Trainingslager

HSV reist ab - mit Fragen im Gepäck

Trainer Daniel Thioune neigt nicht zu Übertreibungen. Im Gegenteil. Der Pegel schlägt eher selten in die eine oder andere Richtung aus. So auch nach dem Testspielsieg gegen Feyenoord Rotterdam. Er habe viele gute Dinge gesehen, sei aber nicht zufrieden. Auch der Umstand, dass seine Mannschaft am gestrigen Sonnabend einen freien Nachmittag erhalten habe, sei nicht dem Sieg, sondern einer vorher schon besprochenen Belastungssteuerung geschuldet. Dass die Spieler trotzdem nicht wirklich viel unternehmen konnten, lag eher am Regen, der eingesetzt hatte.

Thiounes Lehren aus dem Trainingslager

Morgen geht es schon wieder zurück nach Hamburg. Eine Woche Trainingslager im österreichischen Bad Häring gehen zu Ende und haben den neuen HSV-Trainer zweifellos schlauer gemacht. Er weiß inzwischen, was seine Youngster in der Defensive leisten können – und was man auf kurze Sicht erwarten darf. Soll heißen: Er weiß, dass ein Jonas David und ein Stephan Ambrosius Spieler sind, mit denen man auf lange Sicht im Abwehrzentrum planen kann. Mindestens auf Zweitliganiveau. Er weiß aber auch, dass die beiden zusammen noch nicht reichen, um in dieser Saison die eigenen Ziele zu erreichen. Mehr noch: Thioune holte sich über mutiges Testen die Bestätigung, dass ein erfahrener Abwehrchef neben einem der beiden Youngster ebenso für den Moment hilft, die Abwehr zu stabilisieren, wie es dem jeweils neben dem „Säulenspieler“ eingesetzten Youngster hilft, sich zu entwickeln. Eine Win-Win-Situation.

Alles eine Frage der Geduld!

Gestern setzte sich der HSV-Tross um Trainer, Mannschaft und Betreuer in Bewegung Richtung Österreich. Für die kommenden knapp sechs Tage im Kufsteiner Land gilt es nun, die offensichtlich noch sehr notwendige Feinjustierung (manche sprechen schon mit einem Wortspiel von “Fein-Thiouning”) hinzukriegen. Gesucht wird: der Spagat zwischen interner Demut und neuer Bescheidenheit und dem alljährlichen Auftrag, bis zum Saisonauftakt (am 11. September im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden) eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzubauen. Nur darf sie nicht allzu teuer sein. 

HSV durch Trainingslager auf einem guten Weg

Ich weiß noch ziemlich genau, wie wir vor einem Jahr aus dem Trainingslager abgereist sind und uns fragten: War das jetzt gut oder nicht. Damals überwog die Unsicherheit, Und auch der Test gestern gegen den FC Seoul kann man ganz sicher nicht in die Schublade „deutlicher Fortschritt“ einsortieren. Aber, und das ist der ganz wesentliche Unterschied zum Winter 2019: diesmal ist Bewegung drin. Der HSV stagniert nicht, sondern er verändert sich. Und das muss er auch. Auch weiterhin.

Mit neuer Kraft zu alter Stärke

Das Wichtigste vorweg: Es heißt „Loui Schaub“. Soll heißen, das „S“ in Louis wird zwar geschrieben, aber nicht mit ausgesprochen. Und: Er ist pünktlich am Gate C08 angekommen, kann also die nächsten sieben Tage im Trainingslager intensiv dazu nutzen, seine neuen Mannschaftskollegen besser bis gut kennenzulernen. Seinen Einstand wird er – das bringen die ersten Trainingslager für Zugänge zumeist so mit sich – wahrscheinlich an einem der nächsten Abende geben müssen. Üblich ist dabei, dass der/die Neuen am Teamabend singen. „Die Jungs werden mir das schon schnell sagen, da bin ich sicher“, sagt Schaub, der auch gleich einen HSV-Klassiker singen könnte: „Hamburg meine Perle“.

HSV-Trainingsauftakt ohne Neue - noch...

„Frohes Neues“ platzte es zuerst aus dem wie immer gut gelaunten HSV-Cotrainer Dirk Bremser heraus, als er die Treppen herunter kam und die Zuschauer begrüßte. Teilweise sogar per Handschlag. Die Spieler im Folgenden machten es ihrem Vorturner gleich. Alle grüßten nett und höflich in die überschaubare Runde, ehe es zum Warmlaufen auf den Platz ging. Zwei große Runden, danach ein paar kurze Sprints inklusive Dehnübungen, ein ausgedehntes Kreisspiel, während die Keeper separat trainierten - und dann ging es schon über in Spielformen. Mit dabei: drei U19-Akteure. Nicht dabei: Aaron Hunt.

Im Soll - aber für die Spitze muss nachgebessert werden

An jedem Ende der Trainingslager werden in aller Regel erste Fazits gezogen. So auch diesmal. Allerdings muss man klar festhalten, dass dieser Kader in der Form eher nicht in die Saison starten wird. Denn sowohl auf der Ein- als auch auf der Verkaufsliste befinden sich weiterhin Namen, die von Sportvorstand Jonas Boldt umgesetzt werden sollen. Hierbei werden immer auch Gotoku Sakai und David Bates genannt, mit denen ich das Kitzbühel-Fazit beginnen möchte.

Der Kampf um die Plätze ist eröffnet

Der erste Trainingstag im Trainingslager in Kitzbühel ist beendet. Bei sehr wechselhaftem Wetter,  wie einer meiner Kollegen den Wechsel zwischen leichten und stärkeren Regenfällen nannte, ließ Trainer Dieter Hecking heute den Ball laufen. „Da ist endlich wieder Zug drin“, wurde auf der gut besuchten Tribüne des FC Eurotours Kitzbühel (Österreichische Regionalliga West) zu Beginn geflachst, weil das beim HSV in den letzten Jahren zu oft behauptet worden war. Am Ende aber waren sich dann tatsächlich alle einig, dass die Einheit heute ähnlich derer in Hamburg unter Neu-Trainer Dieter Hecking sehr intensiv war. Passend zum Training gab es zum Abschluss dann noch ein paar „Linienläufe“, wie es bei uns früher hieß, wenn wir von der Grundlinie bis zur Fünfer, Sechzehner, Mittel- und letztlich auch gegenüberliegenden Grundlinie Steigerungsläufe machen mussten.

1:0 gewonnen - aber es besteht Steigerungsbedarf

Viel Zeit bleibt nicht. Dem HSV nicht mehr in La Manga, wo es morgen Vormittag zum Abschluss noch einmal auf den Platz gehen soll, ehe am Nachmittag die Heimreise nach Hamburg angetreten wird. Aber auch uns hier in Lissabon nicht, wo Kevin und ich zwischengelandet sind. Als ich im Flieger - natürlich erst nachdem wir still standen - mein Handy wieder angemacht hatte las ich zuerst das Statement von Trainer Hannes Wolf zum Spiel gegen den FC Lugano. „Wir haben gewonnen, das ist schon mal gut. Wir hatten phasenweise guten Ballbesitz, aber auch einige fiese Konter zugelassen. Gemessen an den gemischten Mannschaften war es okay, aber wir wissen, dass wir es besser noch machen müssen. Die zweite Halbzeit war auch etwas flüssiger. Es war gut, weil viele Spieler viel trainiert haben. Alle sind gut durchgekommen. Die Testspiele haben aber gezeigt, dass wir uns in Sachen Frische, Abläufe, Konstanz und Genauigkeit noch steigern müssen.“

Test gegen den FC Lugano - Hannes Wolf will noch mal alle(s) sehen

Immer wieder lagen sie mal am Boden. Zum Glück nur kurz und ohne schwere Verletzungen, aber es zeigte, was hier heute los war. „Morgen gibts Volldampf“, hatte Tom Mickel angekündigt. Und das Training hielt diese Versprechung. Immer wieder ging es in direkte Zweikampfsituationen, per Standards und in der zweiten Einheit auch im Spiel auf verkürztem Feld. Einheiten, die einem Fußballer Spaß machen. Und wenn es so munter zugeht, dem Zuschauer auch. Dementsprechend gab es heute hier und da auch Beifall von außen, wenn mal wieder ein Tor fiel.

Die Innenverteidigung steht

Es war die letzte richtige Einheit auf dem Trainingsplatz des SV Bad Erlach. Und diese nutze Trainer Christian Titz erneut für taktische, spielerische Elemente. Und er ließ wieder knapp zwei Stunden trainieren,   wie zuletzt so oft. Dafür wurden im Gegenzug in der Anzahl weniger Einheiten auf dem Platz absolviert. „Unsere Einheiten sind lang. Was andere Mannschaften vielleicht auf zwei Einheiten verteilen, haben wir in eine gesteckt. Und diese Einheiten waren sehr intensiv, weil wir länger an einzelnen taktischen Elementen arbeiten wollten.

Zu schlechte Trainingsbedingungen - HSV bricht Trainingslager ab

Das war ein sehr kurzer Trip. Nachdem die Mannschaft gestern erst in Glücksburg eingecheckt hatte, wurde heute schon wieder der Rückweg angetreten. „Wir haben rundherum top Bedingungen. Aber die Platzbedingungen sind entscheidend für das Gelingen eines Trainingslagers“, erklärte Sportvorstand Ralf Becker um 13.34 Uhr Ortszeit, also ziemlich genau 24 Stunden nach der Abfahrt vom Trainingsgelände ging es schon wieder zurück nach Hamburg. Das Ergebnis einer Kette von organisatorischen Fehlern.

Erster Test, erster Sieg - und Walace ist zurück

Der erste Test des HSV am Fuße des Felsen von Gibraltar in einem Fußballstadion, das nostalgische Fußballerherzen höherschlagen lässt. Oldschool alles. Verrostete Sitzschalen auf der einen Seite, offene Stehtraversen in den Kurven und Holzbänke auf der Gegentribüne. Und rundherum marodes Spielertunnel, Umläufe, wo der Putz von den Wänden kommt – und dazu der Blick auf den Treffpunkt des Mittelmeeres mit dem Atlantik. Es konnte eigentlich nichts von diesem Event ablenken, zumal es das erste von nur zwei Testspielen bis zum Rückrundenbeginn am 13. Januar in Augsburg war.

Gisdol erhöht den Druck

Das neue Trainingsjahr begann, wie das alte Trainingsjahr aufgehört hatte. Also, zumindest in dem Part nach den Warmmachübungen beim Abschlussspiel der Vormittagseinheit. Auf verengtem Spielfeld wurde das schnelle Umschaltspiel geübt. Allerdings noch immer nicht so, dass Trainer Markus Gisdol zufrieden war. Immer wieder unterbrach er, korrigierte und forderte auf, schneller zu spielen, schärfer zu passen und generell einfach konzentrierter zu agieren. Zudem lobte er bei guten Aktionen.

Walace schwänzt Trainingslager - der HSV ist in Jerez

Augenringe gab es nicht. Die Mannschaft wirkte frisch und tatenfreudig, als sie gegen 14 Uhr den Terminal 1 des „Helmut Schmidt“- Flughafens in Fuhlsbüttel betrat. „Ich war früh im Bett“, gestand Gotoku Sakai, der das erste Mal in seinem Leben das Silvesterfest in Hamburg („Ich habe mich erschrocken, wie laut es war...“) verbracht hatte. Musste er zwangsläufig, weil er sonst den Rückflug aus seiner Heimat Japan nicht rechtzeitig geschafft hätte. Immerhin ging es am heutigen Neujahrstag schon um 15.15 Uhr mit dem Charterflieger nach Jerez ins Trainingslager.

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