30. Dezember 2020
Als ich f 2017 mit dem Hamburger Abendblatt über einen längeren Zeitraum hinweg darüber verhandelte, wie der Blog Matz ab weiterzuführen wäre, ergaben sich immer wieder neue Szenarien. Irgendwann dann für mich auch das, den Blog gar nicht weiter für Funke zu betreiben, sondern zusammen mit einem Partner einen eigenen Blog neu aufzusetzen. Und so kam es dann auch im Oktober 2017, wo wir die Rautenperle bei einem schönen Essen im Restaurant „Lust auf Griechenland“ feierlich launchten. Das dazugehörige Spiel, das wir zusammen verfolgt haben (Blogüberschrift: „2:3-Niederlage in Mainz - der HSV schlägt sich selbst“), vernachlässigen wir an dieser Stelle mal. Aber Fakt ist: Es war ein richtig geiler Nachmittag mit Freunden, die wir bis heute geblieben sind. Und die wir auch bleiben werden - da bin ich mir sicher.
Fakt ist, dass dieser 14. Oktober 2017 für mich ein Meilenstein ist. Damals habe ich angetrieben von meinem Freund und langjährigen Rautenperle-Partner Foti einen Schritt gewagt, den ich bis heute nie bereut habe. Dass die Rautenperle faktisch nicht mir gehört, habe ich ja bereits erklärt. Das ist auch alles völlig okay so. Aber ich habe inhaltlich – später dann ja auch im Team mit Janik, Olli und Kevin - Themen, Formate und Abläufe für die Rautenperle erstellen dürfen, auf die ich heute sehr stolz bin. Ich wurde wirtschaftlich dabei immer so in Ruhe gelassen, dass ich mich sorgenfrei komplett auf den Blog und die neuen Formate konzentrieren konnte. Allein das ist schon alles andere als selbstverständlich, lieber Foti! Und dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken!
Ohne Deine Gelassenheit, Deine Geduld und Deine Leidenschaft wäre die Rautenperle nie geworden, was sie heute ist: Ein Maßstab für Klub-bezogene Blogs. Und eine hohe Messlatte für meine Mitstreiter und mich beim neuen Projekt, ganz sicher! Dass wir in dieser Zusammenarbeit hier zum Jahresende ein Ende finden mussten ist sehr schade. Aber die äußeren Umstände haben leider auch vor uns nicht Halt gemacht. Dennoch, die Art und Weise, wie wir intern auf diesem schwierigen Weg miteinander umgegangenen sind - dieses Endes spiegelt das wieder, was ich in den Jahren zuvor in unserem Team jeden Tag gespürt habe: Respekt und Vertrauen.
Es hat einfach Spaß gemacht, morgens aufzustehen und zu wissen, was einem bevorsteht. Ich habe in diesen drei Jahren redaktionsintern mit Menschen arbeiten dürfen, die ich jetzt schon vermisse. Michelle, Matthias, Oli, Lars, Janik und Kevin gehörten zum täglichen Ablauf. Jede/r hat auf ihre/seine Art dem Projekt einen Anstrich verpasst, der die Rautenperle am Ende so bunt gemacht hat. Bunt an Geschichten, Meinungen, Diskussionen und gemeinsamen Erfahrungen. Dass mir irgendwann einmal so viele Menschen dabei live zusehen würden, wie ich mit meinen Kollegen und Gästen HSV-Spiele verfolge – irre! Das hätte ich vor ein paar Jahren nie für möglich gehalten. Aber es war eben eine dieser eine Erfahrungen, die ich nicht missen will. Ebenso wenig wie die gemeinsamen CommunityTalks mit Janik, der es dabei nicht immer leicht mit mir hatte! Aber ich verrate sicher auch nicht zu viel, wenn ich heute schon erzähle, dass wir einen Teil dieser Formate auch im neuen Projekt wiederfinden werden. Dort dann leider ohne Janik, was mich tatsächlich traurig macht.
Andererseits weiß ich, dass wir hier zusammen stolz sein dürfen, auf alles, was wir erreicht haben. Eure Diskussionsbeiträge sind vom Niveau her weit vor allem, was wir bisher auf Blogforen lesen konnten. Inhaltlich durchaus streitbar alles, so soll es auch sein. Aber auch immer respektvoll. Und genau darum geht es: In der Sache darf man sich immer wieder uneins sein. Man darf auch mal streiten. Aber in allem muss der Respekt voreinander das oberste Gebot sein. So, wie es hier in 99 Prozent der Fälle war. Und so, wie es im neuen Blog bleiben wird.
Ich weiß gar nicht, wie oft hier darüber diskutiert wurde, dass wir Klicks brauchen, um uns zu finanzieren. Der HSV würde uns die Trainingslagerreisen bezahlen oder uns an anderer Stelle finanzieren. Dummes Gesabbel von neidischen Menschen, auf das ich auch in Zukunft nicht weiter eingehen werde. Denn dem war mitnichten so, wie ich Euch oben schon beschrieben hatte. Im Gegenteil: Vor jedem neuen Klick stand bei uns die Qualität der Beiträge (meine wie Eure) als Messlatte. Und ihr habt uns gerade in diesem Bereich reich beschenkt. Euretwegen konnten wir allen Pessimisten trotzen, die uns vorher davon abgeraten hatten, ein Forum einzuführen und Kommentare zu den Blogbeiträgen zuzulassen. Vielen Dank dafür! Ich wäre stolz, Euch auch beim neuen Projekt dabei haben zu dürfen!
Eigentlich müsste jetzt an dieser Stelle der Teil kommen, der nicht so schön war. Denn den gibt es eigentlich immer. Aber bei uns beschränkt sich dieser Part tatsächlich auf die sportliche Entwicklung des HSV. Vom ersten Bundesligaabstieg bis hin zum wiederholt verpassten Wiederaufstieg war alles dabei, was wir nicht sehen wollten. Dazu dieses Jahr 2020 mit der Pandemie und ihren Folgen – mehr gibt es an dieser Stelle nicht zu erwähnen.
Okay, ein paar seltsame Momente mit dem einen oder anderen Trainer, mit HSV-Verantwortlichen und -Spielern – das hat jeder Journalist, der sich jeden Tag mit dem HSV beschäftigt. Aber ansonsten waren es bis heute 1174 Tage Rautenperle, in denen ich rund n Trainingslagern viele von Euch persönlich kennenlernen durfte, in kalte Meere und Pools springen musste. Es waren rund 1000 Blogbeiträge, unzählige Videos, Interviews und MorningCalls, die ich beisteuern durfte. 167 Wochen und fünf Tage, in denen wir zudem tolle Gastbeiträge von meinem Freund Christan Hoch, Helm Peter und anderen tollen Experten wie Dr. Olaf Ringelbandt, dem Taktikguru Tobias Escher, Lars „The Voice“ Pegelow, Dennis Draber, Guido Müller, Ralf Lester, Andreas Kitzing, Eduard Schmidt, Philip Marquardt und Simon Rösel hatte. Insgesamt also mehr als 28.176 Stunden, in denen wir zusammen mitgefiebert, zusammen gelitten, uns gefreut und miteinander diskutiert haben. Es waren mehr als drei Jahre, die ich nie vergessen werde! Oder anders formuliert:
Rautenperle – du warst, bist und bleibst mein Schatz. Danke für alles...!
In diesem Sinne, bis Freitag! Wo genau das sein wird, das werden wir Euch hier natürlich noch rechtzeitig mitteilen, ganz klar! Ihr wünsche Euch auf jeden Fall jetzt erst einmal einen guten, gesunden Rutsch in ein hoffentlich für uns alle in allen Belangen schöneres 2021.
Euer Scholle