FC St. Pauli

Schnappt sich der HSV einen Ex-Paulianer?

So, die Weihnachtspause ist vorbei. Und weiter geht es. Auch hier in der Rautenperle werde ich mich bis zum Jahreswechsel natürlich weiterhin bemühen, Euch auf dem aktuellsten Stand zu halten. Zumal der HSV am Sonntag schon wieder spielt. Das fühlt sich zwar irgendwie komisch an, da vom Bio-Rhythmus des Profifußballs her jetzt eigentlich erst einmal eine kurze Vorbereitungsphase mit Trainingslager kommen müsste, in der dann ausgiebig über potenzielle Zu- und Abgänge gesprochen wird. Aber wie gesagt – dieses Jahr ist cornonabedingt eben alles anders. „Normalerweise begrüßt man seine Spieler am ersten Trainingstag nach der Winterpause mit einem freundlichen ‚frohes Neues‘. Diesmal nicht“, sagte uns Trainer Daniel Thioune heute nach der ersten Einheit, die nach etwas mehr als 75 Minuten auf dem Platz beendet war, lachend. Mal runterkommen, etwas entspannen. „Etwas Quality-Time mit der Familie“, so Thioune. Mehr sei dieses Jahr eben nicht drin.

Der neue Weg zu neuen Erfolgen

Ich weiß noch, wie ich nach Hause kam. Freudetrunken, weil der HSV gewonnen hatte. Ich setzte mich auf die Couch im elterlichen  Wohnzimmer zu meinem Vater, der nicht minder – dafür aber um Jahrzehnte länger HSV-Fan war (und es ehrlicherweise heute noch ist). Armin Eck hatte den Siegtreffer geschossen, der HSV gewann 1:0 gegen den Tabellennachbarn FC Bayern München. Für mich überraschend und daher umso mehr ein Grund zur Freude. Und ich wollte mir das Spiel in der Zusammenfassung nur zu gern noch einmal anschauen. Selbst das Sportstudio war als TV-Termin für später schon fest gebucht. Und nachdem wir die Zusammenfassung in der Sportschau gesehen hatten, sagte mein Vater nur: „Aber richtig gut war das nicht.“  Eine Haltung, die sehr viele zum HSV haben. Dementsprechend werden aus zwei Remis, die zuletzt durchaus Schwächen offenbarten, plötzlich  sogar schon schwache Spiele gemacht. Obgleich die Gegner gut waren. Selbst hier im Blog liest man immer wieder: „Aber überzeugend war das nicht.“ Eine unausgewogene Sichtweise und daher auch eine falsche Haltung, wie ich finde. Denn bei allem, was man weiterhin immer kritisch betrachten muss, darf man eben nicht vergessen, auch das Positive zu sehen und zu benennen.

Ein Remis, das Hoffnung macht

Wintzheimer, Onana, Vagnoman und Ambrosius gegen Zalazar, Zander, Becker, Daschner und Co. – das Stadtderby hat für mich vor allem das gehalten, was ich mir sportlich davon versprochen hatte. Mal abgesehen vom ausgebliebenen Sieg für den HSV natürlich. Aber ansonsten war es sportlich betrachtet für mich eine sehr ansprechende Partie, die vor allem eines auslöst: Hoffnung. Bei beiden Klubs sogar, wobei ich an dieser Stelle unsere Nachbarn mal weglasse und mich um das Wesentlichere kümmere, um den HSV. Denn bei dem hatte Trainer Daniel Thioune eine mutige, junge Aufstellung gewählt. Und ich hoffe sehr, dass genau so weitergeht…

St. Pauli bleibt Angstgegner

Revanche missglückt! Erneut gelang es dem Hamburger SV nicht, den Stadtrivalen FC St. Pauli zu bezwingen. Das 2:2 bot dennoch viele positive Erkenntnisse aus Hamburger Sicht – auch wenn der HSV gerade defensiv nicht so stark war wie in den Partien zuvor.

HSV - FC St. Pauli LIVE

Der HSV steht mit 5 Siegen in 5 Spielen vor diesem Stadtderby. Eine Partie, die in den letzten Saisons immer wegweisend für den gesamten Saisonverlauf war. Der Druck ist entsprechend hoch. Zu hoch? Finden wir es gemeinsam heraus - ab auf die Couch!

Kevin

30. Oktober 2020

Diesmal ist der HSV der Außenseiter

Letzte Saison war meine Einstellung vor dem Derby milde. Eingelullt von Dieter Heckings berechenbarem Ballbesitzfußball. Nach der ersten Derby-Niederlage dachte ich noch: Das ist zwar eine Delle. Aber wenn der HSV weiter souverän spielt, klappt der Aufstieg in jedem Fall. Ich dachte öfters an einen St. Pauli-Fan, der damals vor der Kneipe zu mir sinngemäß sagte: „Eure Spieler sind zwar super, aber das Derby ist ihnen egal. Die sind nächste Saison eh wieder weg. Ihr steigt trotzdem auf.“ Er bezog sich vor allem auf Adrian Fein, der zu dem Zeitpunkt der Dreh- und Angelpunkt im Hamburger Aufbauspiel war. Dieses Jahr ist die Situation anders.

Derbytime! Zeit für den „Stammeskampf“

96 Jahre nach dem ersten Derby, das der HSV übrigens mit 3:1 gewann, ist das Zweitliga-Duell um die Vorherrschaft in der Stadt immer noch eines der herausragenden Fußballspiele für die beteiligten beider Vereine und ihre Anhängerschaft. Und trotz der fehlenden Kulisse im Stadion und drumherum bleibt den Rivalen zumindest eines erspart: Sie müssen nicht vor der DFB-Gerichtsbarkeit zittern, die nach den Stadtderbys zuletzt gesalzene Strafen verhängte. 140 000 Euro Buße musste der HSV für die Pyro-Show im September 2019 zahlen, 90 000 der FC St. Pauli. Sechs Monate und damit eine Saison zuvor war der HSV mit schmerzhaften 150 000 Euro dabei, der FC St. Pauli berappte zähneknirschend 100 000 Euro.

„Die, die auf dem Platz stehen, müssen brennen“

Trotz der steigenden Corona-Zahlen und der drastisch verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Pandemie herrscht beim HSV und dem FC St. Pauli so etwas wie „Derby-Stimmung light“. Gerade HSV-Trainer Daniel Thioune betonte heute die emotionale Bedeutung des 104. Stadtderbys. „Wir haben eine Verantwortung. Wir wollen dafür sorgen, dass alle Menschen, die es mit dem HSV halten, am Montag mit einem guten Gefühl zur Arbeit gehen“, sagte der 46-Jährige. „Die, die auf dem Platz stehen, müssen brennen. Und die, die nicht auf dem Platz stehen, müssen dafür sorgen, dass die Jungs angezündet werden.“ Seine Spieler müssten wissen, „wie gut es tun kann, ein Derby zu gewinnen. Ich habe ein paar Jungs in meiner Truppe, die das Gefühl kennen. Denen habe ich gesagt: Erzählt den anderen, wie schön es sein kann, ein Derby zu gewinnen. Aber hebt auch den Finger und zeigt, wie verwundbar man sein kann, wenn man ein Derby verliert.“

Was diesen HSV von den Derby-Verlierern unterscheidet

Am Ende ist man es immer selbst. „Ich kann als Trainer Richtungen vorgeben, nicht aber den Antrieb für den Weg dorthin“, hatte Daniel Thioune gesagt, als er sich im Sommer als neuer HSV-Trainer vorstellte.  Es läge immer am Spieler, die Portion Eigenmotivation mitzubringen, die ihn besser als andere macht, so Thioune, dessen Worte selten mehr Berechtigung haben werden in dieser Saison, als jetzt am Freitag im voraussichtlich „ruhigsten Derby aller Zeiten“, wie die Kollegen der BILD heute titelten. Denn dort müssen sich die Spieler allesamt hochfahren, ohne dass sie das Theater der rivalisierenden Fangruppen drumherum haben und  ohne die 57.000 Zuschauer, die ansonsten das Volksparkstadion zum Hexenkessel verwandeln würden. Wobei ich den zuletzt 1000 Anhängern damit wirklich nicht zu nahe treten will, denn die haben tatsächlich ordentlich Dampf gemacht…

Thioune hat einen klaren Plan - auch fürs Derby

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Heißt es. Und während wir im Hamburger Amateurfußball schon wieder eine Saison unterbrechen müssen, geht es für den HSV nach dem Sieg gegen die Würzburger Kickers am Freitag schon weiter – mit dem viel beachteten Derby. „Revanche!“ schreien die einen, während andere eine Niederlage mit unvorhersehbaren Folgen befürchten. Daniel Thioune indes macht es (mal wieder) absolut richtig und misst dem Spiel keine überhöhte Bedeutung bei. „Ein wichtiges Heimspiel“ stünde bevor. Wie zuvor gegen Aue und Würzburg auch, sagt der HSV-Trainer, der nach fünf Siegen aus fünf Ligaspielen zufrieden ist, aber nicht euphorisiert. Er weiß, dass seine Mannschaft irgendwann auch mal wieder ein Spiel verlieren wird.  Und er will darauf vorbereitet sein. Wie immer.

Hammer-Auftakt für den HSV

Der HSV eröffnet die Saison der Zweiten Fußball-Bundesliga. Mal wieder! Das verkündete die Deutsche Fußball Liga (DFL) heute. Am 18. September geht es um 18.30 Uhr zuhause gegen Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf. Parallel trifft Jahn Regensburg auf den 1. FC Nürnberg. Diese beiden Partien sind die einzigen, die von der DFL bislang fest terminiert wurden. Und auch die darauf folgenden Gegner haben es für den HSV in sich: „Mit Düsseldorf, Paderborn und Aue haben wir ein ordentliches Auftaktprogramm und werden mit den beiden Bundesliga-Absteigern zum Start direkt gefordert. Die Hoffnung bleibt, dass unsere Heimspiele mit unseren Fans stattfinden“, freute sich Sportdirektor Michael Mutzel. Das brisante Stadtduell zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli findet am 6. Spieltag (30. Oktober bis 2. November) statt. Eine Woche nach dem Derby (6. bis 9. November) kommt es schon zum nächsten Nordduell, wenn die Kieler den HSV empfangen.

Endlich wieder Fußball beim HSV

Endlich wieder so etwas wie ein bisschen Normalität. So und so ähnlich klingt es zumindest, wenn man mit den Spielern des HSV spricht, die am Montag das erste Mal wieder seit Beginn der Corona-Pause auf den Platz dürfen. Alles per Ausnahmegenehmigung und mit strengen Auflagen, versteht sich. Aber es geht endlich wieder an den Ball. Eine Lösung für die beiden Profiklubs in Hamburg, damit sie sich halbwegs ordentlich auf die weiterhin von der DFL angestrebte Fortsetzung der Saison vorbereiten können, obgleich noch immer offen ist, ob das letztlich auch möglich ist. „Es wird nicht leicht sein“, so Trainer Dieter Hecking zu der bevorstehenden Trainingsphase, deren Steuerung ihn und sein Trainerteam vor ungekannte Probleme stellen wird, da man die Gestaltung und die Dosierung der Einheiten nicht auf einen bestimmten Tag genau ausrichten kann. Hecking via Vereins-Podcast; „Der Tag X ist nicht da. Es gibt kein klares Ziel, auf das wir hinarbeiten können“, so der HSV-Cheftrainer, der mit seinen Cotrainern Dirk Bremser und Tobias Schweinsteiger ebenso wie mit den Athletik- und Rehatrainern vor zwei Wochen schon einen etwaig angedachten Trainingsstart vorbereitet hatte. Pläne, die jetzt ab Montag endlich auch angewendet werden können.

Wiedergutmachung in Aue?

Die Trainingswoche war gefühlt einen tag länger als sonst. Jeden Tag mussten sich die HSV-verantwortlichen mit der Derby-Thematik auseinandersetzen. Und Trainer Dieter Hecking tat es auf seine ganz eigene Weise. Im Training ließ er die Startelf vom 0:2 gegen den FC St. Pauli zusammenspielen und deutete auch auf der Pressekonferenz an, dass es durchaus denkbar sei, den Derbyverlierern erneut eine Chance zu geben.

Kühler Kopf und klarer Blick

Für die Kollegen der Hamburger Morgenpost steht in den nächsten Wochen für HSV-Cheftrainer Dieter Hecking eine Art Meisterprüfung an. Er muss den Turnaround schaffen nach der Derbyniederlage und dem Verlust des zweiten Tabellenplatzes. Und die Vorbereitung darauf begann heute mit einer Krafteinheit im Kabinentrakt, ehe es um 10:45 Uhr mit der gesamten Mannschaft auf den Trainingsplatz ging. Bis auf Joel Pohjanpalo sowie Julian Pollersbeck waren sie alle dabei. Selbst die Sonne gab sich kurzfristig die Ehre und sorgte dafür, dass Dieter Hecking vor dem Vormittagstraining ein wenig ungläubig nachfragte: „Wo bitteschön ist denn der Regen?“ Vorweggenommen: Er kam. Immer wieder. Aber gemessen an der Aufgabe, die dem Trainer aktuell laut Mopo-Kollegen bevorsteht, ein erster Erfolg. Denn dort wurde es auch als eine Art Meisterleistung bezeichnet, wenn Hecking die Tristesse in Hamburg vertreiben könne. Angesichts des wechselhaften Wetters gelang Hecking das heute - aber wie in allen anderen Bereichen eben nur in Teilen.

Zu viele falsche Entscheidungen

Heute ist kein wirklich guter Tag. Zu viel brauner Jubel in Hamburg - und das hat unterschiedliche Gründe, wobei ich nur einen davon aufgreifen möchte. Denn dieser eine Grund ist die Derbypleite vom Wochenende, die sicher bei allen HSVern noch nachwirkt. Spiele gegen den Stadtnachbarn sind vielleicht nur so viel Punkte wert wie alle anderen 32 Zweitligaspiele der Saison. Aber Derbys haben eben doch eine andere Bedeutung. Vor allem für die Fans beider Klubs. Auch deshalb hat Aaron Hunt ungewollt weit daneben gelegen, als er sagte, es sei eben nur eine Niederlage. Denn die Niederlage vom Sonnabend hat den HSV in der Tabelle den zweiten Platz gekostet und gezeigt, dass die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking selbst nach drei Siegen aus vier Spielen nicht über die Sicherheit verfügt, ein 0:1 - geschweige denn ein 0:2 - wegzustecken und weiter dominant aufzutreten. Die Frage ist nur, ob das psychologische oder sportliche Gründe hat.

(Keine) Lösungen gegen Luhukays Manndeckung

Diese HSV-Saison ist schon jetzt historisch – nur leider nicht in der Form, wie sich viele HSV-Fans das gewünscht hätten. Zwei Derby-Niederlagen gegen den FC St. Pauli binnen einer Saison, das gab es noch nie. Dabei hatte der HSV am gestrigen Samstag zumindest in der Anfangsphase genau die richtigen Lösungen gegen St. Paulis unkonventionelle Taktik. Doch der plötzliche Rückstand warf Dieter Heckings Team völlig aus der Bahn.

HSV verliert 0:2 - historische Pleite gegen den FC St. Pauli

Als Schiedsrichter Manuel Gräfe das 103. Stadtderby nach fünf Minuten Nachspielzeit abpfiff, waren von den 57.000 Zuschauern längst nicht mehr alle im Stadion. Und die, die noch da waren , mussten sich Jubelgesänge des FC St. Pauli-Anhanges gefallen lassen, der den letztlich sogar verdienten 2:0-Auswärtssieg feierte. „Die Nummer eins der Stadt sind wir“, sagen die Fans in der Süd-Westkurve, während Rick van Drongelen und Co. auf der anderen Seite von den eigenen Fans mit Pfiffen bedacht in die Kabine geschickt wurden.

Ein Stadtderby, das alle zu Gewinnern machen kann

In den letzten Tagen habe ich immer wieder über die fehlende Derbystimmung schwadroniert bzw. wie langsam sich selbige bei mir einzustellen vermochte. Aber sie ist da. Das kann ich heute sagen. Gänzlich anders als sonst - aber sie ist da. Denn das Spiel des HSV am Sonnabend gegen den FC St. Pauli im Volksparkstadion wird mehr zu bieten haben als spannende, hitzige und unterhaltsame 90 Minuten. Dieses Stadtderby ist geprägt von einer Rivalität, die höher kaum sein kann.

Derbysieg als Aufstiegsfaktor?

Die Derby-Stimmung kommt. Ganz langsam. Auch bei mir. Als ich heute morgen das Doppel-Interview im Hamburger Abendblatt gelesen habe, wo sich die beiden Kontrahenten Henk Veerman (Angreifer FC St. Pauli) und HSV-Verteidiger Timo Letschert auf Basis des Derbys gefrötzelt haben, keimte erstmals die Hoffnung auf, die ich lange nicht hatte: Dass die Spieler beider Klubs sich der Bedeutung des Derbys bewusst sind. Wirklich gebürtige Hamburger gibt es in beiden Teams kaum noch. Und auch HSV-Trainer Dieter Hecking musste heute zugeben, dass die Derbys an Bedeutung verloren haben, seitdem die Spieler nur noch selten hohe Verweildauern bei ihren Klubs haben.

Vagnomans Plan: Derbysieg, aufsteigen, Vertrag verlängern

„Wie allen anderen Spielern rate ich auch ihm, danach auch zu schauen, wo er auf möglichst hohem Niveau am meisten Spielzeit bekommt. Die Bayern und Adrian müssen das zusammen abwägen”, so Kuntz bei Sport1. Gemeint ist damit die Zukunft von Adrian Fein. Der Mittelfeldspieler hat im Winter seinen Vertrag beim FC Bayern verlängert und soll nach seiner Leihe beim HSV im Sommer an die Säbener Straße zurückkehren.

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