10. Dezember 2020
So, liebe alle! Das war anders geplant – ist aber nicht zu ändern. Eigentlich wollte ich heute ein ausführliches Stück zum Thema Defensive machen, die trotz nomineller Verbesserung in den letzten Wochen mehr Probleme hatte als zu Saisonbeginn. Aber verschiedene (sehr spannende) Termine haben es so durchkreuzt, dass ich erst jetzt (19.18 Uhr) diese Zeilen beginnen kann. Um es nicht zu spät werden zu lassen (und weil die Kinder ins Bett müssen - ich bin dran...), verlege ich mich hier und heute auf eine Art Update inklusive der Pressekonferenz und unserem neuen „HSV, was geht ab“.
Morgen werde ich dann noch einmal darauf eingehen, was sich personell vor dem Spiel gegen Darmstadt ergeben hat. Vor allem, wen der Trainer mitnimmt, um seinen heute artikulierten „Neun-Punkte-Plan“ in die Tat umzusetzen. Denn der Trainer hat bis auf Rick van Drongelen (Trainingsrückstand) und Sonny Kittel (Gelbrot-Sperre) wieder alle Mann an Bord. Auch die zuletzt angeschlagenen Spieler Simon Terodde, Jan Gyamerah und Bobby Wood können in Darmstadt spielen.
Mit Kittel hat der Trainer inzwischen die dumme Gelbrote aufgearbeitet. „Wir wissen alle, dass er nicht das beste Bild abgegeben hat“, sagte der Trainer. „Ich kann das heute abschließen. Ich fand, das Gespräch hat gefruchtet. Jetzt müssen wir schauen, dass er sich im Training wieder anbietet.“ Ergo: Alles offen.Thioune wirkte dabei – wie zuvor immer. Gefasst, fokussiert. Und optimistisch. Der HSV-Trainer lässt sich auch nach fünf Spielen ohne Sieg und zuletzt drei Niederlagen in Serie nicht beirren. „Ich habe großes Vertrauen in den Kader. Die Qualität im Training ist hoch. Was wir brauchen ist, dass wir im Spiel Konstanz über 90 Minuten reinbringen müssen“, sagte Thioune. Er hoffe, dass sein Team im Spiel bei Darmstadt 98 am Sonnabend die Wende herbeiführen können.
Es war wieder eine dieser Pressekonferenzen, von denen man schon im Vorfeld nicht allzu viel erwarten durfte. Zumindest nichts anders, als das, was kam. Thiounes investigativer Plan für ein paar fröhliche Weihnachtsfeiertage: „Aktuell ist niemand glücklich mit der Situation und den Resultaten. Uns allen täte es gut, wenn wir jetzt wieder Spiele gewinnen“, sagte Thioune – wenig überraschend. Und zum Gegner: Er erwarte einen Gegner, dessen Trainer Markus Anfang „den spielerischen Ansatz sucht“ und der sich bisher unter Wert verkauft habe. „Darmstadt 98 hat oft einen hohen Aufwand betrieben, sich aber nicht entsprechend belohnt“, urteilte er lobend über den Tabellen-14.
Dagegen hat Thiounes Darmstädter Kollege Anfang neben sportlichen auch personelle Sorgen. „Die Personaldecke ist recht dünn. Neben Victor Palsson und Mathias Wittek, der allerdings Fortschritte macht, fehlen uns Matthias Bader und höchstwahrscheinlich auch Nicolai Rapp und Fabian Schnellhardt, die beide noch kein Training absolvieren konnten“, klagte Anfang am Donnerstag in Darmstadt. Denn auch der SV-Coach hat so seine Sorgen. Man habe das Problem schon die ganze Saison über und zudem „keinen richtig großen Kader“, haderte Anfang. Nachdem es für die 98er in den vergangenen vier Punktspielen wie beim HSV auch drei Niederlage gesetzt hat, droht am Wochenende sogar der Absturz auf einen Abstiegsplatz. „Für uns wird es eine große Herausforderung, aber wir werden alles tun, um ein richtig gutes Spiel zu machen, und uns nicht verstecken“, kündigte Anfang an. „Wir werden genauso auftreten, wie wir es in den vorherigen Spielen auch gemacht haben“, betonte der Ex-Profi. Und ich hoffe, dass Thioune das nicht auch so vorhat…
Aber das alles werden wir morgen sicher noch ein wenig intensiver betrachten können. Und bis dahin wünsche ich Euch erst einmal einen richtig schönen Abend. Bis morgen!
Scholle