Papadopoulos

Gisdol "Torwartfrage wird eine Bauchentscheidung"

Eine schnelle Stabilisations- und Krafteinheit am Morgen, kurz Frühstücken, und los ging es. Um 9.15 Uhr fuhr der Bus vom Golf-Hotel Barcelo in Jerez de la Frontera mit der Mannschaft ab, um 11 Uhr ging es im TUIfly-Flieger mit Flugnummer X3 8903 nach Hamburg. Mit an Bord ein am Morgen noch etwas mürrischer Trainer Markus Gisdol. Acht Tage Vollgas mit 14 Trainingseinheiten und zwei Testspielen hatten ihre Spuren hinterlassen. Bei allen. Mit müden Beinen, eben so, wie es sein soll, bestiegen die Spieler, Sportchef Jens Todt, das Trainerteam und der Staff den Flieger.

1:1 gegen Freiburg lässt Fragen offen

Die Antwort war kurz und klar. „Ja.“ Und die Frage dazu vorweg war: Werden Sie gegen den SC Freiburg schon die Elf bringen, die sie im Moment als erste Wahl ansehen? Insofern überraschte es dann doch schon, dass heute gegen den SC Freiburg Bobby Wood hinter Jann-Fiete Arp begann, während Aaron Hunt nur auf der Bank saß. Dass zudem Vasilije Janjicic neben Albin Ekdal auf der Doppelsechs begann – okay, das lag an der Blessur von Gideon Jung.

Dauerbaustelle Doppelsechs

Es ist das Herzstück im Mittelfeld. Sagt Trainer Markus Gisdol. Von hieraus wird das Spiel gelenkt. Allerdings ist es beim HSV leider auch eine Art Dauerbaustelle: die Doppelsechs. Seit Jahren sucht der HSV hier nach der richtigen Rezeptur. Auch dieses Jahr wieder. Janjicic, Jung, Ekdal, Sakai, Walace, partiell Holtby, und selbst Aaron Hunt spielte schon auf dieser Position. Allein eine Dauerlösung konnte bis heute nicht gefunden werden.

Papadopoulos allein reicht nicht...

Insgesamt dürfte das Paket rund neun Millionen Euro gekostet haben. Sehr viel Geld für einen Verein, der so gar kein eigenes hat. Und dennoch war der Transfer von Kyriakos Papadopoulos, den der HSV zuvor für rund drei Millionen Euro Gesamtkosten für ein halbes Jahr lang ausgeliehen hatte, zweifelsfrei sinnvoll, da dem HSV genau dieser Spielertyp fehlte: Einer der durchgeknallten Sorte, der dazu auch noch richtig gut ist. Und das ist Papadopoulos – wenn er gesund ist. Dass der HSV bei dem Griechen mit den zwei kaputten Knien ein sehr hohes Risiko eingegangen ist, ist klar.

Überwachter Urlaub - nicht für alle...

Heute ist der erste richtige Urlaubstag. Also für die HSV-Profis. Jeder einzelne von ihnen hat ein individuelles Trainingsprogramm mitbekommen, dazu die Uhr, die alle Aktivitäten aufzeichnet und sie so nachvollziehen lässt. „Überwachter Urlaub“ sozusagen, wobei das Trainerteam noch warten muss. Trainer Gisdol beschäftigt sich zusammen mit seinem Assistenten sowie dem Sportchef Jens Todt noch mit dem Kader sowie der Planungen für die kurze Pause. Denn schon am Neujahrstag geht es ins Trainingslager nach Jerez. Der erste Rückrundenspieltag ist in 26 Tagen am 13. Januar in Augsburg.

20 schwache Minuten - bittere Niederlage gegen Frankfurt

Das letzte Heimspiel in 2017 ist gegen Eintracht Frankfurt mit 1:2 verloren gegangen. Bitter verloren, weil dafür 20 verpennte Minuten reichten. Dabei begann der HSV wie zuletzt so oft sehr offensiv ausgerichtet. Luca Waldschmidt ersetzte Tatsuya Ito, ansonsten spielte der HSV mit der Startelf die auch gegen Wolfsburg begonnen hatte. Allerdings, wie geschrieben, deutlich offensiver als am Sonnabend zu Beginn. Das Feuerwerk in beiden Fankurven spiegelte sich schnell auf dem Platz wieder und führte schon nach fünf Minuten zum ersten Treffer.

„Wir alle lieben ‚Papa‘!“

Es war erstaunlich gesellig in kleiner Presserunde heute Mittag, als HSV-Trainer Markus Gisdol noch einmal seine Eindrücke vom jüngsten 0:0 gegen den VfL Wolfsburg schilderte und auf die Partie gegen Eintracht Frankfurt übermorgen blickte. Nur zwei Kameras standen vor Gisdol – eine davon auch noch vom HSV selbst. „Das zeigt, dass keine Krise ist“, schmunzelte der Trainer vorab. Das hat es wohl lange nicht gegeben, dass Bayern, Dortmund, Bremen und dazu noch der FC St. Pauli ihren Trainer getauscht haben, ehe beim HSV die Debatte ernsthaft aufgekommen ist.

0:0 gegen Wolfsburg - der Tabellenkeller rückt zusammen

Wirklich begeistern konnte einen das Spiel heute sicher nicht. Bei nasskaltem Wetter mit teilweise heftigem Schneegestöber sahen die 45.226 Zuschauer zwar ein zweifelsfrei engagiertes Spiel des HSV, der dennoch gegen verhaltene (und gut bespielte) Wolfsburger nicht über ein 0:0 hinauskam, obwohl hier sicher heute mehr drin gewesen wäre. Und das ohne Bobby Wood. Der US-Amerikaner leidet an einer Kniereizung, die er bis Dienstag auskurieren soll, um dann wieder einsetzbar zu sein.

Nicht schön, aber gepunktet - HSV holt ein 0:0 in Freiburg

Auswärts nicht verlieren, am besten sogar gewinnen. Das war das Ziel, nachdem man zuletzt auswärts vernünftig aufgetreten war, aber fünfmal in Folge sieg- und punktlos blieb. Und das sollte sich heute ändern. Gänzlich sogar. Denn der Auftritt gegen nicht besonders starke Freiburger war fußballerisch eher schwach – brachte aber am Ende einen Punkt, der in der Tabelle die Folge hat, dass der HSV weiterhin vor Freiburg blieb. „Wir haben uns vor Wochen vorgenommen, eher einfach zu spielen, und dafür zu punkten. Und das war hier heute auch so.

Der Kontakt zur Basis ist alternativlos

Die Grippewelle hatte schon gestern Opfer gefordert – und auch heute blieben Andre Hahn und Trainer Markus Gisdol dem Training, das zumeist aus Zweikampf- und Torabschlussübungen bestand, krankheitsbedingt fern. Der Cheftrainer des HSV soll aber morgen zumindest wieder ins Training einsteigen und vorher die Pressekonferenz um 13 Uhr (live bei Facebook) abhalten. Anders als Hahn, der auch morgen noch auszufallen droht und somit auch für das Spiel am Sonntag eher keine Alternative sein dürfte.

Du spielst, wie du trainierst

Ich werde nie Trainer, da bin ich mir ziemlich sicher. Zumindest werde ich nie im Erwachsenenbereich trainieren, weil mir dafür einfach die Geduld fehlt. Selbst, wenn ich versuche, das Positive zu sehen, fallen bei mir in der Nachbetrachtung die negativen Dinge deutlich schwerer ins Gewicht. Das habe ich im Amateurbereich für mich längst erkannt – und im Profibereich noch deutlicher. Ich bin einfach nicht der Typ, der Unzulänglichkeiten auf dem Platz lange ertragen kann. Mich nervt Stargehabe.

Es wird sich vieles ändern müssen

Jetzt also. Jetzt geht es los und der HSV findet in alte, ungeliebte Schemata zurück. Soll heißen, in der Tabelle im Abstiegsbereich, den Trainer in der Diskussion und von selbigem wird alles mit der Ansage versehen, dass sich jetzt etwas ändern muss und vieles auch ändern wird. Härter durchgreifen, Veränderungen auf Kaderebene, härtere Einheiten. Logisch, nach acht Spiele in Folge ohne Sieg muss etwas passieren, zumal davon sogar sieben verloren und aus den insgesamt zehn Partien nur sieben Punkte geholt wurden.

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