DFB

Eine fette, hässliche Beule - mehr nicht

Hätte ich nicht gewusst, dass der HSV gestern beim FC St. Pauli ein wichtiges Spiel verloren hatte, es wäre mir spätestens bei diesem Anblick klar geworden, Denn als die Mannschaft heute in der Mixed Zone des Volksparkstadion an uns Journalisten vorbeilief,  gab es nicht einen Spieler, der etwas anderes hätte vermuten lassen. Bis auf vereinzelte „Moin“-Grüße verzogen die Spieler keine Mine. Das Spiel war ihnen mächtig auf die Stimmung geschlagen - und sie hatten es sich in der Videoanalyse gerade noch einmal ansehen - und vom Trainerteam eine menge Kritik anhören müssen. „Viel Grund zum Feiern gab es ja auch nicht“, scherzte Trainer Dieter Hecking, als er auf die Stimmungslage seiner Spieler angesprochen wurde. Allerdings, so der Coach weiter, werde man das Spiel jetzt auch abhaken und zusehen, dass der komplette Blick nach vorn auf das nächste Spiel gerichtet würde. Immerhin warte mit dem FC Erzgebirge Aue - aktuell Fünfter mit elf Punkten - ein Tabellennachbar auf ihn und sein Team.

Der Direktvergleich - HSV siegt 10:4

Es sind nur noch wenige Stunden, nur noch wenige Momente bis zum nächsten Showdown auf Stadtebene: Das Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV wird heute um 20.30 Uhr am Millerntor angepfiffen. Ein Duell, das nicht nur die Zuschauer vor Ort elektrisieren wird, sondern noch viele Hunderttausende außerhalb des Millerntorstadions. Bis weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die Rautenperle hat sich in der letzten Woche bereits 24/7 der Rundum-Berichterstattung verschrieben und heute wollen wir Euch zum Abschluss noch den direkten Vergleich bieten: Wer ist besser aufgestellt?

Hecking spricht Klartext - und Harnik trifft

Wer sich schon mal über die B4 von Hamburg aus in Richtung Wolfsburg aufgemacht hat, wird wissen, was ich meine, wenn ich sage: Was für ein schöner Ausflug! Um 16 Uhr war Anpfiff zum Testspiel des HSV beim VfL Wolfsburg – und das im schmucken Amateurstadion neben der Volkswagen-Arena. Immerhin 2189 Fans zog es in eben dieses AOK-Stadion – darunter mehr als die Hafte mit HSV-Utensilien.

„St. Pauli hat bei mir nie eine Rolle gespielt“

Es ist wie eine Rückkehr, ohne dass er hier jemals Profifußball gespeilt hat. Weder für den HSV noch für den FC St. Pauli war er bislang aktiv.  Und obwohl er aus Hamburg nach Bremen und 13 Jahre später nach einigen Zwischenstationen aus der hier von Fanseite verhassten Stadt Bremen zurück nach Hamburg wechselte, nennt Martin Harnik das Ganze „Rückkehr in die Heimat“.

Größe kann man nicht lernen

Der Tag der Entscheidung, der D-Day - oder einfacher formuliert: Der letzte Tag der Transferperiode. Der heutige 2. September hatte auch beim HSV noch einmal Nachrichten parat. Zum einen die Wechsel auf Leihbasis von Berkay Özcan zu Besaksehir Istanbul (ein Jahr zzgl. Kaufoption über 4 Mio. Euro) und Manuel Wintzheimer (für ein Jahr zum VfL Bochum, ohne Kaufoption). Und zum  anderen den 12. Neuzugang in diesem Sommer: Martin Harnik wechselt auf Leihbasis für ein Jahr von Werder Bremen zum HSV. Im gefühlt 20. Anlauf hat es also doch noch mit Harnik und dem HSV hingehauen.

Trotz neuer Beweise: Nürnberg legt Protest ein

Es wird. Langsam. Aber es läuft endlich in die richtige Richtung. Emotional auf der einen Seite: Aus Hannover hat sich der Dachverband der 96-Fans zu einem Appell an die eigenen Fans entschlossen und zu einem fairen Umgang Bakery Jatta gegenüber aufgerufen. Stuttgarts Trainer Walter lederte heute auf der Pressekonferenz des VfB (im unten eingestellten Video ab Minute 15:40 zu hören) vor der Partie gegen Bochum gegen alle Klubs, die Widerspruch eingelegt haben. Aber auch faktisch scheint sich Jatta - so paradox das in einem Rechtsstaat auch klingt - endlich entlasten zu können.

DFB - wo Sport und Politik eben doch nicht getrennt werden

„Da kommt er“, rief ein kleiner Junge im rosa Auswärtstrikot, als Bakery Jatta um 15.48 Uhr an der Seite von Tom Mickel die Treppen zum Trainingsplatz hinunterstiefelte.  Im Nachhinein habe ich mich geärgert, den Jungen nicht nach seinem Namen und seinem Alter gefragt zu haben, aber entscheidend sind diese Rahmendaten wie so oft im Leben auch in diesem Fall nicht. Viel wichtiger war meiner Meinung nach, dass der von mir frei auf fünf- oder sechs Jahre geschätzte Junge ganz offenbar das Bedürfnis hatte, Jatta unterstützen zu müssen.

Der DFB muss jetzt handeln

Die Nachrichten sprudeln derzeit beim HSV. Als Tabellenführer ja ganz logisch, sollte man meinen. Aber es sind schon allein ob der Causa Bakery Jatta längst nicht nur gute Nachrichten. Obwohl der HSV sportlich derzeit das zeigt, was man sich erhoffen durfte, rückt das Sportliche immer nur am Wochenende in den öffentlichen Fokus. Unter der Woche wird derweil über Einsprüche der HSV-Gegner diskutiert oder wie heute darüber, dass sich der Fall Jatta verhandlungstechnisch noch lange hinziehen könne. Der DFB-Kontrollausschussvorsitzende Anton Nachreiner sagte der Tageszeitung „Die Welt“, er befürchte ein langwieriges Verfahren im Fall des geflüchteten Gambiers. „Aus meiner Sicht ist nicht klar, ob eine abschließende Entscheidung ergehen kann oder ob man nicht sagen muss, das Verfahren muss man doch wieder aussetzen, bis etwa die Ausländerbehörde zu einem definitiven Ergebnis kommt. Der Fall Jatta könnte sich zu einer unendlichen Geschichte entwickeln“, sagte der 63 Jahre alte Jurist und lässt mich kopfschüttelnd zurück.

Keine guten Nachrichten

„Die letzten fünf Minuten hätten wir uns tatsächlich sparen können“, raunzte Trainer Dieter Hecking nach dem Training, während er die drei Stufen vom Trainingsplatz zu unserer kleinen Journalistenrunde nahm. „Das sah leider gar nicht gut aus“, so der Trainer über den Trainingsunfall unmittelbar vor dem Ende der Einheit. Christoph Moritz, der gegen Bochum eingewechselt worden war und sportlich auf einem sehr guten Weg zu sein schien, hatte per Fallrückzieher einen gegnerischen Angriff klären wollen und war dabei so unglücklich aufgekommen (siehe Foto von Udo Magsig) , dass er sich an der Schulter verletzte und rausgenommen werden musste. Erster (böser) Verdacht: Schlüsselbeinbruch. „Lass uns über sowas nicht spekulieren“, so Hecking auf die Frage, was genau mit Moritz sei. Die Ärzte würden ihn jetzt erst einmal eingehend untersuchen und man würde es dann schon erfahren. Und das haben sie inzwischen am Abend nachgeholt: Die Schlüsselbeinverletzung wurde bestätigt.

Bruchhagen: Hoffmanns Plan ist legitim

Heute war trainingsfrei. Erst morgen Nachmittag um 15.30 Uhr geht es sportlich weiter. Und während heute bis auf die Rekonvaleszenten niemand von der Mannschaft am Stadion war, tut sich innerhalb des HSV dennoch eine ganze Menge. Wie gestern bekannt wurde, kandidiert beispielsweise Bernd Hoffmann für das Amt des Stellvertretenden Sprechers des DFL-Präsidiums. Für das des dritten Sprechers wohlgemerkt, was erst einmal nicht top hochrangig klingt.

Formcheck: Bochum kommt als Außenseiter

Er ist Reporter beim VfL Bochum - aber sein Herz schlägt seit frühester Jugend für den HSV. Eine ambivalente Situation für unseren Blogfreund und -Autor Christian Hoch, mit dem ich mich vor dem direkten Duell der beiden Klubs morgen Abend (18.30 Uhr, live bei Sky) im Volksparkstadion über die aktuelle Situation gesprochen habe. Er beschreibt sie auf Seiten des VfL Bochum, ich beim HSV. Los geht’s:

Eine Runde weiter - darum ging's. Und mehr war's auch nicht.

Das heute wird ein kurzer Blog. Und das nicht, weil ich mit meinem klaren 6:0-Tipp voll daneben lag. Nein, ich musste das Spiel leider aus logistischen Gründen auf meinem Laptop sehen. Nicht optimal, da ich nicht parallel sehen und schreiben konnte – aber es ging leider nicht anders. Daher: Um nicht zu spät zu erscheinen, und tatsächlich auch angesichts des überschaubar guten Spiels, diesen Text in aller Kürze. Trotz des Weiterkommens. Denn schön war das heute nicht.

Fakten statt Emotionen, bitte!

Kurze Antworten, genervte Blicke, zurechtweisende Antworten - Dieter Hecking wird im Netz für seine Art, Pressekonferenzen zu führen, ordentlich gefeiert. Nicht erst seit der Jatta-Geschichte steht die Presse bei vielen Lesern/Hörern/Zuschauern in Misskredit gebracht. Da kommt ein erfahrener Trainer mit einer etwas schrofferen Art (beleidigend empfinde ich ihn nicht) gegenüber uns Journalisten gerade recht. Dass das Ganze in diesem Fall eigentlich komplett nebensächlich ist und die Thematik rund um den HSV nicht einmal peripher kratzt - es spielt für viele keine Rolle.

Saisonaus? Der Mangala-Schock

Da ist man einmal nicht da - und schon passiert so ein Sch… Orel Mangala musste heute das Training humpelnd abbrechen und wurde mit dem Golfcart abtransportiert. Was genau passiert ist und wie schlimm die Verletzung des Belgiers ist, steht noch nicht fest. Klar ist allerdings, dass es sich um eine muskuläre Verletzung im Oberschenkel handelt. Sollte sich der erste Verdacht eines Muskelfaserrisses oder einer Zerrung bestätigen, drohen dem Belgier zwei bis drei Wochen Pause - und damit nicht weniger als das Saisonaus. Nach dem Ausfall von Leistungsträger und Kapitän Aaron Hunt, der in der Rückrunde nicht mehr eine Teilzeitverstärkung war, fällt damit der zweite - und leider letzte sportliche Anführer im Mittelfeld aus. „Bei Orel sieht es nicht gut aus, da hat es in den Muskel reingezogen“, so Trainer Hannes Wolf, „sollte er ausfallen, geht es aber trotzdem weiter. Natürlich schluckt man da einmal - aber jetzt warten wir erst einmal ab, was es ist. Und dann müssen wir es akzeptieren.“

Raus mit Applaus - 1:3 gegen Leipzig

„Hamburg ist viel schöner als Berlin“, sangen die HSV-Fans, als die letzte Minute der Nachspielzeit angebrochen war in einem Spiel, das tatsächlich mehr als 52.365 Zuschauer verdient gehabt hätte. Denn der HSV spielte gegen die aktuell vielleicht formstärkste deutsche Mannschaft lange Zeit gut mit. Am Ende musste sich die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf zwar mit 1:3 geschlagen geben, gewann aber nach den Minusleistungen der letzten Woche ordentlich Sympathiepunkte dazu.Yussuf Poulsen, ein Eigentor von Vasilije Janjicic und Emil Forsberg trafen für die Gäste, während Bakery Jatta mit dem schönsten Treffer des Abends zwischenzeitlich zum 1:1 ausgeglichen hatte. Rick van Drongelen nach dem Spiel: „Ich denke, dass vor allem die erste Halbzeit in Ordnung war. Mit Glück schießen wir das zweite Tor vor der Pause. Im zweiten Durchgang war Leipzig einen Tick besser. Wir können aus dem Spiel aber positive Energie mitnehmen.“

Enttäuschendes 1:1 gegen Aue - es wird immer enger

Der HSV schafft es einfach nicht, zuhause gegen die Kellerkinder der Liga zu gewinnen. Gegen den FC Erzgebirge Aue gab es vor 52.354 Zuschauern bei herrlichem Sommerwetter am Ende ein enttäuschendes 1:1. Auch, weil man wieder einmal die erste Halbzeit verpennte und sich mal wieder einen Standargegentreffer einfing. Manuel Wintzheimer konnte mit seinem Treffer in der 53. Minute nur noch ausgleichen. Und am Ende verhinderte die Latte bei einem Hunt-Freistoß kurz vor Schluss den ersten Heimsieg seit dem 1:0 gegen Greuther Fürth am 4. März.

„Losglück“ im DFB-Pokal - und Magdeburg vor der Brust

Nicht gegen Bayern und nicht in Bremen - das waren meine beiden Wünsche für die Auslosung. Ei8n Heimspiel gegen Leipzig war meine erste Option. Dass am Ende alles eintrat und es tatsächlich ein Heimspiel gegen RB Leipzig wurde, umso besser. Dass der Gegner ebenso favorisiert gegen den HSV in Hamburg antreten wird wie die anderen beiden Halbfinalisten Werder Bremen und der FC Bayern München es getan hätten - logisch! Aber es ist von den extrem schwierigen Aufgaben noch die angenehmste Variante.  „Wir haben uns ein Heimspiel gewünscht und das hat uns die Losfee beschert“, freute sich auch Sportvorstand Ralf Becker nach der Auslosung. „Darüber freuen wir uns für unsere Fans. Wir wären als einziger Zweitligist gegen jede der drei verbliebenen Mannschaften in der Außenseiter-Rolle gewesen und so ist es auch gegen Leipzig. Wir wollen uns vor unseren Fans bestmöglich verkaufen, Leipzig ärgern und am Ende nach Berlin fahren.“

Zu wenig: Nur 0:0 in Bochum

Es sollte die Reaktion auf das bitter abgeschenkte Spiel gegen Darmstadt werden - und wurde eine Enttäuschung. Hannes Wolf hatte sich dementsprechend auch trotz der Niederlage gegen Darmstadt für eine identische Startelf entschieden. Wobei, was heißt hier eigentlich „trotz der Niederlage“? Mit der gewählten Startelf hatte der HSV zumindest 50 Minuten lang sehr dominant gegen Darmstadt geführt, ehe das erste Mal gewechselt wurde (Ito kam für Narey) und das Spiel anschließend völlig unerwartet kippte.

Nur Mut, es lohnt sich!

Ich hatte es im MorningCall schon gesagt: Das gestrige Tor zum 3:2 der Deutschen in Amsterdam war das erste Tor der Nationalmannschaft seit langer Zeit, bei dem ich richtig aufgesprungen bin und gejubelt habe. Und das, obwohl ich eigentlich jeher bei Länderspielen mitfiebere. Aber dieses Spiel war nach der sehr durchwachsenen WM und der überflüssigen sowie in meinen Augen noch völlig  unausgereiften Nations League gerade im Hinblick auf die überraschenden Veränderungen Joachim Löws ein echtes Highlight. Eine positive Überraschung. Denn der Bundestrainer hat sich etwas getraut, was viele nicht verstanden haben - was aber vor allem fast niemand sich so getraut hätte.

Die Uhr ist kaum noch zurückzudrehen

Der VfL Bochum ist nicht nur der nächste Gegner des HSV, sondern bislang auch der Klub, bei dem man sich für die neue Saison einen Spieler - vielleicht bald schon zwei Spieler - ablösefrei gesichert hat. „Das sind schon die zwei auffälligsten Akteure“, hatte mir VfL-Reporter Christian Alexander Hoch gestern gesagt, als er mir erklärte, was wirklich an dem Gerücht dran ist, dass der HSV nach Jan Gyamerah zur neuen Saison auch Lukas Hinterseer verpflichten möchte. Wer es noch nicht gehört hat, der kann sich hier einmal auf den Stand der Dinge bringen lassen (geht ohne Anmeldung)

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