Marcus Scholz

20. Juni 2018

***AKTUALISIERT um 19.46 Uhr:  Unmittelbar vor dem Auftakt der Vorbereitung auf die erste Zweitliga-Saison der Vereinsgeschichte hat der HSV zwei Trainer freigestellt, die zuletzt an der Seite von Christian Titz arbeiteten: Soner Uysal und Matthias Kreutzer. Bei beiden sollen die unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen letztlich zur Trennung geführt haben. Und während es zunächst hieß, beide Trainer würden aus dem Bundesligabereich lediglich zur U21 in den Campus ziehen, kam jetzt die überraschende Trennung. „Der HSV befindet sich in einer sehr schwierigen sportlichen Situation. Wir werden unsere Ziele nur dann erreichen, wenn sich alle dem absoluten Leistungsgedanken unterordnen und sich zu 100 Prozent mit dem HSV und unserem Weg identifizieren“, erklärte Sportvorstand Ralf Becker via Mopo  die Trennung von Uysal (40) und Kreutzer (35,). Titz startet somit morgen mit nur einem Co-Trainer in die Sommervorbereitung: André Kilian (31) kommt vom Regionalliga-Aufsteiger FC Homburg.***

Ob man es mit Rückkehrer Alen Halilovic noch mal probieren solle, hatte ich via Facebook gefragt und binnen weniger Minuten von rund 85 Prozent aller Befragten eine relativ eindeutige Antwort: Den Versuch ist es wert. Und als hätte das Thema in der Luft gelegen, entschied der HSV heute, das Thema Halilovic nicht noch mal neu angegangen werden soll. Zumindest erhielt der Kroate nach einem Gespräch zwischen HSV-Sportvorstand Ralf Becker mit dessen Berater einen verlängerten Urlaub zugesprochen, um sich in der Zeit bis zum 2. Juli einen neuen Verein suchen zu können. Von daher deutet trotz des Wunsches vieler HSV-Fans weiterhin alles daraufhin, dass Halilovic sein Glück in Hamburg nicht finden wird. Und das soll ein beidseitiger Wunsch sein.

Denn während Halilovic ähnlich wie Pierre Michel Lasogga einen (noch mehr für die Zweite Liga) überteuerten Vertrag besitzt, will der Linksfuß nicht mehr nach Hamburg. Unter Bruno Labbadia und Markus Gisdol konnte er sich seinerzeit nicht durchsetzen und geriet immer wieder mit den Verantwortlichen aneinander, weil er sich auch an einfache Regeln einfach nicht halten wollte. HSV-Ikone Sergej Barbarez hatte zuletzt noch gehofft, dass Halilovic beim HSV noch mal bei Null anfangen könne. Anders als zum Zeitpunkt seines ersten Wechsels nach Hamburg. Barbarez gegenüber den Kollegen der Mopo: „Leider kam Alen in einer Situation nach Hamburg, in der es für ihn sehr schwer war. Er wurde geholt, obwohl mit Bruno Labbadia ein Trainer da war, der nicht hinter ihm stand. Und das änderte sich auch bei Marcus Gisdol nicht.“ Sicher nicht gänzlich falsch – aber eben auch nur die halbe Wahrheit.

Ich finde es dennoch schade, dass es diesen Versuch jetzt nicht geben wird. Weil ich glaube, dass die neue Spielweise Halilovic entgegenkommen würde. Ich glaube auch, dass Trainer Christian Titz und Co. ihren Spielern deutlich mehr spielerische Freiheiten zugestehen, als ihre Vorgänger. Und das braucht Halilovic offenbar. Andererseits hat sich Halilovic weder in Hamburg noch zuletzt in Spanien durchsetzen und positiv auffallen. Gepaart mit seinem Unwillen und seinem zu teuren Gehalt lässt es die Entscheidung dennoch vernünftig erscheinen. Wobei: Hundertprozentig vorbei ist es noch nicht. Noch hat Halilovic keinen neuen Vertrag...

Vorbei ist es dafür für mich für heute.  Eigentlich sollte heute tatsächlich mal ein freier Tag sein, bevor es morgen wieder voll los geht. Denn dann ist Trainingsauftakt mit Laktattests morgen und Freitag. Erstes und vorerst letztes öffentliches Training ist dann am Sonnabend um 11 Uhr am Volksparkstadion, ehe es am Sonntag für die Mannschaft und uns Journalisten für sechs Tage ins Trainingslager nach Glücksburg geht. Dort sollen neben den konditionellen Grundlagen vergleichsweise viele taktisch-technische Dinge einstudiert werden.

Abschließen wird das Trainingslager ein Testspiel bei Eider Büdelsdorf am 29. Juni in Büdelsdorf (Anpfiff 18.30 Uhr, Eiderstadion). „Die Spieler haben ihre individuellen Trainingspläne mitbekommen. Viel an körperlicher Leistungsfähigkeit werden sie nicht verloren haben. Daher werden wir kein reines Lauftrainingslager machen“, kündigt Trainer Titz an, dessen Cotrainer Andre Kilian diese Tage seinen Vertrag beim HSV unterschreiben soll. Wer in Zukunft den in die U21 zurückkehrenden Soner Uysal ersetzen soll ist noch offen.

Ich melde mich morgen wieder bei Euch. Bis dahin Euch/uns allen einen schönen WM-Abend!

FAQs

 
 

Über uns

Die Rautenperle - das ist ein Team aus jungen Medienschaffenden und Sportjournalisten mit großer Affinität zum HSV. Wir sind 24/7 bei den Rothosen am Ball und produzieren frischen Content für Rautenliebhaber.

Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

Die Rautenperle ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren, zum Mitfiebern, zum Mitmachen.