Söder

Was erlauben Werder Bremen?

Es geht wieder los. Die Bundesliga hat sich mit fleißigem Konzipieren von glaubhaft realistischen Sicherheitskonzepten bei der Politik Grünes Licht für die Fortsetzung der Bundesliga abgeholt. Und das durchaus hart verdient. Monatelang haben alle gleichermaßen den sozialen Aspekt in den Vordergrund gestellt und ihre Verantwortung für Klubs und noch mehr für die Mitarbeiter der selbigen betont. Öffentliche Diskussionen, dass die Bundesliga hier Sonderrechte genießt, wurden hingenommen - und per Schweigegelübde (um nicht Maulkorb zu sagen) aller Klubfunktionäre, Spieler und Mitarbeiter - auch beim HSV! - nicht größer zum Thema gemacht, als es von außen eh schon der Fall war. Und noch immer ist. Denn eines ist klar: Die Bundesliga wandelt längst nicht mehr nur finanziell auf einem ganz schmalen Grat, sondern auch sozial.

Es geht wieder los!

Es war erwartet worden - und dennoch sorgte die Entscheidung aus Berlin für große Erleichterung unter den 36 Bundesligisten. Auch beim HSV, der ankündigte, ab Donnerstag wieder ins normale Mannschaftstraining überzugehen, da die Bundesliga nach der Entscheidung von Bund und Ländern den derzeit unterbrochenen Spielbetrieb in der zweiten Mai-Hälfte wieder aufnehmen wird. Wenn auch vorbelastet: „Ich kann nur appellieren: Es sollten auch Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen müssen. Es war von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor", sagte Markus Söder (CSU) heute nach dem Politikgipfel der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Es hätten sich „alle an die Hygienemaßnahmen zu halten“, stellte der bayerische Ministerpräsident Söder klar und spielte dabei auf das verstörende Video von Hertha-Profi Salomon Kalou an. Der Beschluss sei „einstimmig und einvernehmlich“ erfolgt, ergänzte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Politik macht Weg frei für Geisterspiele

Am Donnerstag sitzen sie alle zusammen. Und wenn es nach HSV-Sportvorstand Jonas Boldt geht, sind alle Wege letztlich anzunehmen, die zu einer Fortsetzung der Saison führen. Man dürfe in der aktuellen Situation nicht mehr glauben, Wünsche äußern zu können so Boldt. Immerhin habe der Fußball durch die Ausnahmegenehmigung schon eine privilegierte Stellung. Vor allem aber ginge es jetzt nur noch darum, die Saison irgendwie so sportlich beenden zu können, dass letztlich drohende Insolvenzen abgewendet und Arbeitsplätze gerettet werden können. Ein Gedanke, den die „Fanszene Deutschland“ in ihrem Ablehnungsschreiben als Vorwand bezeichneten, ein in sich krankes System aufrecht erhalten zu wollen. Und wie im Kommentar schon ausgeführt, haben beide Seiten recht. Denn natürlich erhielte man so ein krankes System aufrecht. Das aber muss man in Kauf nehmen, um kurzfristig tausende Arbeitsplätze zu retten. Sollte man sich über eine Änderung des Systems Gedanken machen wollen - dann erst danach. Insofern bin ich voll bei Boldt und der DFL, wenn es darum geht, die Saison fortzusetzen. Sollte das gesellschaftlich vertretbar und umsetzbar sein, dann sollte man es so schnell wie möglich machen.

HSV hofft weiter auf Geisterspiele

Als Bundeskanzlerin Angela Merkel heute Abend vor die Kameras trat und die Beschlüsse der Regierung verkündete, saßen fast alle HSVer gespannt vor dem Fernseher und hofften. Auch ich, obgleich ich keine großen Erwartungen hatte, was den Fußball betrifft. Ist ehrlich gesagt auch nicht meine Priorität. Mich interessierte zuallererst der gesellschaftliche Teil, was Schulen und Kitas betrifft. Aber letztlich beinhaltet das auch Auswirkungen auf den Fußball, womit ich die Überleitung zum HSV habe. Denn auch für den HSV, dessen Mitarbeiter größtenteils in Kurzarbeit sind, geht es dieser Tage um mehr als den reinen Spielbetrieb. Und wirklich viel schlauer waren heute weder die HSV-Offiziellen noch ich nach der Rede von Merkel. Wobei: Die Aussage von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, dass man in den nächsten Tagen und Wochen seitens des Fußballverbandes Sicherheitsmaßnahmen besprechen werde, und dass man erst dann darüber entscheiden könne, inwieweit Geisterspiele stattfinden können, lässt die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Bundesligasaison weiter leben.

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