DFB

DFL beschließt Liga-Pause - HSV-Zoff beschäftigt Aufsichtsrat

Gerade einmal acht Medienvertreter hatten es nach Frankfurt geschafft, um dort im Anschluss an das Treffen der 36 Profiklubs mit den Verantwortungsträgern der DFL der Pressekonferenz mit DFL-Boss Christian Seifert beizuwohnen. Sie stellten die Fragen und hörten, dass die Profiklubs die Empfehlung der DFL, den Ligabetrieb bis 2. April ruhen zu lassen, folgen würden. Und das sogar einstimmig. Somit fällt nach dem 26. Spieltag auch der 27. Spieltag, der zwischen dem 20. und 22. März angesetzt war, aus. Wegen der anschließenden Länderspielpause ruht der Ligabetrieb bis 2. April.

Souveränes 2:0 gegen Karlsruhe - Hinterseer trifft doppelt

Es begann eher schlecht. Für mich zumindest. Denn ich stand so im Stau, dass es auch keinen Umkehrmöglichkeit gab. Und anstatt 90 Minuten vor dem Spiel da zu sein, wurden es gerade einmal 45 Minuten vor dem Anpfiff – und zu diesem Zeitpunkt hatte der HSV schon die Aufstellung herausgegeben. Wenig überraschend blieb es bei der Startelf der letzten beiden siegreichen Spiele gegen Nürnberg und in Bochum. „Never change a winning team“ – und das zurecht, wie sich zeigen sollte. Denn der HSV gewann auch das dritte Spiel des Jahres 2020 von 49.581 Zuschauern gegen den Karlsruher SC absolut verdient mit 2:0.

HSV: Pyroaktion soll Win-Win-Situation werden

Die Laune ist gut. Wie auch sonst nach zwei Siegen aus den ersten beiden Spielen und dem Bruch der Sieglosserie auf fremdem Geläuf? Als die Mannschaft nach dem sehr ballorientierten Training in die Kabine ging, spielten beispielsweise Lukas Hinterseer, Tim Leibold und Martin Harnik spontan noch eine Runde Fußball-Golf. Vom Spielfeld aus musste der Ball dabei per Fuß bis zur Kabine gespielt werden. Immer von dort aus weiterspielend, wo der Ball liegen blieb. Und während Harnik früh den Weg über den steilen Stadionaufgang hinweg gefunden hatte, brauchte Hinterseer zwei Versuche mehr - Leibold sogar so viele, dass wir am Ende aufhörten mitzuzählen. „Was ist denn los mit Dir, Leibe“, lachte selbst Trainer Dieter Hecking, der wie die Zuschauer angesteckt wurde von der guten Laune seiner Spieler.

Zeit für Veränderungen beim HSV

Veränderungen herbeizuführen belebt auf jeden Fall erst einmal. Und ganz offensichtlich hat Dieter Hecking in diesem Bereich Bedarf entdeckt. Schon nach dem Testspiel in Basel hatte der HSV-Trainer ganz offen davon gesprochen, in der Rückrunde spielerisch einen anderen Plan verfolgen zu wollen. „Wir wollen die Abläufe etwas verändern, was den Trainingsaufbau betrifft. Nach der intensiven, hohen Belastung mit viel Umfang wollen wir etwas kürzer werden. Wir wollen ein wenig Richtung Sprint kommen.“ Auch deshalb war die heutige Vormittagseinheit schon nach 20 Minuten auf dem Platz für die gesunden Feldspieler beendet, während die Rekonvaleszenten Jan Gyamerah und Martin Harnik gerade auf den Platz kamen und individuelles Lauftraining absolvierten.

Nicht die Packung ist entscheidend, sondern der Inhalt

Die Feier am gestrigen Abend sei ungetrübt und „sehr lustig“ gewesen. Unter dem Motto „Casino Royale“ hatten Mannschaft und Offizielle des HSV ihre Weihnachtsfeier schon vor das letzte Spiel des Jahres gelegt, um so den Spielern die Möglichkeit zu geben, unmittelbar nach Schlusspfiff am 21. Dezember in Darmstadt ihren Heimaturlaub anzutreten. „Ich freue mich immer auf solche Feiern“, hatte Trainer Hecking zuvor angekündigt. Allerdings erst, nachdem er deutliche Worte in Richtung seiner Mannschaft gerichtet hatte, was seine Erwartungen für das letzte Spiel des Jahres betreffen. Und natürlich deutliche Worte in der Angelegenheit Gideon Jung, die Hecking etwas zu drastisch gewählt hatte. Zu drastische Worte - für viele.

Vagnomans Vertragsverlängerung als Türöffner für den HSV?

Josha Vagnoman ist kein Mann großer Worte. Er macht lieber – und redet weniger darüber. Außer mit seinem Vater, der sein erster Förderer, aber zugleich auch sein härtester Kritiker ist. Vater und Sohn Vagnoman sind ein echtes Team. Sogar beim Geburtstagfeiern. „Wir werden es am Wochenende nachholen“, so Vater Vagnoman heute am Trainingsplatz, den sein Sohn verletzungsbedingt noch nicht wieder betreten konnte. Hintergrund der Ankündigung: Während Josha Mamadou Karaboue Vagnoman am heutigen Mittwoch seinen 19. Geburtstag feiert, beging sein Vater Karaboue gerade einmal 24 Stunden vorher seinen Ehrentag.

Wie erzwungene Maßnahmen den HSV auch besser machen

Es war nur eine Trainingseinheit. Ganz klar. Da ist maximal eine Tendenz zu erkennen. Wirklich eindeutige Rückschlüsse auf bevorstehende Spiele bzw. die Leistungen in diesen Spielen geben die Einheiten maximal in größerer Summe. Und selbst da hat man sich gerade beim HSV in den letzten Jahren sehr oft getäuscht. Dennoch behaupte ich heute das erste Mal seit langer Zeit wieder, dass ich etwas erkannt zu haben glaube. Neben dem durch viele Rückkehrer zweifellos neu befeuerten Konkurrenzkampf agierte Ewerton heute beispielsweise auffällig motiviert. Er war sich für keinen Weg zu schade, war am Ball sicher und in den Zweikämpfen sehr robust sowie bei Kopfbällen (gab es kaum) unschlagbar. Aber vor allem war zu erkennen, dass funktionierte, was sich Trainer Hecking ausgedacht hatte, als er zunächst auf verkürztem Feld auf sechs kleine und später auf noch einmal verengtem Spielfeld auf zwei große Tore spielen ließ: Es gab Zweikämpfe en masse und die Spieler waren durchgehend in Bewegung. „Sehr gut, Männer“, waren dann auch die drei Schlussworte von Trainer Dieter Hecking, dem die sehr Kräfte raubende, intensive Einheit sichtlich gefallen hatte.

Heckings Auswahl wird wieder größer

Dieter Hecking wollte das Thema nicht. Ganz eindeutig. In aller Deutlichkeit lehnte er am Tag nach dem 1:2 in Osnabrück jede Frage nach möglichen Neuzugängen im Winter ab. Und anstatt über mögliche neue Spieler zu sprechen, wurden die anwesenden, enttäuschenden Spieler geschützt. Bobby Wood zum Beispiel, wie ich Euch ja gestern schon im Blog beschrieben hatte. Zurecht. Dennoch darf das eine das andere nicht ausschließen, denn am Ende steht über allen Einzelschicksalen doch noch der Erfolg des HSV.

Wood darf hoffen - und muss liefern

Es hätte lauter sein können. Nein, ich behaupte sogar, in jedem einzelnen der letzten fünf bis zehn Jahre wäre es deutlich lauter geworden, wenn ein stolzer Spieler wie Kyriakos Papadopoulos sich aus der Versenkung heraus gemeldet hätte. Es wären keine netten Worte in Richtung Klub gefallen. Und es wäre der aktuelle Trainer mehr oder weniger indirekt angegriffen worden. Schließlich stellt er ihn ja nicht mehr auf. Aber in diesem Fall war mal wieder die Überschrift das Dramatischte an der ganzen Geschichte über den bei der U21 zwischengeparkten Griechen, der gern eine neue herausfordernde Aufgabe hätte. Überraschend, da Papadopoulos durchaus bekannt dafür ist, sein Herz auf der Zunge zu tragen. Dass er letztlich aber die Möglichkeit eines ihm wohl gesonnenen Mediums nur dafür nutzt, um sich anderweitig beim 1. FC Köln anzubieten und beim HSV noch mal öffentlich über einen letzten Auftritt zu bitten - schon DAS allein ist ein sehr gutes Zeugnis für alle HSV-Verantwortlichen.

Der HSV baut gegen Dresden um - in allen Mannschaftsteilen?

Mehr als 50.000 Zuschauer werden beim Spiel des HSV am Sonnabend (13 Uhr) im Volksparkstadion gegen Dynamo Dresden erwartet. Zudem ein Gegner, der sich bislang nie darauf beschränkte, sich hinten reinzustellen. Im Gegenteil: Mit 6.244 gespielten Pässen und 87 Prozent Passgenauigkeit belegen die Dresdner ligaweit Rang 3 bzw. Platz 2. Zum Vergleich: Der HSV rangiert mit 6.150 Pässen und 86 Prozent Passquote in den beiden Kategorien jeweils auf Platz 4. Insofern bietet das Duell gegen die Sachsen eine Basis, die zumindest auf ansehnlichen Fußball schließen lässt. Allerdings muss der HSV morgen umbauen. Was es ansonsten noch vor diesem Duell an interessanten Daten gibt, hier:

Die HSV-Offensive ist gut - und ausbaufähig

Auch heute stand beim HSV wieder eine Spielform mit vielen Torabschlüssen auf verkürztem Feld auf dem Trainingsplan. Denn sie treffen zu selten. Für Stürmer sind Tore entscheidend. Und davon gab es in dieser Saison noch deutlich zu wenig. Zumindest werden das Bobby Wood, Lukas Hinterseer und Co. so sehen. Und auch hier sind wir uns alle einig gewesen, dass beispielsweise ein Zweitliga-Toptorjäger wie Lukas Hinterseer allein schon vier, fünf Tore mehr hätte machen müssen. Oder?

Als Uli Hoeneß den HSV zerlegte

Denn angesichts des viel beachteten Abschiedes einer der prägendsten Figuren im deutschen Fußball der letzten 50 Jahre will auch ich es (wie so viele Kollegen vor mir schon) nicht versäumen, hier mein interessantestes, persönliches Erlebnis mit Uli Hoeneß aufzuschreiben. Rückblick:

Die HSV-Abwehr: Alte Probleme, neue Hoffnung

Jonas Boldt kann das. Er ist smart. Vor allem aber kann er sich ausdrücken - und geschickt Antworten auf einfache Fragen vermeiden, ohne dabei zu lügen. Manche nennen es „glatt“. Ich behaupte, Boldt hat sein Business einfach gelernt. Er weiß, dass es ihm auf die Füße fallen würde, wenn er immer (oft würde schon reichen) alles sagen würde, was er denkt. „Wenn wir zusammen im Stadion sitzen ist er schon derjenige, der am meisten durchdreht“, sagt Bernd Hoffmann über seinen knapp 20 Jahre jüngeren Vorstandskollegen, dem man diese Emotionalität ansonsten nicht anmerkt.

Bilanz fällt besser aus als erwartet

Im Laufe dieser Woche wird die Bilanz veröffentlicht. Und damit ist nicht das sportliche Abschneiden, sondern nackte Zahlen gemeint. Die Finanzen werden Thema sein, oder besser gesagt: Sie sind es schon. Vorstandsboss Bernd Hoffmann hat im Hamburger Abendblatt den Anfang gemacht und die Zahlen vorab gelobt. „Der Veranstalter lobt die eigene Veranstaltung“ hätte meine Mutter jetzt gesagt - und sie hätte zunächst einmal Recht. Denn Hoffmann kann ja schon aus seiner Position als AG-Verantwortlicher nicht das eigene Ergebnis zerpflücken.

Wie dem HSV Langeweile helfen kann

Ich muss Euch alle vorwarnen: Heute wird es relativ langweilig. Normalerweise müsste ich den Stift weglegen und es das für heute lassen. Denn wenn es mal nichts Großes gibt, muss man auch nichts Großes daraus machen. Einfach mal einen Tag langweilig sein. Oder? Nein, das geht irgendwie nicht. Natürlich nicht. Denn irgendwie bietet der HSV immer etwas an. Auch diesmal.

Heckings großes Invest in Kinsombi

Da hat mein Kollege aber mal für Aufregung gesorgt. Seit 17 Uhr bimmelt mein Handy. Mal sind es Anrufe, dann sind es Whattsapps. Und zuletzt dann noch die Hinweise auf neue Kommentare unter unseren Artikeln in den sozialen Netzwerken. „Steckt der #HSV in einer handfesten Krise oder handelt es sich bloß um ein kurzes Formtief?“, hatte mein Kollege gefragt und dabei auf die Diskussion im Community-Talk hingewiesen. Und, (Achtung, Spoiler!!) eines vorweg: Ich sehe beim HSV alles mögliche - außer den Ansatz für eine Krise.

Dieses Konstrukt verdient Geduld

Der HSV hat es nicht exklusiv, dass man schnell und hitzig über seine Spiele diskutiert. Das ist überall gleich. Ich behaupte, in südlicheren Ländern ist das sogar noch deutlich schwieriger, weil deutlich emotionaler. Und auch hier ist ebenso normal wie abträglich, da es schlichtweg nicht mehr sachlich ist. So auch die Diskussion nach dem 1:1 in Wiesbaden. Da stellen sich einige hin und wollen tatsächlich alles in Frage stellen. Um es in Dieter Heckings Worten zu sagen: Was für ein Quatsch! Dafür hat die Mannschaft vorher zu konstant gespielt. Aber Fakt ist auch: Der HSV  hat in Wiesbaden Fehler gemacht. Fehler, die man so nicht gewohnt war und die man benennen muss, wenn man sie abstellen will. Denn eine so unkonzentrierte Halbzeit wie die erste in Wiesbaden habe ich seit dem Stadtderby nicht mehr gesehen. ganz im Gegensatz zu der Schwäche bei hohen Bällen in der Defensive. Die habe (nicht nur) ich vorher schon gesehen und fühlte mich bestätigt, dass der HSV hier seine Achillesferse hat. So, wie in Wiesbaden.

Schockdiagnose: HSV-Verteidiger Vagnomann fällt monatelang aus

Zuerst dachte er an einen Krampf. So, wie der, den er schon beim Spiel in Bielefeld kurz vor Schluss hatte. Da er auch auf der Alm weiterspielen und sogar bis zum Schluss auf dem Feld stehen konnte, dachte er sich zunächst nichts Schlimmes. Zumindest nicht im ersten Moment. Dann aber bemerkte Josha Vagnoman, dass er nicht mehr richtig auftreten konnte und sackte wieder zu Boden, bis Hilfe kam. HSV-Mannschaftsarzt Wolfgang Schilling untersuchte den lädierten Fuß. Und es dauerte keine zwei Minuten, bis klar war, dass der junge Rechtsverteidiger nicht weiterspielen kann.

Wie ausgewechselt - HSV rotiert sich ins Pokal-Aus gegen starke Stuttgarter

Der HSV kann gegen den VfB Stuttgart einfach nicht gewinnen – zumindest nicht im DFB-Pokal. Wie in der Pokalgeschichte zuletzt in allen vier Duellen ging der HSV auch heute vor 45.503 Zuschauern als Verlierer vom Platz. Mit 2:1 behielten die Schwaben im zweiten Duell binnen drei Tagen die Oberhand - und das auch nicht unverdient. Der HSV war heute einfach nie in der Lage, das Spiel zu bestimmen, geschweige denn, sich echte Torchancen zu erspielen. „Die schlechteste Saisonleistung“, schrieb mir ein Ex-HSV-Prof direkt nach Schlusspfiff.

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