Holtby

„Wir müssen liefern - bis zum Schluss...“

Alle Mann sind an Bord. Mit Ausnahme von Fiete Arp, der wie erwartet am Sonnabend um 13 Uhr zum Saisonfinale mit der U19 des HSV bei Werder Bremen um den Staffelmeistertitel der Bundesliga Nord kämpfen wird. Ansonsten waren alle wider im Training dabei. Auch Kyriakos Papadopoulos und Aaron Hunt, die gestern noch individuell trainierten, werden am Sonnabend in Frankfurt zum so genannten „Halbfinale“ einsetzbar sein. Und wenn nicht alles täuscht, dürfte bei der Eintracht die identische Startelf der Vorwoche auflaufen.

Wenn alles außer Siegen nebensächlich wird...

....sollte man trotzdem Anstand bewahren. Aber dazu gleich mehr...

Der HSV hat trainingsfrei und darf einmal durchatmen. Einmal kurz, denn morgen geht es gleich mit zwei Einheiten um zehn und um 15 Uhr weiter.

Die großen Entscheidungen sind fällig

Und plötzlich wird wieder diskutiert. Ist Holtby einer, der dem HSV helfen kann? Immerhin macht er es aktuell. ER trifft sogar und gilt als der verlängerte Arm des Trainers, den viele für seine neuen Methoden und Taktiken feiern. Dass Holtby zuvor dreieinhalb Jahre lang nahezu wirkungslos bis aussortiert war – vergessen. Denn bis vor kurzem hat der Linksfuß den HSV sehr viel Geld gekostet. 7,5 Millionen Euro Ablösesumme zuzüglich rund 3,5 Millionen Euro Festgehalt per annum – das macht bis Saisonende 21,5 Millionen Euro für 104 Pflichtspiele mit einem Schnitt von 1,06 Punkten.

1:0-Sieg gegen Freiburg lässt hoffen

Es ist die berühmte Situation, keine Chance mehr zu haben – und eben diese doch zu nutzen. Diese Vorform der Hoffnungslosigkeit, die im letzten Moment doch noch einmal ungeahnte Kräfte freisetzt. „Wir haben nichts mehr zu verlieren“, hatte Freiburgs Verteidiger Gulde vor dem Spiel gesagt und vielleicht gehofft, diese Form der Stimmung in sein Team zu bekommen. Allerdings haben die Freiburger sehr wohl noch was zu verlieren.

Gute Nachrichten von der DFL und Vagnoman droht auszufallen

Das sind doch mal gute Nachrichten. Auf den ersten Blick auf jeden Fall. Zuerst kommt die Nachricht, dass der HSV mit Salim Khelifi von Eintracht Braunschweig einen neuen Angreifer ablösefrei zur neuen Saison verpflichtet hat, dann verkündet der HSV-Vorstand, dass die DFL dem HSV die Lizenz für erste wie für die zweite Bundesliga ohne Bedingungen und Auflagen erteilt habe. Genau genommen heißt es in der Pressemitteilung:

Abschiedstournee - mit einem letzten Funken Hoffnung

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann hatte es angekündigt: Es wurde ein Spiel werden, das dem gegen den 1. FC Köln sehr ähnelt. Das hatten die Sinsheimer mit 6:0 gewonnen. Parallele zu heute: Auch der HSV kam mit einem gut herausgespielten Sieg und neuem Selbstvertrauen zur TSG in die Wirsol-Rhein-Neckar-Arena - und lief ins offene Messer. Wie gegen Köln nutzten die Hoffenheimer ihr Tempo in der Offensive und überrannten den HSV schnell. „Wir haben heute das Spiel in der ersten Halbzeit schon verloren, weil wir nicht in unser Spiel gekommen sind.

Die Geier kreisen schon - aber noch ist es ruhig

Es ist tatsächlich noch erstaunlich ruhig beim HSV. Normalerweise kreisen die Geier deutlich länger über den potenziellen Absteigern. Sie hoffen auf eine gute Gelegenheit, gute Einzelspieler günstig herauskaufen zu können. Über den Toptalenten wie Jan-Fiete Arp, Tatsuya Ito und Joscha Vagnoman sowieso. Diese Erfahrung haben wir schon allein mit Bayer Leverkusen einige Male machen dürfen bzw. müssen. Insofern verwundert es mich nicht, dass jetzt Namen von HSV-Spielern bei anderen Vereinen gehandelt werden. Arp zu Bayern? Ja, dass da etwas dran ist, wissen wir seit Wochen.

Fan-Ärger vor dem Spiel gegen Schalke 04

Die Zahlen sprechen für sich. Und es klingt alles auch echt gut. In den zwei Spielen unter Trainer Christian Titz spielte der HSV 516 Pässe pro Spiel bei einer Passquote von 83,4 Prozent. Der Bundesliga-Schnitt liegt bei 424 Pässen pro Spiel und einer Passquote von 81,7 Prozent. Zudem ging man jeweils mit 1:0 in Führung – und dennoch sprang nur ein Punkt aus den beiden Spielen heraus. Und das wiederum ist zu wenig. „Wir müssen Spiele gewinnen und Ergebnisse erzielen“, hatte Titz nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart gefordert. Und nur darum darf es morgen gegen Schalke gehen.

Titz plant Offensiv-Rochade im „Abnutzungskampf“ gegen Schalke

„Wir haben doch eh nichts mehr zu verlieren.“ Diesen Satz hört man beim HSV derzeit inflationär oft. Und er stimmt ja auch. Zumindest, wenn man ihn auf die aktuelle Saison bezieht, wo eigentlich niemand mehr wirklich daran glaubt, dass der Abstieg noch verhindert werden kann. Gehofft wird hier und da noch – aber der echte Glaube fehlt. Und diese Situation bietet dem neuen Trainer Christian Titz gleich mehrere Chancen: Er kann sich selbst präsentieren und für einen Vertrag als Bundesligatrainer empfehlen, klar.

Besser, aber nicht gut genug - nur ein Punkt beim VfB

Einen Punkt in Stuttgart geholt - okay. Das ist an sich nicht schlecht, beachtet man die Serie der Schwaben, die in den letzten acht Spielen ungeschlagen sind und daraus 18 Punkte geholt haben. Zum Vergleich: Der HSV hat insgesamt 19 Punkte aus nunmehr 28 Spielen, davon sechs an den ersten beiden Spieltagen... Nein, es war auch angesichts der Aufstellung nicht zwingend von einem Sieg auszugehen. Immerhin brachte Christian Titz heute mit Mohamed Gouaida und Stephan Ambrosius zwei weitere U21-Spieler von Beginn an brachte.

Titz setzt weiter auf Verjüngung - und auf Waldschmidt

Wenn sich ein Großteil der Fragen um Spieler dreht, die irgendwas falsch gemacht haben bzw. sogar aussortiert wurden, dann ist das zunächst einmal kein besonders gutes Zeichen. Wenn die Antworten darauf dann aber entsprechend schlüssig sind, kann sich das schnell ins Positive verkehren. So, wie heute bei Christian Titz, der sich zunächst zu den Spielern äußern musste, die im Laufe der Länderspielpause zum Rapport hatten antreten müssen. Namentlich waren das Walace, Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos.

Sieben Spiele zum Üben - oder für's Wunder?

Es war am Ende der, der sich während der Trainingseinheit am meisten verbale Schläge eingehandelt hatte, der das Duell für seine Mannschaft per verwandelten Elfer im Elfmeterschießen entschied: Bakery Jatta. Mit viel Dusel, aber er traf. Sehr zur Freude seiner Kollegen, die sich durch den knappen Sieg einen Bowlingabend auf Kosten ihrer gegnerischen Mannschaftskollegen verdient hatte. „Die Verlierermannschaft lädt die Gewinner auf eine Runde Bowling ein“, so Titz zum Wetteinsatz, nachdem er das gestrige Ergebnis übrigens korrigiert hatte.

Zeit zum (Aus-)Sortieren

Die Länderspielpause wird lang – aber der HSV kann sie sehr gut gebrauchen. Oder besser gesagt: Der neue Trainer Christian Titz kann sie sehr gut gebrauchen, um sein neues Spielsystem mit seinem neuen Kader einzustudieren. Wer am Ende noch alles zu diesem Kaderdazugehört ist derzeit noch offen. Klar, Kyriakos Papadopoulos wird sich nach seinem unnötigen Vorstoß nach dem Spiel den Verantwortlichen stellen müssen. Und das zurecht.

Reife schlägt Mut -Titz' Premiere geht 1:2 verloren

Der neue Trainer hatte Veränderungen angekündigt und damit nicht gegeizt. Auch Kyriakos Papadopoulos blieb noch draußen und war nach den gar nicht nominierten Dennis Diekmeier, Mergim Mavraj, Andre Hahn und Walace der fünfte im Bunde, der höchst unzufrieden ins letztlich sehr unglückliche Debüt von Trainer Christian Titz gegangen ist. Nach einer interessanten, mutigen ersten Halbzeit und der einhergehenden 1:0-Führung musste sich der HSV auch heute geschlagen geben.

Walace, Diekmeier und Hahn gestrichen - Titz baut um

Es ist eigentlich fast egal, was verändert wird – es kann ja im Zweifel nur besser werden. Denn alles andere hat bislang schlichtweg nicht funktioniert. Insofern war die Ankündigung von Trainer Christian Titz auch nicht sonderlich überraschend, dass er für das Spiel gegen Hertha BSC Berlin „einige Veränderungen“ in der Startelf vornehmen werde. Welche genau – das lässt sich wirklich nur mutmaßen. Bislang hat er immer mit allen gesunden Spielern trainiert, eher bunt gemischte Mannschaften eingeteilt und heute im Abschlusstraining ist er ins Stadion gegangen.

Es keimt ein wenig Optimismus auf

Mann, was war ich gespannt. Und als ich ankam und sah, dass vorne elf gegen elf gespielt wurde, während auf dem Nebenplatz elf weitere Kicker vom Assistenztrainer trainiert wurden, dachte ich schon, dass der neue HSV-Cheftrainer Christian Titz bereits seine Entscheidung fürs Wochenende gefällt hätte. Wobei, dass Lewis Holtby auf dem Nebenplatz stand, war dann schon eher ein Indiz dafür, dass es noch nicht entschieden ist. Und so kam es letztlich auch. Titz ließ heute weiter alle 33 Spieler mittrainieren, während Nicolai Müller und Albin Ekdal separat mit dem Rehatrainer arbeiteten.

Mit Personalproblemen ins Nordderby

Als der Rest zum Standards üben ins Stadioninnere ging – trotzdem kein Werder-Spion anwesend war -, blieb Vasilije Janjicic draußen. Zusammen mit den anderen Nichtnominierten (Waldschmidt, Schipplock, Thoelke) absolvierte er Zweikampf- und Schussübungen. Und um 17.17 offenbarte der HSV dann, was zu erwarten war: Der Unfallverursacher ist nicht im Kader für das Nordderby morgen bei Werder Bremen. Und das, obwohl der HSV durch den Ausfall von Ekdal und Holtby sowie der anstrengenden Rückreise Walaces aus Brasilien gerade auf seiner Position Bedarf hat. Ein klares Zeichen.

Hunt sieht sich in der Bringschuld

„Nein, mach einfach und halt’ du doch die Fresse“, schimpfte Kyriakos Papadopoulos in Richtung von Luca Waldschmidt, der sich heute einer Ansage des Griechen mit den Worten „Halt die Fresse“ zu entziehen versuchte. Es war tatsächlich Dampf drin im Trainingsspiel. Und rechnet man jetzt noch die tiefe Platzwunde von Lewis Holtby aus dem gestrigen Training hinzu, man könnte für einen kurzen Moment glauben, hier stellt sich tatsächlich sowas wie richtige Derbystimmung ein.

Das Wesentliche im Blick behalten

Wer sorgt endlich für Torgefahr?

Oder besser: Wer trifft endlich für den HSV?

DAS und nichts sonst sind die wichtigsten Fragen, die man sich beim HSV derzeit stellen muss. Aber DAS sind auch Fragen, die aktuell nahezu allem untergeordnet werden, was so beim HSV passiert. Selbst die Thematik, dass sich Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier und der HSV nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten, sorgt für mehr Wirbel. Von dem ganzen Wahlprozedere mal komplett abgesehen. Nein, hier stimmen mal wieder die Gewichtungen nicht.

Die Hoffnung schwindet - ein letzter Appell soll helfen

Seine Stimme klingt arg angekratzt. Von tag zu Tag wird Bernd Hollerbach heiserer. Und das nicht, weil er beim Training besonders laut schreit. Dafür hat er seine Trillerpfeife oder eben seine Assistenten dabei. „Der Fiete hat die Seuche angeschleppt und jetzt liegen alle flach“, flachst Hollerbach, angesprochen auf seine Stimme – und auf Lewis Holtby. Denn der Linksfuß fiel heute grippebedingt aus. Ob er am Wochenende einsetzbar sein wird, war noch nicht abzusehen, so der HSV-Cheftrainer, der heute im Training viel Wert auf Passspiel legte.

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