Marcus Scholz

29. März 2019

Dass Aron Opoku den Vorzug vor Fiete Arp erhält - okay. Arp soll lieber spielen, als auf der Bank sitzen. Zudem ist Opoku in den letzten Trainingseinheiten gut drauf gewesen. So funktioniert das Leistungsprinzip. Und das gilt auch für einen Überraschungsspieler im vorläufigen 19-Mann-Kader für das morgige Spiel beim VfL Bochum: Mats Köhlert. Der U20-Nationalspieler hatte in den letzten Monaten in der U21 des HSV ebenso überzeugt wie jetzt bei den jüngsten U20-Länderspielen gegen Portugal und Polen. Grund genug für HSV-Trainer Hannes Wolf, den 20-Jährigen mit ins Profitraining einzubauen - wo Köhlers erneut überzeugte. Angesichts der Tatsache, dass der HSV keinen Ersatz für Douglas Santos hätte, sollte dieser ausfallen, und Köhler auf der linken Seite aber (eher offensiv aber auch defensiv) zuhause ist, eine logische Nominierung. Wobei noch offen ist, ob es der Youngster, der vor zwei Jahren seinen ersten Profivertrag beim HSV unterschrieb und dessen Vertrag jetzt im Sommer ausläuft, morgen auch in den finalen 18er-Kader schafft.

Sicher dabei sein wird Kyriakos Papadopoulos. Sofern nicht noch etwas ganz Unerwartetes passiert, ist der Grieche nach nunmehr 322 Tagen Verletzungspause und Reha-Phase in Bochum erstmals wieder im Kader. Geht man nach dem heutigen Training, allerdings zunächst von der Bank. Wolf setzte im heutigen Abschlussspiel auf verkürztem Feld auf das Innenverteidigerduo van Drongelen/Bates im vermeintlichen A-Team. Ebenfalls in der A-Elf standen die zuletzt angeschlagenen Berkay Özcan und Orel Mangala, die das Training offenbar ohne Probleme bis zum Ende absolvieren konnten. Da insgesamt nur 19 Spieler zur Verfügung standen, half Cotrainer Andre Kilian aus und es wurde zehn gegen zehn gespielt. Soll heißen: Eine Position im A-Team blieb frei, und das war die Sechs.

Und für die letzte freie Position im Mittelfeldzentrum konkurrierten auf Seiten der Reservisten heute Lewis Holtby und Vasilije Janjicic - mit Vorteilen für den deutlich defensivstärkeren Schweizer Janjicic. Ansonsten gab es wenig Überraschungen in der A-Elf, die ich Stand heute so erwarte: Pollersbeck - Sakai, Bates, van Drongelen, Santos - Janjicic - Narey, Mangala, Özcan, Jatta - Lasogga. Zudem im vorläufigen 19-Mann-Kader: Mickel, Papadopoulos, Lacroix, Holtby, Ito, Jung, David, Opoku, Köhlert.

Und während der HSV mit einem Mann mehr nach Bochum reist, hat der morgige Gegenre personell arge Probleme. Gleich elf Ausfälle muss Bochums Trainer Robin Dutt verarbeiten. „Wir wollen nicht jammern“, sagte Dutt heute, „aber unsere Situation ist gerade extrem. Wir hoffen, dass die Fans uns morgen von Beginn an pushen. Das kann für die paar Prozentpunkte sorgen, die uns durch die ganzen Ausfälle fehlen. Natürlich müssen wir auch an die Grenze gehen.Wir werden mit einer Mannschaft auflaufen, die heiß sein wird. Die elf Jungs, die auf dem Platz stehen, werden ihre Chance sehen und werden das Spiel gewinnen wollen.“

 

 

Pressekonferenz beim VfL Bochum vor dem Spiel gegen den HSV

 

Ausfallen werden unter anderem die Top-Spieler Simon Zoller und Chung Yong Lee. Wie Hee chan Hwang auf HSV-Seite ist auch Bochums südkoreanischer Nationalspieler vom Verband durchgehend nominiert worden und überspielt. Jetzt wird er geschont. „Lee ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Aber wenn der Verband ihm keine Pause gibt, müssen wir ihn halt schonen. Es wäre von der Belastungssteuerung einfach zu gefährlich, wenn er morgen spielen würde. Sonst fällt er wochenlang aus“, so Dutt heute. Erfreulich für den VfL-Trainer: Der vom HSV umworbene Lukas Hinterseer soll spielen können.

Was also erwartet den HSV im mit 26.600 Zuschauern ausverkauften ausverkauften Vonovia Ruhrstadion beim VfL Bochum? Ich habe dazu noch einmal mit meinem Freund und Kollegen Christian Alexander Hoch gesprochen, der vor Ort ist. Hört mal rein:

 

Sportlich ist der HSV also morgen am Zug, in Bochum den nächsten Schritt in Richtung Wiederaufstieg zu gehen. Und ich habe lange überlegt, ob Ichs schreibe oder nicht, mache es jetzt aber: Ich mag den VfL Bochum. Seit meinem ersten Stadionbesuch im Ruhrstadion ist mir dieser Klub sehr sympathisch. Das Stadion mitten in der Stadt, die Fahrt in der Straßenbahn bis direkt vor den Tribünenaufgang,  die steile Haupttribüne, die sensationell schöne Vereinshymne „Bochum“ von Herbert Grönemeyer kurz vor dem Anpfiff mit dem Moment, wo die HSV-Fans eine Grönemeyer-Zeile im Song kapern und mitsingen, nein: mitschreien „Du bist keine Weltstadt“ — das alles hat schon was. Tradition vor allem. Es ist jetzt etwas mehr als 20 Jahre her, dass ich das erste Mal dort war - und ich behaupte, dass ich seither viele größere Stadien und bessere Fußballmannschaften - aber auch nur sehr wenige wirklich schönere Stadienatmosphären miterlebt habe. Urig ist es dort, irgendwie noch unverdorben pur. Aber, und das ist trotz aller Sympathien klar: Alles das zählt morgen nicht. Morgen zählen nur die drei Punkte für den HSV.

In diesem Sinne, Euch allen einen schönen Abend und ein Tipp an alle, die Fiete Arp und die U21 heute Abend sehen wollen, das Spiel bei Drochtersen-Assel wird HIER im Livestream zu sehen sein. Einfach ab 19.30 Uhr anklicken und dabei sein. Viel Spaß!

 

Ich melde mich morgen wieder bei Euch! Bis dahin Euch allen einen schönen Abend!

Scholle

FAQs

 
 

Über uns

Die Rautenperle - das ist ein Team aus jungen Medienschaffenden und Sportjournalisten mit großer Affinität zum HSV. Wir sind 24/7 bei den Rothosen am Ball und produzieren frischen Content für Rautenliebhaber.

Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

Die Rautenperle ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren, zum Mitfiebern, zum Mitmachen.