Marcus Scholz

15. März 2019

 

Die Lizenzunterlagen sind schon vor dem letzten Abgabetermin eingereicht gewesen und der HSV setzt weiter auf die Erteilung der Lizenz ohne Bedingungen und Auflagen. Im April wird das Ergebnis der DFL erwartet und bis dahin werden die Verantwortlichen weiter versuchen, die noch offenen Baustellen abgearbeitet zu haben. Fan-Anleihe (es fehlen knapp fünf Millionen Euro), der Verkauf des Stadionnamens (vier Millionen Euro) und der Hauptsponsor (Erste Liga 7 Millionen, Zweite Liga drei Millionen Euro) fehlen und sollen, Stand heute, durch Spielerverkäufe gedeckelt werden. Genauer genommen durch den Verkauf von Douglas Santos und den feststehenden Verkauf von Fiete Arp  (3,5 Millionen Euro vom FC Bayern). Hinzugerechnet wurden in den Finanzierungsplänen des HSV für die neue Saison relevante Einsparungen an Gehältern bei Spielern sowie Trainern (Verträge von Gisdol, Hollerbach und Titz  laufen am Saisonende aus).

Wie das alles genau aussehen wird und welche Rolle Klaus Michael Kühne darin einnimmt, werden wir hoffentlich am Sonntag hören können, wenn der HSV-Vorstandsboss beim NDR 90,3 ab 18 Uhr im Studio zu Gast ist und Klaus Michael Kühne zugeschaltet wird. Und bis dahin gilt: Endlich wieder Fußball! Denn Darmstadt 98 steht vor der Tür bzw. weilt bereits in Hamburg. Morgen um 13 Uhr geht es im Volksparkstadion gegen den Tabellen-Zwölften, der mit ihrem neuen Trainer Dimitrios Grammozis und großen Zielen nach Hamburg angereist ist. „Wir kommen mit einem Erfolgserlebnis im Rücken, das den Spielern noch mal gezeigt hat, wozu wir fähig sind. der HSV ist zwar eine andere Kategorie“, so Grammozis, „aber wir fahren dahin, um zu punkten. Wir müssen uns vor niemandem verstecken - sich nicht vor dem HSV.“

 

 

„Der HSV ist Favorit - aber wir wollen etwas Zählbares mitnehmen. Wie in jedem anderen Spiel auch. Es ist eine große Herausforderung - aber die nehmen wir an.“ Zusammen mit 2000 Fans die Darmstadt nach Hamburg begleiten. „Wir werden alles reinhauen, was in uns steckt“, so Grammozis, der auch die bisherige Auswärtsschwäche vernommen hat. Ein Sieg, drei remis und acht Niederlagen gab es in dieser Saison für Darmstadt auswärts - damit ist man in der Auswärtstabellen Schlusslicht. „Ich glaube, da können wir uns nur verbessern. Aber wenn man die letzten Jahre von Darmstadt in Hamburg sieht, dann hat man in Hamburg immer sehr gut ausgesehen. Und das wird auch nich in den köpfen der Jungs sein“, hofft Grammozis - auf seine Spieler. Denn von den Hamburgern haben nicht allzu viele beim letzten Darmstadt-Gastspiel mitgewirkt. Rückblick: Am 22. April 2017 unterlag der HSV dem SV Darmstadt zuhause mit 1:2. Damals in der Startelf:

Mathenia - Diekmeier - Papadopoulos - Mavraj - Santos - Sakai - Jung - Hunt - Holtby - Kostic - Wood.

Zudem wurde noch Bakery Jatta in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Macht also insgesamt drei Spieler von damals, die morgen in der Startelf des HSV erwartet werden. Denn die sieht wie folgt aus:

Pollersbeck - Sakai, Bates, van Drongelen, Santos - Janjicic - Narey, Özcan, Mangala, Jatta - Lasogga.

Also die Elf, die auch im Derby auf dem Platz stand, als der verletzte Aaron Hunt ausgewechselt werden musste. Grammozis’ Hoffnung: „Ich glaube, dass Aaron Hunt den Hamburgern schon fehlen wird, aufgrund seiner Kreativität, weil er immer wieder mal ein Spiel mit einem Geistesblitz entscheidet. Ich glaube, sie werden eine gute Option finden.“ Und die se Option heißt Mangala/Özcan, während Janjicic als Abräumen hinter diesen beiden wegarbeitet, was dann doch vorbeikommt.

 

 

Und während Mangala nach seiner seltsam geheim gehaltenen Vertragsverlängerung beim VfB Stuttgart schon über die gesamte Saison nachgewiesen hat, wie wichtig er für das HSV-Spiel ist, kommt Berkay Özcan auch immer besser in fahrt. Zumindest dann, wenn er zentral spielt - wie eben jetzt als Hunt-Ersatz. Am 2:0 waren die beiden maßgeblich beteiligt, am 3:0 zumindest noch Özcan. Und der zeigt inzwischen, warum er von Wolf mit Vorschusslorbeeren  ausgestattet wurde. Und obgleich ich anfangs Bedenken hatte, weil mir das Tempo fehlte, zeigt Özcan inzwischen, dass er fehlendes Sprinttempo mit guter Antizipation und einer außergewöhnlich intelligenten Spielweise sowie einer ordentlichen Handlungsschnelligkeit ausgleichen kann. Ich glaube sogar, dass der Deutschtürke in so in die Rolle von Hunt reinwachsen kann, dass es dem HSV offensiv noch einen Schub gibt. Zumindest wirkt Özcan auf mich noch etwas torgeiler. Er sucht noch mehr den Abschluss und den finalen Pass als Hunt, der natürlich mit seiner Spielkontrolle und seinen Standards für den HSV immer wieder entscheidend war und hoffentlich weiter sein wird.

Es wird ein spannendes Spiel gegen Darmstadt. Zumal Union Berlin genau in dem Moment, wo ich das schreibe, durch einen katastrophalen Torwartfehler das 1:0 in Heidenheim geschenkt bekommen hat. Egal wie, es ist eh noch alles so eng im Rennen um den Aufstieg, dass sich der HSV keinen Patzer erlauben darf. Und das weiß Hannes Wolf, der heute im Abschlusstraining noch mal vermehrt Standards einüben ließ. Wieder mit Kyriakos Papadopulos, der die komplette Einheit mitmachte, morgen aber noch nicht bim Kader stehen wird. Für den verletzten Hunt berief Wolf den gerade vom DFB für die U19-Nationalmannschaft berufenen Jonas David in den Kader, der ansonsten identisch zum Derby-Spiel ist.

In diesem Sinne, bis morgen! Da melde ich mich nach dem Spiel an dieser Stelle mit dem Blog und natürlich dem Blitzfazit zum Spiel. Bis dahin Euch allen einen schönen und dem FC Heidenheim einen deutlich erfolgreicheren Abend, als es aktuell den Anschein macht…

Scholle

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