Marcus Scholz

12. August 2019

Kein Interview ohne Appell des Trainers. Heute auch wieder. Beim HSV würde nach dem Pokalsieg im Elfmeterschießen beim Chemnitzer FC nur von Duselsieg geschrieben, während bei anderen Favoriten, die sich ebenso schwer getan hätten, Torhüter oder Torschützen zu Helden gemacht werden. Diese negative Art sei es, die man in Hamburg verändern müsse, so Hecking heute in der Presserunde am Tag nach dem DFB-Pokalspiel in Chemnitz, das der HSV mit 8:7 nach Elfmeterschießen gewinnen konnte. „Wir haben die Chemnitzer sehr gut bespielt“, fand Hecking lobende Worte für seine Mannschaft, die erstmals in dieser Saison auf Kapitän Aaron Hunt verzichten musste. Und voraussichtlich auch weiter auf ihn verzichten muss.

„Es geht ihm besser, aber es wird trotzdem eng. Er hat eine kleine muskuläre Verletzung, da gehen wir kein Risiko ein. Am Tag nach dem Nürnberg-Spiel hat er es gemerkt“, sagte Hecking heute nach dem Auslaufen der Profis und dem Spielersatztraining. Klagen wollte der Trainer deshalb aber nicht. Im Gegenteil: „Es ist ein gutes Zeichen, dass wir auch ohne Aaron so ein Spiel wie in Chemnitz gewinnen können, obwohl er uns in der einen oder anderen Phase sehr gutgetan hätte.“ Ebenso wie Sonny Kittel, der mit seinen Freistößen jederzeit in der Lage ist, Spiele zu entscheiden. Zusammen mit dem langsam fitter und besser werdenden David Kinsombi sowie dem konstant starken Adrian Fein und dem 60 Minuten starken Jeremy Dudziak bildet der Zugang aus Ingolstadt das offensive Herzstück.

Aber hört selbst, was Trainer Dieter Hecking heute zu sagen hatte. Auch zum Fall Bakery Jatta, bei dem die BILD-Gruppe weiter (und bislang erfolglos) auf der Suche nach einer Legitimation für ihre Geschichte aus der vergangenen Woche ist:

 

Leider weiter nicht im Training ist Ewerton, der in den letzten zwei Wochen im Training einen richtig guten Eindruck hinterlassen hatte und am vergangenen Freitag beim Geheimtraining Probleme mit dem Sprunggelenk hatte. Einer, der dem HSV heute fehlte und wohl künftig dauerhaft fehlen wird, ist Gotoku Sakai. der Japaner flog heute zu Vertragsverhandlungen nach Japan, wo er beim Erstligisten Visuell Kobe im Gespräch ist. Gut möglich, dass der Wechsel des ehemaligen HSV-Kapitäns in den nächsten Tagen schon finalisiert wird. Es wäre für den verdienten HSV-Profi zu wünschen, da seine Zeit beim HSV schon seit einigen Wochen inoffiziell beendet ist. Deshalb stand er bislang auch noch in keinem Pflichtspiel im Kader - und wird auch künftig nicht wieder im HSV-Kader stehen. Der HSV selbst ließ heute verkünden, dass man Sakai für Vertragsgespräche mit einem potenziell neuen Verein freigestellt habe.

Vagnoman erhält silberne Fritz-Walter-Medaille vom DFB

Ein anderer hat seine Zeit beim HSV dagegen erst noch vor sich. Dabei ging es für Josha Vagnoman sportlich zuletzt eher abwärts. Seine Trainings- und Testspielleistungen entsprachen längst nicht dem Potenzial des U-Nationalspielers, der dafür heute umso mehr Grund zur Freude hatte: Der HSV-Youngster erhielt vom DFB die silberne Fritz-Walter-Medaille in der Kategorie U19. Eine großartige Auszeichnung für den Rechtsverteidiger des HSV, der für mich immer noch ein Talent ist, das es bis ganz nach oben schaffen kann. Die höchste Einzelauszeichnung im deutschen Nachwuchsfußball wird am 6. September am Nachmittag des EM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande im Violksparkstadion verliehen. Gold geht in diesem Jahr an Nicolas-Gerrit Kühn von Ajax Amsterdam, Bronze bekommt Yann Aurel Bisseck (Holstein Kiel).

In diesem Sinne, das war es mit dem kleinen Update am Abend. Ich möchte Euch aber an dieser Stelle noch mal die Taktikanalyse von Tobias Escher ans Herz legen, die sehr deutlich macht, warum der HSV gestern zwar nur knapp gewonnen hat, dabei aber längst nicht alles falsch gemacht hat.

Bis morgen! Da melde ich mich um 7.30 Uhr wieder pünktlich mit dem MorningCall bei Euch, ehe es am Nachmittag um 15.30 Uhr am Volksparkstadion wieder auf den Trainingsplatz geht. Öffentlich.

Scholle

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