Jatta

Hecking rasiert Özcan - spielt Papadopoulos?

Wie beim letzten Spiel gegen den VfL Bochum haben wir uns auch für das Spiel beim Karlsruher SC am Sonntag wieder für Euch beim Gegner schlau gemacht, wie dort der Stand ist und wie man dort der Partie beim HSV begegnet. Wie das letzte Mal bei seinem VfL  Bochum ist es auch diesmal wieder mein neuer Blog-Co-Autor Christian Hoch, der die Karlsruher einmal durchleuchtet hat. Mit ihm zusammen werde ich Euch heute wieder beide Teams gegeneinander schneiden. Von daher ist die heutige Produktion eine Co-Produktion von mir mit Christian Hoch. Los geht’s mit dem Vergleich des KSC und dem HSV:

Die Schwierigkeit mit dem Talent

Japaner beim HSV – das war einmal. Nach Gotoku Sakai zieht es jetzt auch Tatsuya Ito weg. Der kleine Dribbler hat beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden einen Vertrag unterschrieben und bringt dem HSV so noch eine Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro zuzüglich etwaiger Erfolgsprämien ein. Ein guter Deal, meine ich. Aber das sehen längst nicht alle so. Auch hier bei uns im Blogforum gibt es einige, die sich gewünscht hätten, der HSV verliehe Ito, um dessen Entwicklung abzuwarten. Weil sie ihm deutlich mehr zutrauen, als er bislang zeigen konnte. Und dieser Gedanke ist nicht von der Hand zu weisen. Dennoch will ich kurz erklären, weshalb ich glaube, dass der Verkauf die richtige Entscheidung war/ist:

Alles ist neu - und wird noch neuer

Sie werden sich vorher schon intensiv ausgetauscht haben, auch wenn sie das niemandem erzählen durften, dürfen und auch nicht erzählen werden. Aber seit heute steht fest, dass HSV-Sportvorstand Jonas Boldt seine Scoutingabteilung umbesetzt. Anstelle des bisherigen Kaderplaners und Chefscouts Johannes Spors, der einvernehmlich mit dem HSV seinen laufenden Vertrag aufgelöst hat, wird Boldts Vertrauensmann und inzwischen Ex-Bayer-Chefscout Claus Costa die Rolle des ersten Mannes der HSV-Scoutingabteilung übernehmen.

Keine guten Nachrichten

„Die letzten fünf Minuten hätten wir uns tatsächlich sparen können“, raunzte Trainer Dieter Hecking nach dem Training, während er die drei Stufen vom Trainingsplatz zu unserer kleinen Journalistenrunde nahm. „Das sah leider gar nicht gut aus“, so der Trainer über den Trainingsunfall unmittelbar vor dem Ende der Einheit. Christoph Moritz, der gegen Bochum eingewechselt worden war und sportlich auf einem sehr guten Weg zu sein schien, hatte per Fallrückzieher einen gegnerischen Angriff klären wollen und war dabei so unglücklich aufgekommen (siehe Foto von Udo Magsig) , dass er sich an der Schulter verletzte und rausgenommen werden musste. Erster (böser) Verdacht: Schlüsselbeinbruch. „Lass uns über sowas nicht spekulieren“, so Hecking auf die Frage, was genau mit Moritz sei. Die Ärzte würden ihn jetzt erst einmal eingehend untersuchen und man würde es dann schon erfahren. Und das haben sie inzwischen am Abend nachgeholt: Die Schlüsselbeinverletzung wurde bestätigt.

Bruchhagen: Hoffmanns Plan ist legitim

Heute war trainingsfrei. Erst morgen Nachmittag um 15.30 Uhr geht es sportlich weiter. Und während heute bis auf die Rekonvaleszenten niemand von der Mannschaft am Stadion war, tut sich innerhalb des HSV dennoch eine ganze Menge. Wie gestern bekannt wurde, kandidiert beispielsweise Bernd Hoffmann für das Amt des Stellvertretenden Sprechers des DFL-Präsidiums. Für das des dritten Sprechers wohlgemerkt, was erst einmal nicht top hochrangig klingt.

Hinterseer: Bochum ist gefährlich

„Wie jetzt“, fragte Lukas Hinterseer nach, „wenn wir beide den Ball sicher reinmachen können?“, so die Nachfrage des Stürmers auf die Frage, ob er den Ball lieber selbst reinmacht oder Bakery Jatta den Ball auflegt. Nach kurzer Klärung seiner Nachfrage ist die Antwort des Angreifers blitzschnell gefunden. „Ganz klar ich selbst!“ Und das obwohl Hinterher keine zwei Minuten vorher noch einmal lobend erwähnt hatte, wie git die Mannschaft in den letzten Tagen zusammengefunden habe.

„Bochum wird uns ärgern wollen“

Natürlich werden sie gefragt. Immer wieder. Sie wurden in den letzten tagen von nahezu allen Medien beim HSV als Interviewpartner angefragt - und um nicht 100 Einzelinterviews zu geben, wird ein Sammelinterview gemacht. Morgen Lukas Hinterseer, heute war es Jan Gyamerah. Die beiden Bochumer sollen erzählen, wie es für sie ist, gegen ihren Ex-Klub zu spielen, was ich grundsätzlich nicht allzu spannend finde. Dabei kommen fast immer dieselben Statements heraus. Vielmehr interessiert mich, was die beiden als Bochum-Spieler über den HSV gedacht haben und wie sie die beiden Spiele in der abgelaufenen Saison gegen den HSV erlebt haben. Und letzteres beantwortete Gyamerah heute - erst morgen ist Hinterseer dran. Gyamerah: „Ich kann sagen, dass man als gegnerische Mannschaft vor dem Spiel hier in Hamburg total brennt. Als wir damals hier angekommen und ins Stadion gegangen sind, auf dem Platz und umgeschaut haben, dachten wir alle ‚mega!‘. Wir wollten den HSV damals unbedingt ärgern und haben das mit einem Unentschieden geschafft. Genau das werden die am Freitag hier auch versuchen. Die wollen uns ärgern.“

Hunt fällt aus, Sakai freigestellt, Vagnoman erhält Nachwuchspreis

Kein Interview ohne Appell des Trainers. Heute auch wieder. Beim HSV würde nach dem Pokalsieg im Elfmeterschießen beim Chemnitzer FC nur von Duselsieg geschrieben, während bei anderen Favoriten, die sich ebenso schwer getan hätten, Torhüter oder Torschützen zu Helden gemacht werden. Diese negative Art sei es, die man in Hamburg verändern müsse, so Hecking heute in der Presserunde am Tag nach dem DFB-Pokalspiel in Chemnitz, das der HSV mit 8:7 nach Elfmeterschießen gewinnen konnte. „Wir haben die Chemnitzer sehr gut bespielt“, fand Hecking lobende Worte für seine Mannschaft, die erstmals in dieser Saison auf Kapitän Aaron Hunt verzichten musste. Und voraussichtlich auch weiter auf ihn verzichten muss.

„Baka, Du bist einer von uns…!“

Die ganze Stadt, die A7 und alles rund um den Volkspark war dicht. Stau hier, Stau da - Verkehrschaos. Dennoch hatten es rund 250 Fans pünktlich zum Trainingsstart an das Volksparkstadion geschafft und applaudierten ihrem angeschlagenen Helden, als dieser die Treppen zum Training hinabstieg. Jatta vorneweg, die Mannschaft hinter ihm her - es sollte zweifelsfrei symbolisch wirken. Vor dem Training hatte sich die Mannschaft gemeinsam überlegt, wie sie ihrem Kollegen zur Seite stehen kann - und dieser Treppenabgang war das (erste) Ergebnis.

Gleiches Recht für alle

Natürlich gibt das Thema alles her, um hier tausende Zeilen zu schreiben. Man könnte die Thematik Bakery Jatta (und nur so heißt er, solange nichts gegenteiliges bewiesen wurde) von allen Seiten beleuchten - und man würde dennoch nicht über Indizien hinauskommen. Aber das Thema Bakery Jatta ist für mich weniger erschütternd, weil sich hier eine Fußballerkarriere zerlegen könnte, oder weil der HSV einen tollen Menschen als Spieler verlieren könnte.

Trainersuche setzt HSV unter Druck

Tag eins nach dem letzten Spiel der Saison 2018/2019 - oder doch eher Tag eins auf dem Weg in die Saison 2019/2020? Ich würde letzteres bevorzugen, da alles, was mit der gerade abgelaufenen Saison zu tun hat, irgendwie negativ behaftet ist. Und trotz des 3:0-Sieges gegen den MSV Duisburg zeigte sich das gestern auch noch einmal. Immer wieder mischten sich Pfiffe in den Applaus. Bei Lasoggas Einwechslung war das noch nicht allzu deutlich. Dafür aber bei Gotoku Sakais Einwechslung umso mehr. Der Japaner, der zweifellos (wie so viele andere auch!) erneut eine schwache Saison gespielt hat, fühlte sich auch heute noch schlecht. „Ich bin schon enttäuscht. Sich einen Spieler herauszupicken ist schon fragwürdig“, sagte der ehemalige Kapitän heute nach dem abschließenden Frühstück mit der Mannschaft, ehe er sich wie alle anderen auch in die Sommerpause verabschiedete. Ob er bleiben würde, nachdem es zuletzt immer wieder hieß, der HSV würde ihn zum Verkauf freigeben? Sakai: „Was meine Zukunft betrifft, ist alles offen.“

Druck - wir brauchen Druck...!

„Wir müssen gegen Aue voll am Limit arbeiten. Es wird nicht leichter. Jetzt ist richtig Druck drauf, den müssen wir aushalten, daraus Energie machen und wieder auf unsere beste Leistung kommen. Jetzt spitzt sich alles zu, jetzt ist Dampf drin. Ich hoffe, dass die Situation die Sinne schärft.“ Das sagt Hannes Wolf. Heute. Der Trainer baut bewusst Druck auf. Anstatt den Druck herunterzuschrauben, dreht Wolf auf. Warum er das macht? „Weil es nunmal so ist. Die Situation jetzt zu leugnen wäre Blödsinn“, sagt Wolf und fügt hinzu, dass seine Mannschaft diesen Druck sogar braucht. Wie in Köln. Oder wie in den ganzen anderen großen Spielen im DFB-Pokal, beim Stadtderby und anderen heiß angepriesenen Spielen dieser Saison. Immer wieder spielte der HSV hier , gut - ganz im Gegensatz zu den Spielen gegen vermeintlich kleine Gegner wie Darmstadt und Magdeburg. In genau diesen Spielen ließ der SV die Punkte liegen. die es verhindert haben, heute schon sicher für die Erste Liga planen zu können.

Narey und Sakai - zwei Allzweckwaffen sollen es richten

Am Ende war es dann deutlich. Mit 3:0 konnte das A-Team das gut 60 Minuten lang dauernde Abschlussspiel der heutigen Einheit für sich entscheiden und ließ somit den vermeintlichen Reservisten wenig Argumente, einen Startelfplatz zu fordern. Bakery Jatta, Pierre Michel Lasogga und Lewis Holtby trafen für die Stammelf in einem intensiv geführten Spiel. Nicht im A-Team - und damit die Antwort auf die Frage, wer für Rückkehrer Aaron Hunt weichen muss - war Berkay Özcan. Der Neuzugang aus Stuttgart, der noch auf Leihbasis beim HSV spielt, für den im Sommer aber seitens des HSV eine Kaufoption besteht, musste im B-Team ran und scheint damit auch für die Partie am Montag gegen Greuther Fürth nicht mehr erste Wahl zu sein.

Wolf warnt vor Euphorie: "In der Liga zwei von drei Spielen verloren!"

„Ich dachte, es kommen nur so viele, wenn wir verloren haben“, scherzte Hannes Wolf heute, sichtlich gut gelaunt. Er wusste, dass das Spiel gegen Nürnberg neben dem Weiterkommen und den Mehreinnahmen sehr viele positive Aspekte hatte.

Van Drongelen: „Es ist für uns alle gut, dass Gideon wieder fit ist“

Während sich der eine und andere die Arme in die Hüften stemmte, den Kopf in den Nacken fallen ließ und erschöpft durchatmete, ging Rick van Drongelen mit einem Lächeln vom Platz. Nach einer intensiven, knapp 100 Minuten andauernden Trainingseinheit mit vielen Zweikämpfen ließ Trainer Hannes Wolf seinen Worten Taten folgen. Er hatte eine intensive, anstrengende vierwöchige Vorbereitungszeit avisiert - und die langen Tempoläufe zum Abschluss einer eh schon lauf- und zweikampfintensiven Einheit sind genau das, was ein Spieler am wenigsten mag. Denn sie tun noch mal richtig weh. Müde Knochen noch mal aufraffen - aua. „Ein bisschen auslaufen ist doch ganz okay“, sagte van Drongelen zu den langen Läufen auf Zeit, die alle Spieler noch abreißen mussten, bevor sie unter die Duschen durften. Die meisten (Lasogga war wie abgesprochen schon vor Trainingsende in die Kabine gegangen) waren erschöpft - van Drongelen lächelte, als er vom Platz schlenderte: „Das ist schon okay. Das ist sogar ganz wichtig. Es gehört einfach harte Arbeit dazu. Wir wollen ja fit bleiben.“

Schöne Bescherung: Der HSV verliert in Kiel verdient mit 1:3

1:6 heißt es für den HSV, rechnet man das Hin- und das Rückspiel gegen Holstein Kiel zusammen. Denn nach dem 0:3 im Hinspiel im Volksparkstadion gab es auch heute beim KSV Holstein Kiel im Holstein-Stadion eine bittere Niederlage. Genau genommen ein hochverdientes, bitteres 1:3. Bitter, weil der HSV die komplette erste Halbzeit verpennte und sich nach dem schnellen Anschlusstreffer zu Beginn der zweiten Hälfte das 1:3 quasi selbst reinlegte.

Die Chance auf das (fast) perfekte Weihnachtsfest

Köln verliert am Freitagabend und eröffnet dem HSV die tolle Gelegenheit, seinen Herbst- und Weihnachtsmeister-Titel mit drei weiteren Punkten Vorsprung auf Rang zwei auszubauen. Also alles top, oder? Ja! Denn sportlich stimmt es tatsächlich. Heute konnten Leo Lacroix und auch Pierre Michel Lasogga sowie Hee-chan Hwang wieder voll mittrainieren und stehen allesamt morgen im Kader für das Spiel bei Holstein Kiel, das das erste Spiel der Rückserie ist und als Wiedergutmachung für das 0:3 aus dem Hinspiel herhalten soll.

Pollersbeck wackelt ... ein bisschen

Mal eben durchzählen, was machen die Sorgenkinder? Hunt ist dabei, das sieht problemlos aus. Gideon Jung ebenfalls, zumindest teilweise. Bates oder Lacroix? Das werden wir beim Anpfiff der Partie gegen den SC Paderborn auf dem Rasen sehen. Also alle fit? Nicht ganz: Torwart Julian Pollersbeck fehlte heute beim Abschlusstraining  vor dem letzten Heimspiel in diesem Kalenderjahr. Trainer Hannes Wolf klärte heute Mittag bei der Pressekonferenz auf: „Julian hat gestern ein paar Rückenprobleme entwickelt, so dass wir ihn nicht trainieren lassen wollten. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Ich gehe davon aus, dass er morgen (Freitag) früh das kleine Training wieder mitmacht, so dass er dann auch spielen kann. Aber das entscheiden wir Freitag früh.“ Ohne Pollersbeck standen Tom Mickel und Morten Behrens auf dem Trainingsrasen. Im Hinterkopf muss sich Tom Mickel also mit seinem Startelf-Einsatz beschäftigen – noch allerdings rechnen die Verantwortlichen mit Pollersbeck.

Reise ins Unbekannte - mit Bates statt Lacroix gegen Ingolstadt?

Etwas mehr als sechs Minuten hatte es gedauert - dann waren alle Fragen beantwortet. Oder besser gesagt: Es gab einfach keine Fragen mehr. Und die wohl kürzeste Pressekonferenz dieser Saison machte damit nur noch einmal deutlich, dass es vor diesem Spiel eigentlich auch nicht mehr viel zu sagen gibt. Der Tabellenführer beim Tabellenletzten - das klingt dabei auch erst einmal nach einer sehr klaren Rollenverteilung. Und doch täuscht die Situation. Denn der FC Ingolstadt galt vor der Saison nicht umsonst als eine der spielstärksten Mannschaften der Liga.

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