Marcus Scholz

23. Dezember 2020

Ein paar aufregende Tage liegen vor uns – und ein paar sehr aufregende gerade hinter uns. Der HSV hat noch einmal gewonnen und sich zum Jahresabschluss 2020 auf Rang zwei hinter Holstein Kiel gesetzt. Es geht besser – ist aber angesichts der kurzen Schwächephase okay, zumal nicht nur hier schon wieder viele vom großen Absturz sprachen, der folgen würde. Es kam anders – und damit habe ich die Überleitung auch zur Rautenperle geschafft. Denn auch hier gibt es gravierende Veränderungen. Und dazu wollte ich mich natürlich auch noch einmal persönlich bei Euch melden, ehe wir die Weihnachtsfeiertage auch hier einmal durchschnaufen. Denn in den letzten 48 Stunden haben teilweise skurrile Thesen die Runde gemacht.

Klar ist, dass Kevin das anders geplant hatte, als er den Text veröffentlichte. Man hätte den Text ehrlich gesagt auch anders verstehen können. Denn der Tenor der Botschaft sollte sein, dass hier eine tolle Zeit aufgrund verschiedenster Umstände von außen ein Ende zum 31.12. hin finden wird. Ein Ende, das wir leider nicht beeinflussen konnten und über das wir uns seit einiger Zeit intern beraten haben. Wir haben versucht, das Projekt „Rautenperle“ zu retten. Auf verschiedenen Wegen. Aber wir wussten auch, dass es in der alten Form nicht weitergehen würde. Denn Corona hat die entscheidenden Geschäftsbereiche der Firma hart getroffen. So hart, dass für so ein Liebhaberstück wie die Rautenperle auch mit viel Fantasie keine Querfinanzierung mehr zu argumentieren war.

Wir hatten bei der Rautenperle immer die klare Vorgabe, zu 100 Prozent unabhängig arbeiten zu können. Und das haben wir durchgezogen. Das ziehen wir bis zum Ende durch. Wir haben familiär verbundene Unternehmen wie „Lust auf Griechenland“ und  freundschaftlich verbundene Unternehmen wie das Arriba oder auch „Arthrosamin“ als Partner gehabt. Mal kürzer, mal länger. Aber das hätte allein nie gelangt. Daher haben wir uns firmenintern immer selbst finanziert. Und jetzt, wo andere Bereiche schlicht zu hart getroffen wurden, wird das unmöglich.Für mich ist auch absolut nachvollziehbar. Ich kann nicht nur verstehen, dass die Prioritäten firmenintern anders gesetzt werden in Zukunft. Ich halte es sogar für die Pflicht der Firma, den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb weiter in den Vordergrund zu rücken und so möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern.

Es geht weiter - anders, aber es geht weiter!

Sauer? Absolut nicht. Mehr noch: Ich bin sogar extrem dankbar. Dankbar dafür, dass ich die Chance hatte, hier mit Kevin, Janik, Olli und Co. diese Plattform zum täglichen Austausch aufgebaut zu haben. Tatsächlich liegen drei für mich schöne Jahre mit stetiger Entwicklung hinter uns. Wir haben hier einen Blog geschaffen, der inhaltlich seinesgleichen sucht. Und eines ist mal ganz sicher: Den Rahmen dafür haben wir gebaut. Wir haben ihn bezahlt, wir haben ihn auch mit täglichen Nachrichten und wiederkehrenden Videoformaten gefüllt. Aber die Essenz des Ganzen wart und seid Ihr. Ihr habt mit Euren Reaktionen, mit den stetig wachsenden Besucherzahlen auf unserer Seite  gezeigt, dass wir mit unserer Hoffnung richtig lagen.

Wir wollten die erste vollumfängliche HSV-Seite sein. Bei uns solltet Ihr alles finden können, was über den HSV zu berichten ist – und ein wenig mehr.  Ein  Vorhaben, das ab dem 1. Januar fortgeführt wird. Woanders zwar. Und auch mit anderen Leuten. Aber wir werden das gleiche Ziel verfolgen und es wird mindestens genauso viel Herzblut reinfließen wie in die Rautenperle. Das kann ich an dieser Stelle schon versprechen. Auch im Namen meiner neuen Mitstreiter, die ich in den letzten Tagen mehr gesehen, gelesen und gesprochen habe als meine eigene Familie.

Ich bin in den letzten Tagen sehr viel gefragt worden. Von Euch. Ich habe auch sehr viel gelesen und dabei Interpretationen mitbekommen, die frei erfunden waren und die von einigen dennoch als Wahrheit verkauft werden. Aber das kennen wir nicht anders. Ich nehme diese ständigen Lügen auch längst nicht mehr als Belastung wahr, sondern als Kompliment derer, die uns unseren Erfolg hier neiden. Noch überwiegt eh weiterhin der Teil derer, die mich anschreiben und Ihre Trauer über das Ende der Rautenperle ausdrücken. Freunde des Blogs, Freunde des HSV – Freunde der Rautenperle. Das hat zwar teilweise schon kondulierende Züge. Aber ich weiß, dass es nett gemeint ist.

Deshalb danke ich Euch von ganzem Herzen!

Die häufigsten Fragen zuletzt waren und sind: Warum? Und natürlich, wie es ab wann weitergeht. Das „Warum?“ habe ich hoffentlich beantwortet. Und wie es weitergeht werden wir Euch in den nächsten Tagen näherbringen. Auch hier werden wir Euch aufzeigen, wie Ihr mitkommen könnt – wenn ihr es denn wollt. Zum Ablauf: Ich werde den HSV bis zum Jahresende und die Geschehnisse einsortieren. Parallel dazu werde ich den Launch des neuen Blogs vorbereiten. „Jedem Ende wohnt ein Anfang inne“ heißt es hier also nicht nur – sondern es ist auch so. Und für alle, die sich immer wieder Gedanken machen, wie wir uns finanzieren? Zunächst einmal gar nicht. Wir sprechen mit verschiedenen Partner, die sich bei uns in Form von Werbung engagieren wollen. Und die Resonanz ist toll. Aber Fakt ist: Zunächst einmal gehen wir in Vorkasse.

Und das fällt uns nicht einmal schwer. Denn wir bauen hier etwas auf, wovon wir überzeugt sind. Wir versprechen uns einen Marktplatz für alle HSVerinnen und HSVer. Und wir haben uns zum Ziel gesetzt, möglichst  viele Leute in Ihrer größten Leidenschaft zu informieren, zu unterhalten – und sie vor allem zu verbinden. Kontrovers diskutierend, zusammen feiernd – alles so, wie es im normalen Leben auch stattfindet. Beschreibend und kommentierend, also immer auch mit viel eigener Meinung versehen. Und das alles basierend auf der Basis, dass wir Euch hier weiterhin mit täglichen Blogs informieren, was beim HSV passiert. Ihr werdet also weiter täglich vollumfänglich und kostenfrei von uns informiert. Wir werden dabei am 1. Januar 2021 natürlich noch nicht bei 100 Prozent beginnen können. Logisch. Aber wir werden unser Portfolio im Laufe der nächsten Monate dem der Rautenperle nicht nur angleichen, sondern in einzelnen Bereichen auch spannende, neue Wege gehen.

Langer Rede, kurzer Sinn: Wir sind alle traurig, dass diese Pandemie auch an uns nicht spurlos vorbeigezogen ist. Aber: Wir gehen nicht weg. Wir ziehen nur um. Und während Olli und Janik sich anderen Unternehmen angeschlossen haben und Kevin dem Unternehmen erhalten bleibt, freue ich mich riesig auf die neue Aufgabe. Mit sehr vielen von Euch, wenn ich den Mitteilungen glauben darf. Und für diese Treue möchte ich mich schon im Voraus ganz herzlich bedanken. Es zeigt mir, dass wir hier schon länger deutlich mehr sind als nur die Anbieter und die User/innen. Wir sind ein gesund gewachsenes, großes und starkes Team. Allemal stark genug, diesen neuen Weg gemeinsam zu gehen.

Und genau deshalb bin ich nicht traurig. Stattdessen schaue ich auf ein tolles Kapitel meines Lebens zurück - und ich freue mich im selben Moment auf das bevorstehende Kapitel. Denn das wird groß!

In diesem Sinne, Frohe Weihnachten Euch allen!

Scholle

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Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

Die Rautenperle ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren, zum Mitfiebern, zum Mitmachen.