Walace

Hintergründe zum Papadopoulos-Aus beim HSV

Es ist die Meldung des Tages: Kyriakos Papadopoulos (27) wird mit sofortiger Wirkung nur noch bei der U21-Mannschaft (Regionalliga Nord) trainieren, im Winter soll das Kapitel HSV mit einem Vereinswechsel in der Karriere des ehemaligen Top-Talents vollständig geschlossen werden. Eine Trennung in Etappen, die normalerweise enormes Explosionspotenzial besitzt. Weil jedoch alle Beteiligten klug handelten und offen miteinander umgegangen sind, wird sie geräuschlos, ohne Schlammschlacht und ohne die eigentlich gewohnte HSV-Posse auskommen. Ein Hintergrundbericht.

Bates stellt sich vor - Narey wechselt von Greuther Fürth zum HSV

Die Bedingungen am Volkspark sind nahezu perfekt. Selbst Golfspieler hätten ihren Spaß auf den perfekt gepflegten Rasenplätzen, auf denen sich der HSV nach dem abgebrochenen Trainingslager in Glücksburg wieder auf die Saison vorbereitet, während hinter verschlossenen Türen noch aufgearbeitet wird, woran es lag, dass der HSV den Trip an die Ostsee antrat, obwohl schon abzusehen war, dass der Trainingsplatz nicht ausreichen würde. Fakt aber ist, dass es bei den nächsten Trainingslagern eine persönliche Kontrolle aller Umstände geben wird.

Aus Prinzip gut

Prinzipien können helfen. Zum Beispiel, konsequent zu bleiben in Phasen, wo man wackelt. Allerdings verführt allzu prinzipielles Handeln auch schnell dazu, phlegmatisch zu werden. „Verbohrt“ nennt man das dann auch immer wieder. Jede/r von uns kennt diese Menschen, viele von uns sind vielleicht sogar selbst so. Allein der Blog hat in den letzten Jahren, mit Matz ab angefangen bis heute, einige dieser Menschen hervorgebracht. Ehemalige Blog-User, die ob ihres Verhaltens gesperrt wurden und seit Jahren Tag für Tag versuchen, hier wieder mitmachen zu dürfen. Mehrfach täglich sogar.

Wird das der andere, bessere HSV?

**** Der heutige Blog kommt erst gegen Mitternacht***

 

Beckers lange Liste - Diekmeier vor Wechsel nach Spanien?

Kostic, Mavraj, Papadopoulos, Walace, Ekdal, Wood, Arp, Lasogga – die Liste der noch zu verkaufenden Spieler beim HSV ist lang. Viel Arbeit für den neuen Vorstand Sport, Ralf Becker, der parallel dazu noch zwei Außenstürmer und einen Achter suchen soll. Zumindest ist das der aktuelle Stand, also noch ohne etwaige Verkäufe. Dass man dabei nicht wieder laut rausposaunt, wen man noch unbedingt loswerden will – logisch. Zumindest in diesem Punkt hat man beim HSV offenbar dazugelernt.

Titz baut weiter um - und sortiert aus

Es wird immer übersichtlicher auf dem Trainingsplatz. Nachdem Christian Titz im Zuge seiner Amtsübernahme beim HSV einige Spieler aus der U21 mit hochzog, standen teilweise mehr als 30 Spieler zugleich auf dem Platz. Zwei davon sind ab sofort nicht mehr dabei und dürfen nur noch in der U21 trainieren: Walace bekanntermaßen. Und seit heute auch Mergim Mavraj. Der Albaner wurde heute aus sportlichen Gründen aus dem Kader gestrichen und trainiert ab sofort bei der U21 mit. Ob den beiden mit Kyriakos Papadopoulos ein dritter prominenter Name folgt – offen. Und nicht allzu wahrscheinlich.

Sieben Spiele zum Üben - oder für's Wunder?

Es war am Ende der, der sich während der Trainingseinheit am meisten verbale Schläge eingehandelt hatte, der das Duell für seine Mannschaft per verwandelten Elfer im Elfmeterschießen entschied: Bakery Jatta. Mit viel Dusel, aber er traf. Sehr zur Freude seiner Kollegen, die sich durch den knappen Sieg einen Bowlingabend auf Kosten ihrer gegnerischen Mannschaftskollegen verdient hatte. „Die Verlierermannschaft lädt die Gewinner auf eine Runde Bowling ein“, so Titz zum Wetteinsatz, nachdem er das gestrige Ergebnis übrigens korrigiert hatte.

Konstanz gibts beim HSV nur, wo man sie nicht haben will

Eigentlich ist es hier das Unwort schlechthin: Konstanz. Denn die ging und geht dem HSV leider immer gerade dann verloren, wenn sie notwendig wäre. Auf der anderen Seite ist der HSV seit vielen Jahren umso verlässlicher, wenn es um internen Zoff geht. Denn diese hausgemachten Probleme macht sich der HSV bzw. machen dessen Spieler einfach immer wieder. Auf – aber leider auch immer wieder neben dem Platz. Denn während die Spieler auf dem Platz erfolglos agieren, so verhalten sie sich außerhalb oft, als hätten sie gerade die Champions League gewonnen.

Walace ist vorläufig aus dem Profikader gestrichen

Er fehlte heute morgen, als die Mannschaft um kurz nach 10 den Kunstrasenplatz vor dem Campus betrat: Walace. Der Brasilianer musste parallel beim Direktor Sport, Bernhard Peters, antreten und sich für sein wiederholtes Fehlverhalten zu erklären, nachdem er am Sonnabend dem Spiel (er war nicht nominiert) unentschuldigt ferngeblieben war und stattdessen Selfies ins Netz stellte.

Zeit zum (Aus-)Sortieren

Die Länderspielpause wird lang – aber der HSV kann sie sehr gut gebrauchen. Oder besser gesagt: Der neue Trainer Christian Titz kann sie sehr gut gebrauchen, um sein neues Spielsystem mit seinem neuen Kader einzustudieren. Wer am Ende noch alles zu diesem Kaderdazugehört ist derzeit noch offen. Klar, Kyriakos Papadopoulos wird sich nach seinem unnötigen Vorstoß nach dem Spiel den Verantwortlichen stellen müssen. Und das zurecht.

Hollerbach sucht nach der Lösung - auch im Nachwuchs

Der Tag danach tut oft noch mehr weh. Oft entfalten Enttäuschungen mit ein wenig Abstand erst so richtig ihre Wirkung. So, wie das 1:1 gestern gegen Hannover bei mir heute. Mit Blick auf die Tabelle und den Erkenntnissen von gestern im Hinterkopf wird die Luft von Wochenende zu Wochenende dünner, der Glaube an die Rettung immer schwächer. Wenn ich dann noch das dilettantische Drumherum hinzuberechne – dann ist fußballerische Existenzangst die einzig logische Konsequenz. Vorne keine Torgefahr, hinten nicht zu Null – das ist eine dramatische Mischung. Zumal der HSV kämpferisch alles gibt.

Ein Neuanfang ist Pflicht - nicht nur sportlich

Das passt mir so gar nicht. Werder Bremen dreht das Spiel auf Schalke noch und erzielt in der dritten Minute der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer beim FC Schalke 04. Damit kann der HSV selbst im Falle eines Heimsieges gegen Hannover morgen Abend die Abstiegsplätze nicht verlassen. Schlimmer noch: Der HSV muss gewinnen, um nicht noch weiter abzufallen. 16 Punkte haben Hollerbach und Co. – der erste rettende Tabellenplatz wird inzwischen von Werder Bremen belegt, die 20 Punkte auf dem Konto haben. Übrigens genauso viele wie Mainz auf dem 16 Platz, dem also vor dem HSV. Bitter.

Die Fans sind die letzte Hoffnung

Als der Brasilianer Walace heute die Treppen zum Trainingsplatz singend und pfeifend heruntertrottete, kam bei mir der Verdacht auf, sein Wechsel zu Flamengo stünde unmittelbar bevor. Es ging ja auch nur noch um die Dauer der Ausleihe, hieß es am Montag, wo man optimistisch war, zu einer Lösung zu kommen. Inzwischen aber platzten die Verhandlungen. Vorerst. Hintergrund: Flamengo wollte Walace mindestens bis Jahresende (die Brasilianer hatten ursprünglich auf 18 Monate gehofft) ausleihen, der HSV den defensiven Mittelfeldspieler aber nur bis Sommer abgeben.

Nur Du bist in der Pflicht, HSV - sonst keiner...!

Schneller Transfers abzuschließen ist nicht gleichbedeutend mit mehr Qualität innerhalb dieser Transfers. Man kann ebenso schnell wie langsam Fehleinkäufe oder auch Top-Transfers tätigen. Da ist neben allen Analysemöglichkeiten und Fachkenntnissen immer auch eine Portion Glück dabei. Insofern sind Umfragen wie unsere heute bei Facebook bzgl. des bevorstehenden Transfers von Dominik Kaiser aus Leipzig nach Hamburg nicht gleichzusetzen mit einem sportlichen Urteil, sondern vielmehr nur eine dokumentierte Stimmungslage. Dass diese zum großen Teilen mit Skepsis behaftet ist – logisch.

Gisdol und die richtige Berufswahl

HSV-Trainer Markus Gisdol setzte am Mittag sein strahlendes Lächeln auf. Ob er Sorgen oder Anspannung verspüre vor dem Start in die Bundesliga-Rückrunde, wurde der Coach gefragt. Sorge sowieso nicht, Anspannung langsam immer mehr, antwortete Gisdol. „Aber vor allem kribbelt es vor Vorfreude. Geil, dass es wieder losgeht. Ich habe mir den richtigen Beruf ausgesucht!“ Mit dieser und anderen Aussagen untermauerte Gisdol seinen Optimismus vor den anstehenden 17 Spielen. Ob dieser Optimismus berechtigt ist, scheint zweifelhaft.

Gisdol "Torwartfrage wird eine Bauchentscheidung"

Eine schnelle Stabilisations- und Krafteinheit am Morgen, kurz Frühstücken, und los ging es. Um 9.15 Uhr fuhr der Bus vom Golf-Hotel Barcelo in Jerez de la Frontera mit der Mannschaft ab, um 11 Uhr ging es im TUIfly-Flieger mit Flugnummer X3 8903 nach Hamburg. Mit an Bord ein am Morgen noch etwas mürrischer Trainer Markus Gisdol. Acht Tage Vollgas mit 14 Trainingseinheiten und zwei Testspielen hatten ihre Spuren hinterlassen. Bei allen. Mit müden Beinen, eben so, wie es sein soll, bestiegen die Spieler, Sportchef Jens Todt, das Trainerteam und der Staff den Flieger.

Santos: „Auch in Brasilien ist so ein Verhalten nicht normal“

So oft er diese Frage auch schon von den verschiedensten Seiten gehört haben wird, Douglas Santos bleibt gelassen. Er lächelt, nickt und antwortet in der ihm typischen, höflichen und wie immer von einem breiten, freundlichen Lächeln begleiteten Art: „Walace hat seine Entscheidung getroffen. Er hat sich entschieden, seine Sache so durchzuziehen, also hat er sie auch durchgezogen. Aber ich kann nicht für ihn antworten.“ Was soll er auch sagen über seinen Landsmann und Zimmerkameraden in Jerez, ohne diesem zu nahe zu treten?

Zweckoptimismus statt Plan - geht das gut?

Der Vorstandsboss war schon abgereist, als Jann-Fiete Arp auf dem Trainingsplatz sein Ständchen gesungen bekam und sich dafür mit einem flotten Spruch bedankte, der innerhalb der Mannschaft für mächtig Erheiterung sorgte, während am Rand Mama Bianca überraschend zu Gast war. Arps Mutter war am Vortag angereist und hatte ihren Sohn um Mitternacht im Mannschaftshotel überrascht. „Eine tolle Idee“, so Arp, der von seiner Mutter auch ein kleines Geschenk überreicht bekam, über dessen Inhalt wir hier lieber schweigen.

Erster Test, erster Sieg - und Walace ist zurück

Der erste Test des HSV am Fuße des Felsen von Gibraltar in einem Fußballstadion, das nostalgische Fußballerherzen höherschlagen lässt. Oldschool alles. Verrostete Sitzschalen auf der einen Seite, offene Stehtraversen in den Kurven und Holzbänke auf der Gegentribüne. Und rundherum marodes Spielertunnel, Umläufe, wo der Putz von den Wänden kommt – und dazu der Blick auf den Treffpunkt des Mittelmeeres mit dem Atlantik. Es konnte eigentlich nichts von diesem Event ablenken, zumal es das erste von nur zwei Testspielen bis zum Rückrundenbeginn am 13. Januar in Augsburg war.

Auch Siegenthaler mahnt Individualtraining an

Ein Tag im Zeichen des Nachwuchses, möchte man denken, wenn man sich so in den aktuellen Medien umschaut. Die Sportbild kommt mit Hrubesch, das Abendblatt mit Urs Siegenthaler, der Jann-Fiete Arp mit der Nationalmannschaft in Verbindung bringt, und der HSV interviewt Arp selbst. Exklusiv, weil man ihn noch weitestgehend aus dem Fokus nehmen möchte. Bei Interviews wohlgemerkt. Gäbe es die akut gefährliche Tabellensituation nicht, es könnte tatsächlich ein schöner Tag sein.

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