußball befindet sich in einer Sackgasse - nur aufgeben mag ich einfach nicht…

Was erlauben Werder Bremen?

Es geht wieder los. Die Bundesliga hat sich mit fleißigem Konzipieren von glaubhaft realistischen Sicherheitskonzepten bei der Politik Grünes Licht für die Fortsetzung der Bundesliga abgeholt. Und das durchaus hart verdient. Monatelang haben alle gleichermaßen den sozialen Aspekt in den Vordergrund gestellt und ihre Verantwortung für Klubs und noch mehr für die Mitarbeiter der selbigen betont. Öffentliche Diskussionen, dass die Bundesliga hier Sonderrechte genießt, wurden hingenommen - und per Schweigegelübde (um nicht Maulkorb zu sagen) aller Klubfunktionäre, Spieler und Mitarbeiter - auch beim HSV! - nicht größer zum Thema gemacht, als es von außen eh schon der Fall war. Und noch immer ist. Denn eines ist klar: Die Bundesliga wandelt längst nicht mehr nur finanziell auf einem ganz schmalen Grat, sondern auch sozial.

Hecking: „Nichts wird sein, wie es war“

DFL-Boss Christian Seifert war die Erleichterung anzusehen, als er die ersehnte Fortsetzung der Saison in der Ersten und Zweiten Bundesliga mit dem 26. Spieltag am 16. Mai verkündete. „Das ermöglicht allen Clubs die Weiterführung ihrer betrieblichen Tätigkeit und bedeutet für manche Clubs das wirtschaftliche Überleben“, betonte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga am Donnerstag nach der Mitgliederversammlung der 36 Profivereine. Für den HSV bedeutet das, dass es nicht am Freitag wie zuletzt am 13. März nach Fürth geht, sondern erst am Sonntag den 17. Mai. Und auch für die HSV-Fans ohne Sky-Abo gab es eine gute Nachricht. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt die Live-Konferenzen beider Ligen an den ersten zwei Spieltagen jeweils im Free-TV. Ein kleines, aber gutes Zeichen wie ich finde.

Es geht wieder los!

Es war erwartet worden - und dennoch sorgte die Entscheidung aus Berlin für große Erleichterung unter den 36 Bundesligisten. Auch beim HSV, der ankündigte, ab Donnerstag wieder ins normale Mannschaftstraining überzugehen, da die Bundesliga nach der Entscheidung von Bund und Ländern den derzeit unterbrochenen Spielbetrieb in der zweiten Mai-Hälfte wieder aufnehmen wird. Wenn auch vorbelastet: „Ich kann nur appellieren: Es sollten auch Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen müssen. Es war von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor", sagte Markus Söder (CSU) heute nach dem Politikgipfel der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Es hätten sich „alle an die Hygienemaßnahmen zu halten“, stellte der bayerische Ministerpräsident Söder klar und spielte dabei auf das verstörende Video von Hertha-Profi Salomon Kalou an. Der Beschluss sei „einstimmig und einvernehmlich“ erfolgt, ergänzte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Bundesliga startet vorbelastet

Morgen soll der Startschuss erfolgen. Ganz Fußballdeutschland guckt nach Berlin und vor allem die Klubverantwortlichen der 36 Profiklubs und deren Angestellte erhoffen sich von der Bundeskanzlerin am Nachmittag nichts anderes als Grünes Licht für die Wiederaufnahme der Saison. Daran ändern auch die zunehmenden Corona-Fälle unter den Bundesligisten sowie die Kalou-Affäre (s. Video) nichts. Im Gegenteil. Heute bekamen Hamburgs Fußballfans sowie die Verantwortlichen des FC St. Pauli und des HSV ein weiteres Indiz dafür, dass es morgen tatsächlich Grünes Licht seitens der Politik geben wird. Hoffnungsmacher: Hamburgs Sportsenator Andy Grote (SPD). Denn der hatte bei der Landespressekonferenz verkündet: „Beim Sport ist es uns wichtig, dass wir so vorgehen, dass der Breitensport Priorität hat. Deswegen gehen wir heute den ersten Schritt. Wir erhoffen uns morgen in der nächsten Gesprächsrunde mit der Kanzlerin weitere Schritte im Sport“, sagt er. Erst dann käme irgendwann das Thema Fußball-Bundesliga. „Das können wir uns für zweite Mai-Hälfte vorstellen“, sagt er. Und wenn meine Informationen stimmen, hat die DFL mittlerweile für den späten Donnerstagvormittag zur Mitgliederversammlung geladen.

Opokus Vertragsverlängerung ist ein gutes Zeichen

„Im Rahmen einer ersten Welle sind seit Donnerstag insgesamt 1724 Corona-Tests bei den 36 Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga erfolgt. Dabei wurden Proben von Spielern und weiterem Mannschaftspersonal wie Trainerstab und Physio-Therapeuten entnommen und von fünf Fachlabor-Verbünden im gesamten Bundesgebiet untersucht. Zehn Infektionsfälle konnten identifiziert und den Gesundheitsämtern gemeldet werden.“ Das teilte die DFL heute mit, nachdem bekanntgeworden war, dass inzwischen nach den drei Fällen in Köln zehn der insgesamt 1724 Corona-Tests positiv ausgefallen waren. Welche anderen Klubs nun betroffen sind, gab die DFL nicht bekannt. Beim HSV sollen zwar alle gesund sein, heißt es. Dennoch dürften auch die HSV-Offiziellen die neuen Zahlen mit Schrecken vernommen haben. Denn diese zeigen zwar, dass das neue Kontrollsystem funktioniert. Aber eben auch, wie nahe das Virus auch an den Spielern und derem direktem Umfeld sind.

Die Bundesligasaison hängt am seidenen Faden

War es das schon, bevor es überhaupt losgehen konnte? Viele meiner Bekannten nehmen das an. Zumindest die, die nicht näher an den Profiklubs dran sind. Soll heißen: Meine „normalen“ Freunde gehen größtenteils davon aus, dass die Saison nicht durchgeführt werden kann - alle anderen wissen um das Drängen der Klubverantwortlichen auf Saisonfortsetzung unter allen Umständen und rechnen damit, dass trotzdem der Versuch unternommen wird. Sich ich. Ob das sinnvoll ist? Das weiß ich nicht. Es fühlt sich für mich aktuell nicht gut an. Aber das ist nur ein Bauchgefühl. Denn ehrlich gesagt wird keiner wirklich wissen können, ob die Saisonfortsetzung wirklich sinnvoll ist. Und noch weniger, ob sie letztlich überhaupt zu Ende durchgeführt werden kann. Dass nun ausgerechnet eine Woche vor der vermeintlichen Entscheidung beim ersten offiziellen Corona-Test drei positive Fälle beim 1. FC Köln auftauchen - bitter für alle Beteiligten der 36 Profiklubs und die DFL

Was der HSV aus dem Fall Pollersbeck lernen kann

Tage wie heute, wo beim HSV nicht viel passiert, werde ich in Zukunft immer wieder mal nutzen und auf Kommentare reagieren. Zuletzt hieß es hier ja sogar mal, ich würde mir die Kommentare nicht durchlesen, was tatsächlich nicht so ist. Dass ich nicht auf sie reagiere, solltet ihr nicht mit Desinteresse gleichsetzen. Im Gegenteil. Und auch deshalb werde ich mir heute - wie schon in der Vorwoche - wieder einen Kommentar rausziehen und darauf näher eingehen. Diesmal stammt er von „Ohlstedter“, dessen Text im Folgenden kursiv-fett dargestellt wird, während mein Text normal geschrieben ist:

Politik vertagt Entscheidung - neue Chance für Pollersbeck?

Am Mittwoch hatte es erste Gerüchte gegeben, der HSV hätte sich intern intensiver mit Union Berlins Keeper Rafal Gikiewicz beschäftigt. Letztlich hätte man auf eine Verpflichtung verzichtet, da man ,sich von der aktuellen Entwicklung Julian Pollersbecks viel versprechen würde. Heute teilte Union Berlin mit, dass man den im Sommer auslaufenden Vertrag von Gikiewicz auf keinen Fall verlängern wird. Oder anders gesagt: Gikiewicz hatte abgelehnt, wie der Erstliigst mitteilte: „Union bietet dem 32-Jährigen keinen neuen Vertrag mehr an, nachdem dieser das Angebot des Vereins nicht angenommen hatte“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Und schon sprießen die Gerüchte wieder, ob der HSV es sich noch einmal anders überlegt hat. Ich hoffe: Nein. Denn ich bleibe bei dem, was ich seit jeher schreibe: Der HSV hat sich 2017 einen extrem talentierten Keeper geholt, der es wert ist, dass man ihm eine zweite Chance gibt.

Der Fußball muss seiner Vorbildrolle gerecht werden - nur wie?

Ich weiß, dass der Fußball sehr vielen Menschen in Deutschland (und anderswo) sehr fehlt. Mir sicherlich mit am meisten, behaupte ich! Und ich weiß auch, dass der Fußball sehr viele Arbeitsplätze hinter sich herzieht, die es auch tatsächlich allesamt zu erhalten gilt. So, wie es bundesweit überall und in allen Wirtschaftszweigen versucht werden muss. Aber ich hatte es gestern im Blog schon angedeutet, und ich bin weiterhin nicht überzeugt, dass diese Saison wirklich bald aufgenommen und beendet werden kann. Und das aus den unterschiedlichsten Gründen. Deshalb versuche ich einen Tag vor der nächsten Entscheidung seitens Bundesministerinnen und -minister die Szenerie, die auch hier zunehmend ins polemische abzudriften droht, einzuordnen. Denn ich glaube, dass uns etwas mehr Sachlichkeit allen gut zu Gesicht steht bei einem solch wichtigen Thema.

Lennart Thy - über Werder und den FC St. Pauli zum HSV?

Die letzten Tage waren die Blogs immer sehr lang - heute wird es etwas kürzer. Dem Zahnarzt sei Dank - und das meine ich tatsächlich so. Denn er hat geholfen. Sehr sogar. Und er hat meinen Arbeitstag dadurch natürlich maßgeblich beeinflusst. Aber das ist heute auch nicht allzu schlimm. Denn während ich gestern Abend mit der Info konfrontiert wurde, dass der HSV an dem ehemaligen Werder- und Pauli-Angreifer Lennart Thy interessiert sein sollte und kurz an eine Exklusivgeschichte glauben durfte, schoss diese Info heute im Laufe des Tages schon über alle Kanäle. Social Media sei Dank. Dass vom HSV dazu keine Stellungnahme erfolgen würde, war eh klar. Sportvorstand Jonas Boldt ist tatsächlich immer jemand, der eine klare Meinung vertritt - allerdings ist er für derlei Transfergerüchte nicht zu haben. In dieser Hinsicht ist er zumindest für mich leider kein guter Gesprächspartner. Von daher in aller Kürze:

HSV will im Sommer seine Nachwuchsarbeit optimieren

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie oft wir an dieser Stelle schon das Thema Nachwuchsarbeit beim HSV hatten. Zurecht. Denn dieses Thema sollte für jeden Profiklub, der nicht über endlose finanzielle Ressourcen verfügt, immer essentiell sein. Dementsprechend ganz sicher auch beim HSV, der sich durch jahrelanges Missmanagement nicht nur bis in die Zweite Liga hat durchreichen lassen, sondern auch finanziell schon häufiger am Rande des Exitus stand. „Klaus Michael Kühne hat den HSV in den zurückliegenden Jahren mit seinem Geld mehrmals am Leben gehalten und mir bist bei er Bewertung seiner Person eines ganz wichtig: Es ist nicht sein Verschulden, dass mit seinem Geld nicht gut gearbeitet wurde. Wenn mit den Summen, die er zur Verfügung gestellt hat, besser umgegangen worden wäre , hätte es für ihn auch nie einen Anlass zu negativen Äußerungen gegeben.“ Ein Konjunktiv, den ich einfach mal unwidersprochen so stehen lasse.

Boldt lässt Zukunft von HSV-Trainer Hecking offen

Um gleich all diejenigen zu beruhigen, der heutige Blog ist komplett unaufgeregt. Darum geht es mal gar nicht. Aber ich bin in einem der letzten Community-Talks gefragt worden, was wir von einer Trainerdiskussion halten - und ich habe klar gesagt, dass es diese bei uns weder gab noch gibt. Und daran hat sich selbstverständlich auch in dieser Corona-Pause bislang nichts verändert. Im Gegenteil: Das, was Dieter Hecking machen konnte, hat er aus meiner Sicht sehr gut gelöst. Denn seine Einstellung zum Thema Fußball in dieser Pandemie ist ehrenwert. „Wir dürfen uns nicht so wichtig nehmen“ hatte Hecking gesagt und betont, dass man in solch schwierigen Phasen auch mal zurückstecken müsse. Anders als beispielsweise Ralf Rangnick, der den Fußball als essential für die Seele der gesamten Menschheit erachtet. Aber das hatten wir ja gestern schon.  Nun erscheint am Montag im Kicker ein Artikel, in dem HSV-Sportvorstand Jonas Boldt zu Wort kommt und sich dabei auch über Trainer Dieter Heckings Zukunft äußert. Boldt betont, dass er abwarten wolle, bis klar ist, ob der HSV 2020/21 wieder in der Bundesliga spielt. „Wir werden diese Entscheidung nicht vorziehen“, sagte der Sportvorstand und erklärte: „Dieter und der HSV wurden im vergangenen Sommer für die Konstellation, dass sich sein Vertrag nur im Aufstiegsfall automatisch verlängert, gefeiert. Er wollte damit etwas signalisieren, das immer noch gilt: Wir wollen gemeinsam in die 1. Liga.“

Kampf den Funktionären - Zeit für eine Revolution

Die Fußballsaison soll fortgesetzt werden. Und die Kritik an der Entscheidung der DFL und der 36 Erst- und Zweitligisten wird lauter. Auch im Fußball selbst. Und obwohl ich wirklich sehr viel von Ralf Rangnick als Fußballfachmann halte, diesmal hat er ganz schwer danebenegegriffen und all denen Wasser auf die Mühlen gespült, die den Fußball schon längst als realitätsfremd erachten. „Ich glaube, dass das eine große Signalwirkung für die Gesellschaft haben würde“, sagte Rangnick gegenüber dem SWR. Es sei nicht nur aus finanzieller Sicht für die Vereine wichtig, sondern auch aus psychologischer Sicht „für die gesamte Menschheit“.

Einmal ist keinmal - zweimal ist immer

Die Zeit eignet sich bestens dafür, in Fettnäpfchen zu treten. Corona hat die Menschen derart sensibilisiert, in Angst versetzt und leider in einigen Teilen auch in existenzielle Nöte gebracht, dass die Unsicherheit auch bei den ansonsten souveränen Menschen unter uns greifbar ist. Wie verhalte ich mich den anderen gegenüber, wenn ich sie auf der Straße treffe? Wie verhalte ich mich, wenn mir mal einer zu nah auf die Pelle rückt? Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber grundsätzlich empfinde ich den Umgang der Menschen in Deutschland noch immer als sehr diszipliniert und respektvoll. Anstehen vor Supermärkten ohne zu Meckern, Nachbarn, die sich gegenseitig im Bewältigen des Alltages helfen - die Maßgaben der Regierung werden befolgt. Und auch den Auftritt von DFL-Boss Seifert gestern empfand ich als sehr angemessen. Ganz im Gegensatz zu den Klubs, die im Anschluss an diese Pressekonferenz, die vielen Vereinen neue Hoffnung aufs Überleben gegeben hatte, nichts Besseres zu tun haben, als sich über vermeintlich entstehende Nachteile zu beschweren.

Fußball in Erklärungsnot

Für Fußballer und Fußballfans wird Christian Seifert derzeit fast in einem Atemzug mit Politikerinnen und Politikern wie Angela Merkel, Markus Söder und Armin Laschet genannt. Auch seine Pressekonferenzen erhalten derzeit überproportional Beachtung. So auch heute, als der Geschäftsführer der DFL über die vorausgegangene Sitzung mit den 36 Profiklubs referierte. Und im Gepäck hatte er zunächst einmal eine sehr beruhigende Nachricht für für den HSV und alle anderen Bundesligaklubs. Vor allem für die, die akut vor einer drohenden Insolvenz standen. Die DFL hat wie erwartet die Mediengelder der Rechte-Inhaber erhalten. Durch die rund 300 Millionen Euro ist die Liquidität der Vereine laut Seifert bis zum 30. Juni gesichert. „Wir haben intensive Gespräche geführt, die waren geprägt von Respekt. Mit einer Ausnahme wurden mit allen Partnern Einigungen erzielt. Es wurden auch Vereinbarungen getroffen, wie damit umzugehen ist, sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden können. Klar ist auch: Sollte die Saison nicht wieder starten, greifen gewisse Mechanismen zur Rückzahlung.“

Dudziak startet beim HSV wieder durch

Heute durfte er endlich wieder ran. Und die Freude darüber konnten ihm auch alle Corona bedingten Einschränkungen nicht nehmen. Im Gegenteil: „Es war ein sehr gutes Gefühl, mit der Mannschaft zu trainieren. Auch wenn es nur ein teil der Mannschaft war. Es hat einfach Spaß gemacht, auch wenn ich gemerkt habe, dass noch etwas Luft, dass noch etwas Kondition fehlt. Aber das ist völlig normal mach der Pause“, so Jeremy Dudziak heute nach der ersten Einheit für ihn. Wobei die Freude über die Rückkehr des HSV-Mittelfeldspielers längst nicht allein bei Dudziak liegt. Ganz im Gegenteil.

Die Probleme des Julian Pollersbeck

Er wird viel gelobt. Und obgleich ich anfangs dachte, dass es sich um eine taktische Maßnahme handeln würde, um einen drohenden Preisverfall bei einem aussortierten Torhüter zu vermeiden, so weiß ich inzwischen, dass ich mich geirrt habe. Julian Pollersbeck ist bei HSV-Trainer Dieter Hecking mit einem Meinungsdelta gestartet - und er hat sich da sukzessive herausgearbeitet. Wobei das Wort „Arbeiten“ hier wirklich zutrifft, denn Pollersbeck hat sich durch viele harte Monate hindurch im Training tagtäglich neu bewiesen. „Julian hat erkannt, worum es geht und zeigt uns das jeden Tag. Er ist auf einem sehr guten Weg“, hatte Hecking vor dieser Saison gesagt, ehe sich Pollersbeck erneut verletzte und ausfiel. Pollersbeck war zwischenzeitlich sogar wieder im Kader des HSV. Im Pokal zwar „nur“ - aber für einen Torhüter, dem man im Sommer bei einem potenziellen Käufer nicht im Wege gestanden hätte, schon mehr als man erwarten durfte.

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