Kittel

75 Minuten totale Kontrolle

Dieter Hecking hat keine lange Einarbeitungszeit benötigt beim Hamburger SV. Die Saison ist erst vier Spieltage jung, und doch haben sich unter dem neuen Trainer bereits ein klares System und eine klare Stammelf etabliert. Gegen den Karlsruher SC greifen fast alle Rädchen beim HSV ineinander – zumindest bis zur unnötig spannenden Schlussviertelstunde.

Hecking rasiert Özcan - spielt Papadopoulos?

Wie beim letzten Spiel gegen den VfL Bochum haben wir uns auch für das Spiel beim Karlsruher SC am Sonntag wieder für Euch beim Gegner schlau gemacht, wie dort der Stand ist und wie man dort der Partie beim HSV begegnet. Wie das letzte Mal bei seinem VfL  Bochum ist es auch diesmal wieder mein neuer Blog-Co-Autor Christian Hoch, der die Karlsruher einmal durchleuchtet hat. Mit ihm zusammen werde ich Euch heute wieder beide Teams gegeneinander schneiden. Von daher ist die heutige Produktion eine Co-Produktion von mir mit Christian Hoch. Los geht’s mit dem Vergleich des KSC und dem HSV:

Alles ist neu - und wird noch neuer

Sie werden sich vorher schon intensiv ausgetauscht haben, auch wenn sie das niemandem erzählen durften, dürfen und auch nicht erzählen werden. Aber seit heute steht fest, dass HSV-Sportvorstand Jonas Boldt seine Scoutingabteilung umbesetzt. Anstelle des bisherigen Kaderplaners und Chefscouts Johannes Spors, der einvernehmlich mit dem HSV seinen laufenden Vertrag aufgelöst hat, wird Boldts Vertrauensmann und inzwischen Ex-Bayer-Chefscout Claus Costa die Rolle des ersten Mannes der HSV-Scoutingabteilung übernehmen.

Keine guten Nachrichten

„Die letzten fünf Minuten hätten wir uns tatsächlich sparen können“, raunzte Trainer Dieter Hecking nach dem Training, während er die drei Stufen vom Trainingsplatz zu unserer kleinen Journalistenrunde nahm. „Das sah leider gar nicht gut aus“, so der Trainer über den Trainingsunfall unmittelbar vor dem Ende der Einheit. Christoph Moritz, der gegen Bochum eingewechselt worden war und sportlich auf einem sehr guten Weg zu sein schien, hatte per Fallrückzieher einen gegnerischen Angriff klären wollen und war dabei so unglücklich aufgekommen (siehe Foto von Udo Magsig) , dass er sich an der Schulter verletzte und rausgenommen werden musste. Erster (böser) Verdacht: Schlüsselbeinbruch. „Lass uns über sowas nicht spekulieren“, so Hecking auf die Frage, was genau mit Moritz sei. Die Ärzte würden ihn jetzt erst einmal eingehend untersuchen und man würde es dann schon erfahren. Und das haben sie inzwischen am Abend nachgeholt: Die Schlüsselbeinverletzung wurde bestätigt.

1:0 gegen Bochum - HSV schleppt sich an die Tabellenspitze

Wer in der Tabelle ganz oben steht, der hat zumindest das Meiste erst einmal richtig gemacht. Sagt man so. Und daher dürfte ich mich an dieser Stelle eigentlich der Freude über eben diese Tabellenführung nach dem dritten Spiel der Saison hingeben. Aber: Das 1:0 gegen den VfL Bochum heute dürfte nicht nur mich, sondern vor allem auch Trainer Dieter Hecking nur bedingt zufriedenstellen. Denn gerade in den ersten 45 Minuten präsentierten sich seine Jungs heute ungewohnt fahrig, nervös und konteranfällig. Dass man Ende dennoch jubeln durfte, lag an den zweiten 45 Minuten, in denen die Defensive stabil wirkte und das Mittelfeld endlich wieder zur Schaltzentrale wurde. Und natürlich an Knipser Lukas Hinterseer, der mit seinem Treffer gegen seinen Ex-Arbeitgeber in der 60. Minute den Siegtreffer erzielte. „Wir waren in der zweiten Halbzeit galliger und zielstrebiger Richtung Tor“, bilanzierte Adrian Fein nach dem Spiel, „wir haben die Räume etwas mehr geöffnet, haben aber auch noch ein paar Dinge, die wir für das nächste Spiel in Karlsruhe verbessern müssen.“ Stimmt.

Hinterseer: Bochum ist gefährlich

„Wie jetzt“, fragte Lukas Hinterseer nach, „wenn wir beide den Ball sicher reinmachen können?“, so die Nachfrage des Stürmers auf die Frage, ob er den Ball lieber selbst reinmacht oder Bakery Jatta den Ball auflegt. Nach kurzer Klärung seiner Nachfrage ist die Antwort des Angreifers blitzschnell gefunden. „Ganz klar ich selbst!“ Und das obwohl Hinterher keine zwei Minuten vorher noch einmal lobend erwähnt hatte, wie git die Mannschaft in den letzten Tagen zusammengefunden habe.

„Bochum wird uns ärgern wollen“

Natürlich werden sie gefragt. Immer wieder. Sie wurden in den letzten tagen von nahezu allen Medien beim HSV als Interviewpartner angefragt - und um nicht 100 Einzelinterviews zu geben, wird ein Sammelinterview gemacht. Morgen Lukas Hinterseer, heute war es Jan Gyamerah. Die beiden Bochumer sollen erzählen, wie es für sie ist, gegen ihren Ex-Klub zu spielen, was ich grundsätzlich nicht allzu spannend finde. Dabei kommen fast immer dieselben Statements heraus. Vielmehr interessiert mich, was die beiden als Bochum-Spieler über den HSV gedacht haben und wie sie die beiden Spiele in der abgelaufenen Saison gegen den HSV erlebt haben. Und letzteres beantwortete Gyamerah heute - erst morgen ist Hinterseer dran. Gyamerah: „Ich kann sagen, dass man als gegnerische Mannschaft vor dem Spiel hier in Hamburg total brennt. Als wir damals hier angekommen und ins Stadion gegangen sind, auf dem Platz und umgeschaut haben, dachten wir alle ‚mega!‘. Wir wollten den HSV damals unbedingt ärgern und haben das mit einem Unentschieden geschafft. Genau das werden die am Freitag hier auch versuchen. Die wollen uns ärgern.“

Fix! Kittel unterschreibt bis 2023

Er ist bereits in Hamburg. Seit heute. Und wie wir hier schon am Sonnabend berichtet haben, wechselt Sonny Kittel zum HSV. Seinen Medizincheck konnte er heute bereits erfolgreich absolvieren. Jetzt  unterschreibt der 26 Jahre junge Mittelfeldspieler seinen Vierjahresvertrag beim HSV bis 2023. Und auch wenn der eine oder andere von uns die Spiele gegen den FC Ingolstadt mit eben jenem sehr auffälligen Kittel noch in schlechter Erinnerung haben - ich finde diesen Transfer sehr spannend. Denn Kittel ist zwar alles andere als ein leichter Spieler. Aber er ist eben auch kein Mainstream-Typ, sondern in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Er ist aus meiner Sicht ein absoluter Unterschiedsspieler. Wenn er gesund ist…

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