Marcus Scholz

20. Dezember 2020

„Wir geben in der Tabelle im Moment nicht das schlechteste Bild ab, wollen aber gerne noch ein bisschen klettern.“ Das HSV-Trainer Daniel Thioune heute  mit Blick auf das Spiel morgen beim Karlsruher SC (Anpfiff: 20.30 Uhr). „Damit wollen wir in Karlsruhe anfangen und bis zum Saisonende nicht nachlassen“, fügte der 46-Jährige hinzu, bevor es um 12.30 Uhr zum Abschlusstraining ging. Dass leistungsmäßig „noch sehr viel Luft nach oben“ ist, gab der Coach unumwunden zu. Als insgesamt „befriedigend“, also mit der Schulnote 3 versehen, stufte Thioune die sportliche Situation bis hierhin ein. Nicht aber, ohne hinzuzufügen, dass seine Mannen im neuen Jahr schnell in die Spur finden und dann auch mehr Konstanz auf den Rasen bringen. „Wir hoffen, dass wir die Saison dann mit gut oder sehr gut beenden“, so Thioune. Dass seine Akteure schon die coronabedingt in diesem Jahr sehr kurze Weihnachtspause im Hinterkopf haben könnten, befürchtet er nicht. „Unsere Gedanken sind zu 100 Prozent beim Karlsruhe-Spiel, wir denken jetzt in keiner Weise an die Pause. Das können wir uns auch gar nicht leisten, meine Mannschaft ist wach.“

 

Das wird am Montagabend auch nötig sein, denn beim Karlsruher SC erwartet den HSV ein richtig ekliges Spiel. „Wie für uns ist das auch für die Karlsruher eine richtungsweisende Partie“, warnte Thioune und hob dabei  die gefährlichen Standards des Gegners und deren Stürmer  Philipp Hofmann, den der HSV im Sommer gern nach Hamburg geholt hätte. Der 27-Jährige sei ein Angreifer, „über den sich viele Vereine Gedanken machen“ wich Thioune die direkte Frage nach einem HSV-Interesse an dem 1,95-Meter-Hünen aus. Der HSV-Coach sagte nur, dass er sich schon zu Zeiten als Osnabrück-Trainer für Hofmann interessiert habe. Ergo: Da kommt noch was.

Vorher aber geht es darum, das letzte Spiel vor der Mini-Weihnachtspause erfolgreich zu gestalten. Und dabei fehlt hinten er  bislang zuverlässigste Abräumer: Innenverteidiger Stephan Ambrosius. „Er hat eines bakteriellen Infekt. Das Risiko wäre zu groß. Ich hoffe, dass er sich in den nächsten Tagen erholen und nach der Weihnachtspause wieder eingreifen kann“, erklärte Thioune. Ebenfalls nicht dabei sein wird Aaron Hunt. Der Mittelfeldspieler leidet unter Magenproblemen und flog gar nicht erst mit zum Auswärtsspiele. Die Chance, dass er morgen noch kurzfristig nachreist ist sehr gering. Sicher ist dagegen, dass Manuel Wintzheimer nach seinen Oberschenkelproblemen wieder dabei ist. „Bei ihm besteht kein Risiko“, so Thioune, der seinen Spielern nach dem abschließenden Dienstagstraining samt Corona-Tests die Weihnachtspause auf „netto drei Tage“ einschränken muss. Denn keine zwei Wochen nach dem letzten Kick 2020 geht es am 3. Januar mit dem Heimspiel gegen Jahn Regensburg schon weiter.

 

Somit hat Trainer Thioune im letzten Spiel des Jahres noch einmal eine kleine Denkaufgabevor sich.  Er muss gegenüber Sandhausen vom vergangenen Wochenende zwei Positionen umbesetzen. Defensiv besteht die Chance, wieder auf Viererkette zu setzen und mit Heyer neben Leistner in der Innenverteidigung zu spielen.  Zudem könnten Gideon Jung oder Jonas David für Ambrosius einspringen.  Und im defensiven Mittelfeld könnte Amadou Onana nach seinem ersten Treffer für den HSV wieder eine Chance von Beginn an bekommen. Ehrlich gesagt hoffe ich es sogar. Ebenso übrigens, wie ich auf den Einsatz von Bakery Jatta hoffe. Sein Tempo wird in der Offensive dringend benötigt, um hinter die KSC-Abwehr zu kommen und vorn Simon Terodde mehr zu bedienen. Ob dafür auch Sonny Kittel eine Alternative für die Startelf sein kann? Klingt bei Thioune eher nicht so:  „Die Karlsruher strahlen eine hohe Gefahr bei Standards aus und gehen sehr kampfbetont in die Zweikämpfe“, sagte Thioune. Auf schwerem Geläuf erwartet der HSV-Coach eine sehr kampfbetonte, eher weniger filigrane Partie: „Der Ball wird häufiger in der Luft sein und könnte das schnelle Kurzpass-Spiel beeinflussen.“

Ergo: Es schlägt die Stunde von Spielern wie Klaus Gjasula – und meiner Meinung nach eben auch den körperlich robusteren Spielern wie Jatta und Wintzheimer, die offensiv für Gefahr sorgen können. Dahinter würden bei mir Onana und Gjasula dem frei aufspielenden Jeremy Dudziak den Rücken freihalten. Sollte Dudziak nicht topfit sein, würde ich mit David Kinsombi beginnen, während die Viererkette mit Vagnoman und Leibold zwei auch offensiv agierende Außenverteidiger hätte neben der Innenverteidigung Leistner/Heyer. Soll heißen, meine Startelf wäre:

Ulreich – Vagnoman, Leistner, Heyer, Leibold – Onana, Gjasula – Wintzheimer, Dudziak, Jatta - Terodde

Oder wie seht Ihr das? Wie würdet Ihr aufstellen?

In diesem Sinne, ich werde mich morgen Abend nach dem Spiel wieder mit dem Blitzfazit bei Euch melden und hoffe stark darauf, dass ich über einen Sieg sprechen und schreiben darf, bevor auch wir hier so langsam die Mini-Weihnachtspause einläuten werden. Bis morgen!

Scholle

 

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