Hecking

Werder machts vor - letzte Hoffnung: Nordderby

Natürlich ist das, was Köln da abgeliefert hat, einfach nur bitter. Dieses 1:6 wirft kein gutes Licht auf den Klub, der sich unter Markus Gisdol die Klasse bereits gesichert hatte. Dass dieser Spieltag das eh schon stark belastete Verhältnis der Düsseldorfer mit den Kölnern nachhaltig verschlechtern wird ist zudem höchstwahrscheinlich. „Wir haben letzte Woche unser Ziel erreicht, da fallen Fokus und Anspannung ein bisschen weg. Die Woche war nicht so einfach für uns. Deshalb werde ich nicht auf der Mannschaft rumhacken. Ich möchte nicht ins Detail gehen, warum es eine schwere Woche war. Die Mannschaft braucht dringend eine Pause, sowohl körperlich als auch mental“, sagte Ex-HSV- und jetzt Köln-Trainer Markus Gisdol nach der Partie und sorgte für wilde Spekulationen.

„Charaktertest“: HSV-Trainer Hecking schwört seine Mannschaft ein

Interessiert es mich noch wirklich, was der HSV wie trainiert? Ist das jetzt noch wichtig? Nein, behaupte ich. Denn dieser Sonntag erklärt alles von selbst. Ein Blick auf die Tabelle reicht. Mal wieder ist klar, dass der HSV seine Aufgabe selbst lösen muss, ehe er auf irgendwas von außen hoffen darf. „Wir müssen unser Ding machen, wir können uns nicht auf die anderen verlassen“, sagte HSV-Trainer Dieter Hecking, ehe er hinzufügte: „Wenn wir es am Ende schaffen“, und das sehe ich genauso wie er, „dann haben wir es verdient. Wenn wir es nicht schaffen, haben wir auch das verdient.“ Zumal er Heidenheim nach einer starken Saison auch entsprechend Respekt zollen wolle.

Boldt kann sich vorstellen, mit Hecking weiterzumachen

Jonas Boldt ist eloquent. Und er weiß das auch. Er demonstriert das auch gern – so, wie heute. Da stand der Sportvorstand des HSV auf eigene Initiative hin vor laufenden Kameras und beantwortete Fragen. Fragen nach den letzten, enttäuschenden Spielen des HSV, nach einer noch immer möglichen Relegation – und natürlich auch nach der Zukunft von Trainer Dieter Hecking. „Boldt sagt JA zu Hecking“ titelt die BILD heute nach der Medienrunde. Und man konnte die Worte Boldts heute sicher auch so deuten. Fakt aber ist, dass Bildt sich eben genau auf diese Frage eine klare Antwort aussparte. Eloquent, wie er ist: „Die Entscheidung wird nach der Saison fallen. Für uns ist das selbstverständlich, dass wir uns sagen, was wir uns sagen wollen. Deshalb arbeiten wir so gut zusammen. Was man will, ist klar. Das ist uns allen klar. Ich kann es mir sehr gut vorstellen“, so Boldt, der dabei nicht einmal den Namen „Hecking“ oder „Trainer“ nannte.

Dieser HSV schreit nach dem nächsten Umbruch

Clever war es. Von allen Beteiligten. Denn während Sportvorstand Jonas Boldt jegliche Personalentscheidungen seit Wochen schon unkommentiert ließ und Entscheidungen hier erst auf die Zeit nach Saisonende legte, nahm sich Dieter Hecking am Montag nach dem bitteren 1:2 in Heidenheim das Recht heraus, Fragen zu beantworten, die in den Medien aufgekommen waren. Sky hatte zuerst berichtet, dass der HSV mit bestimmten Kandidaten bereits in Gesprächen stünde. Trainerkandidaten wohlgemerkt, die für den Fall des Nichtaufstieges für seine Nachfolge interessant sein sollen. Er habe es immer gesagt und betone daher noch einmal, dass er sich einen Verbleib beim HSV auch in der Zweiten Liga vorstellen könne, sagte Hecking – und Boldt kündigte seinerseits eine Presserunde für den morgigen Mittwoch an. Offensive Verteidigung nenne ich das. Wobei ich mir sicher bin, dass die Hecking-Frage auch morgen weiter ungeklärt blieben wird.

Heidenheim muss das Spiel des Jahres werden

Teamvergleich? Nein. Heute nicht. Denn egal, was ich heute über die beiden Mannschaften schreiben, über die taktischen Systeme, ihre Spezialitäten, die besonderen Schwachpunkte und die hervorzuhebenden Stärken – all diese Merkmale werden am morgigen Sonntag in Heidenheim von einer Sache komplett überlagert: dem größeren Willen. Denn der wird entscheiden. Der Wille, es zu packen, ist morgen Abwehr, Angriff und Sturm zugleich. Kein Spieler wird morgen ab 15.30 beim Finale beim 1. FC Heidenheim wichtiger sein, nichts kann die Beine mehr beschwingen. Nicht umsonst hatte Trainer Dieter Hecking noch einmal klargestellt, dass er der Mannschaft vor dem Spiel beim Aufstiegskonkurrenten noch einmal die besondere Brisanz klarmachen wolle. Und obwohl noch unklar ist, wer morgen beginnen wird, will ich an dieser Stelle ein paar Worte an ein paar Spieler loswerden.

Hecking: „Man darf Angst haben“

Es ist das immer selbe Spielchen: Auf der Pressekonferenz gibt HSV-Trainer Dieter Hecking einen Ausblick auf das, was man am Wochenende sehen wird. Mal grimmig, mal bocklos, mal gut gelaunt, selten euphorisch. Und auch heute hatte der HSV-Trainer eine Stimmungslage gewählt, die sich auf das Finalspiel am Sonntag beim 1. FC Heidenheim: „Ich freue mich auf diese Spiele. Das ist genau das, was jeder will am Ende einer Saison – dass es um alles geht, dass wir sehr viel von dem erreichen können, was wir wollen. Ich habe eine Riesenvorfreude auf die beiden letzten Spiele und ich weiß, dass meine Jungs das auch spüren. Es ist Feuer in der Truppe, die Jungs wollen. Das hat man auch heute wieder im Training gespürt.“

Werdet erwachsen, ihr tragt Verantwortung!

Ich kann mich nicht einfach lossagen. So gern ich HSV-Spiele manchmal auch emotional einfach an mir vorbeiziehen lassen würde – es geht nunmal nicht. Vor wichtigen Partien ist das noch etwas stärker als vor vergleichsweise belanglosen – aber Auswirkungen auf meinen Blutdruck hat der HSV immer. So auch vor dem Spiel gegen Osnabrück – schon Tage vor dem Anpfiff.  Live im Stadion mitzuerleben und zu sehen, wie die HSV-Profis auf dem Platz von Minute zu Minute lebloser wurden – das war fast unerträglich. Das Spiel wurde verschleppt, der Gegner wurde starkgemacht – und Hoffnung auf einen zweiten Treffer hatte ich schon sehr früh nur noch aus Prinzip. Zu sehen, wie sich gestandene Männer plötzlich kleinmachen und wegknicken war enttäuschend. Und: Dass der einzige, der einen stabilen Eindruck machte, auch noch ausgewechselt wurde – es machte meine Stimmung auf der Tribüne nicht besser. Das  Spiel setzte bei mir Adrenalin  frei – weil es mich wütend machte.

Hecking ist die Konkurrenz „scheißegal“

Ich hatte es gestern im Blog schon geschrieben: Jetzt zählt nichts mehr - außer der Sieg. Und genau so präsentierte sich heute auch Trainer Dieter Hecking. Einsilbig, fokussiert, und immer darum bemüht, dem ganzen Saisonendspurt nicht mehr psychologischen Background zu liefern, als nötig ist. Er sei am gestrigen Sonntag, während der VfB Stuttgart beim Karlsruher SC mit 1:2 verlor und dem HSV den zweiten Tabellenplatz überließ, sogar einfach an der Alster spazieren gegangen. Zwar hätten ihm Passanten, die ihn erkannten, die Spielstände durchgegeben. „Aber das war mir egal. Ich muss mir auch meine Auszeit nehmen. Und die Ausgangslage hat sich null verändert. Wir haben noch nichts gewonnen“, warnte der Coach am Montag.

VfB Stuttgart patzt - Augen zu und durch da jetzt...!

Es wäre sicher am naheliegendsten, jetzt eine Diskussion darüber zu führen, ob Aaron Hunts automatische Vertragsverlängerung für den HSV gut ist oder nicht. Das würde hier viele Pros und Contras ergeben und sicher interessant auch im Nachgang. Aber darum hätte es vorher gehen können – und darüber kann man sicher auch nach dieser Saison wieder diskutieren. Aber für den Moment geht es nicht darum. Würde ich eine Rangliste mit HSV-Themen machen, Hunts neuer Vertrag wäre bei mir nicht in den Top 50. Denn diese werden von aktuellen Themen dominiert. Meine Nummer ein bis 49: Das nächste Spiel! Was morgen passiert, interessiert nullkommagarnicht. Der Moment zählt. Denn nach dem HSV hat gestern auch der 1. FC Heidenheim gewonnen und ist weiter zwei Punkte hinter dem HSV auf Rang vier. Hinzukommt, dass der VfB Stuttgart heute in Karlsruhe mit 1:2 verlor und dem HSV somit einen Punkt Vorsprung und Tabellenplatz zwei überlässt. Ergo: Das war ein sehr guter Spieltag für den HSV!

Der HSV muss sich selbst bezwingen

Köpfe frei bekommen, mal ablenken. Und einfach mal entspannt miteinander Spaß haben. Das alles war in den fünf Spielen nach der Coronapause bislang noch nicht drin für den HSV, der sich dafür am Mittwoch einen Trainingstag wählte. Fußball-Golf (sehr zu empfehlen!!) in Soltau stand an. „Es war gestern ein sehr schöner Tag“, sagte Trainer Dieter Hecking uns heute, einen Tag vor dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden (Freitag, 18.30 Uhr Rudolf-Harbig-Stadion) in der virtuellen Pressekonferenz. Und obgleich Hecking auch heute wieder versuchte, das vorhandene Kopfproblem wegzudiskutieren, gestand er ein: „Wir müssen einen guten Mix aus Anspannung und Entspannung finden.“ Auf andere Gedanken zu kommen, Gespräche jenseits des Fußballs zu führen, auch einmal vier Stunden ohne Handy auszukommen - das gehörte zu Heckings Plan. „Ich glaube, dass die Mannschaft diesen Tag gebraucht hat. Nur mit Verbissenheit und nur mit Druck werden wir es sowieso nicht schaffen.“

Auf die Feinheit kommt es an

Ich habe mir das ganze Spiel angetan. Dresden gegen Fürth. 90 Minuten. Genau genommen 94 Spielminuten, in denen mir weder Fürth noch Dresden wirklich imponierte. Wobei mein Augenmerk auch weniger auf die fußballerische Qualität des Spiels denn auf die individuellen Qualitäten der Dresdner gerichtet war. Und die sind – bei allem Respekt – zumindest nicht Angst einflößend. Lediglich der Umstand, dass man nach der Halbzeitpause zulegen konnte, passt irgendwie nicht zu dem HSV von heute, da dieser bekanntermaßen mit zunehmender Spielzeit zunehmend wackelig wird, passte mir nicht so. Laut Trainer Markus Kauczinski soll das bei den Sachsen immer wieder so sein. Kann der HSV seine Zitterbeine stabilisieren und am Freitag in Dresden mal einen ungefährdeten Sieg einfahren?

Wie Kinsombi zum entscheidenden Faktor wird

Mein Wiesbadener Kollege des „Kicker“ wollte es gar nicht so recht glauben. Als ich ihm erzählte, dass David Kinsombi nach nur zehn Minuten gegen den SV Wehen Wiesbaden schon mehr gute Aktionen hatte als bisher in der gesamten Saison für den HSV kam nur: „Na, das ausgerechnet heute gegen uns?“ Und auch wenn es ihn nicht beruhigte, musste ich antworten: „Ja.“ Weil Kinsombi tatsächlich endlich das machte, was sich alle von ihm schon seit Saisonbeginn erhofft hatten: Kinsombi übernahm Führung auf dem Platz. Weniger verbal - mehr spielerisch. Und ganz ehrlich: "Kinso", wie ihn seine Kollegen rufen, hätte den Zeitpunkt auch keinen Spieltag weiter nach hinten legen dürfen.

Das wichtigste Spiel der Saison

Per Charterflieger ging es für die Spieler des HSV heute nach Stuttgart, wo morgen das Spitzenspiel beim VfB Stuttgart stattfindet. Bis auf Jan Gyamerah und Gideon Jung, die in Hamburg Belasttungstests absolvieren, sowie Ewerton kann Trainer Dieter Hecking auf alle Spieler zurückgreifen. Und das wird bei den extrem heimstarken Stuttgartern auch nötig sein. Im eigenen Stadion holte der VfB in 13 Partien bereits 31 Punkte (zehn Siege, ein Remis, zwei Niederlagen). Das bedeutet Platz 1 in der Heimtabelle. Der HSV konnte dagegen auswärts nur eines der letzten zwölf Auswärtsspiele gewinnen (3:1 in Bochum/20. Spieltag). Damit wird es höchste Zeit, beide Statistiken zu drehen - findet auch HSV-Trainer Dieter Hecking, der vor dem Spiel selbstbewusst davon sprach, dass man bestens gerüstet sei. Der Vergleich der beiden Topteams:

Krankenhaus! Kittel droht gegen Bielefeld auszufallen

Das Wichtigste vorweg: Uwe Seeler hat die Hüftoperation gut überstanden und ist auf dem Weg der Besserung. Und diesen Weg will der HSV mit einem Sieg noch gangbarer machen. Wobei es dieses Spiel in sich hat. Im ersten Geisterspiel der HSV-Geschichte im Volksparkstadion kommt es für den HSV gleich zu einem möglicherweise schon vorentscheidenden Topspiel gegen den aktuell Tabellenersten Arminia Bielefeld. Und dieser Bedeutung sind sich tatsächlich alle bewusst. Während Arminen-Coach Uwe Neuhaus die große Chance für seine Bielefelder betont, sich schon entscheidend in Richtung Erstligaaufstieg absetzen zu können, betont HSV-Trainer Dieter Hecking, dass dieses Spiel für seine Mannschaft nur einen kurzweiligen Effekt haben werde. Ein „Zwischenziel“ sei es, den zweiten Tabellenplatz auch nach dem Duell mit den Ostwestfalen zu halten, so Hecking. Und das am besten mit einem Sieg. Auch für Seeler. Logisch.

HSV steht gegen Bielefeld unter Druck

Das Wichtigste gleich vorweg, so sah es auch HSV-Trainer Dieter Hecking, der sich vor Beginn der heutigen Video-Pressekonferenz mit aufbauenden Worten an das mit einem Hüftbruch im Krankenhaus liegende HSV-Idol Uwe Seeler wendete. „Von der Mannschaft, vom Trainerstab, von der sportlichen Leistung die besten Genesungswünsche. Uwe, bleib aufrecht! Du schaffst das. Wir sind in Gedanken bei Dir“, sagte der 55 Jahre alte Coach und versprach, dass er zusammen mit der Mannschaft am Sonntag im Spitzenspiel gegen Arminia Bielefeld alles dafür tun werde, mit einem Sieg zur Genesung beizutragen. Wie schwer das wird brauchte er dabei gar nicht zu betonen. Dennoch sagte er: „Arminia hat eine wahnsinnig geschlossene Mannschaft und es ausgenutzt, dass man sie eine Weile lang nicht so auf den Schirm hatte. Darüber hinaus verfügen sie über individuelle Qualität“, so der HSV-Coach, der insbesondere vor Bielfelds Torjäger Klos warnte, die fußballerischen Fähigkeiten von Keeper Ortega hervorhob und zudem nette Worte für seinen Kollegen Uwe Neuhaus fand. Er würde es dem Bielefeld-Coach gönnen, in der kommenden Saison in der ersten Liga zu trainieren. Das habe er sich verdient, so Hecking über seinen Trainerkollegen, der auswärts in dieser Saison erst eine Niederlage hinnehmen musste.

In der Luft geht dem HSV die Puste aus

50 Tore hat der HSV in dieser Saison geschossen. Auch in Fürth gab es zum Auftakt gleich zwei Treffer. Und obwohl man schon jetzt fünf Tore mehr erzielt hat als in der gesamten Vorsaison, sind es doch noch immer zu wenige Tore, um in der Tabelle nach ganz oben zu klettern. Wobei ich behaupte, dass die geschossenen Tore trotz der vielen ausgelassenen guten Gelegenheiten am Ende locker hätten reichen müssen, um in der Tabelle ganz oben zu stehen. Allein Bielefeld hat mit +26 ein um sechs Treffer besseres Torverhältnis. Und das größte Problem sind meiner Meinung nach auch nicht die ausgelassenen Torchancen. Es sind vielmehr die zu vielen unnötigen Gegentore. 30-mal musste HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes bislang schon hinter sich greifen. davon allein achtmal nach Standardsituationen. Wobei man hier bei der Beschreibung der Problematik durchaus den Gegentreffer vom Sonntag in der Nachspielzeit nehmen kann.

Plant Hecking die große Überraschung?

Der Ball rollt. Zwar heute noch nicht für den HSV, aber zumindest schon einmal in den Bundesligen. Und normalerweise würden wir Euch heute wie sonst einen Vergleich mit dem bevorstehenden Gegner Greuther Fürth (Sonntag, 13.30 Uhr, Sportpark Ronhof) anbieten. Aber bis auf die üblichen Rahmendaten kann man heute nichts wirklich seriös vergleichen. Dafür war die Pause einfach zu lang. „Wir gehen auf eine Reise ins Ungewisse“, sagte Dieter Hecking - und damit meinte er den gesamten Ligabetrieb. Selbst für die eigenen Reihen kann der HSV-Coach derzeit nur von „einem Gefühl“ sprechen. Wie formstark sich seine Mannschaft präsentieren kann, kann auch Hecking nicht vorhersehen geschweige denn vorhersagen. Die neun Wochen ohne Spielbetrieb haben Spuren hinterlassen - oder besser gesagt: Sie haben jede Spur verwischt, die für seriöse Prognosen geeignet wäre.

Wie zwei Spiele alles entscheiden

Jonas Boldt zählt zu den wenigen Bundesliga-Vorständen, die sich bislang öffentlich nur wenig bis fast gar nicht zu den Vorgängen und Entscheidungen seitens der DFL äußern. Es sei alles andere als selbstverständlich, die Saison sportlich beenden zu können, von daher dürfe man nicht auch noch anfangen, Wünsche zu stellen. Das sagt HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Immer wieder. „Klappe halten und machen“, so sein Motto - und dabei müssten alle Beteiligten auch bedingungslos beisammenstehen und bereit sein, auch schwierige Kompromisse einzugehen. So, wie jetzt. Denn jetzt steht er als Vertreter des HSV vor der schwierigen Aufgabe, einen solchen Kompromiss schlucken zu müssen, der mit der durchaus gegebenen Wahrscheinlichkeit ausgestattet ist, dass es für den HSV nachteilig ist. Zumindest sollen bei der Mitgliederversammlung der 36 deutschen Profivereine am morgigen Donnerstag wichtige Regelungen für den Fall eines Saisonabbruchs getroffen werden. Das sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Fußball Liga, Peter Peters. Und Fakt ist: Alle zu besprechenden und abzustimmenden Regelungen beinhalten viel Streitpotenzial.

Hunt: „Wir haben die beste Mannschaft“

Viele Highlights hat das Hotel "Herzogs Park" in Herzogenaurach nicht zu bieten. Da müssen schon die selbst mitgebrachten Playstation herhalten, um das tägliche Training und das gemeinsame Essen als bisherige Höhepunkte des Tages zu überbieten. Es ist eben alles anders als sonst. Kein Wellnessbereich, der geöffnet hat, selbst das Personal gebe sich zwar sehr viel Mühe, soll aber auch den Kontakt zu den Spielern nach Möglichkeit minimieren.Trotzdem versucht Aaron Hunt der ungewöhnlichen Situation etwas Positives abzugewinnen. Es bleibt ja auch nichts anderes übrig angesichts der weiterhin unwirklich wirkenden Situation, die dem Profifußball in den nächsten Wochen Geisterspiele bescheren wird. „Das wird vom Kopf her etwas ganz anderes“, weiß Hunt. Der HSV-Kapitän hat sich schon mit der neuen Situation befasst, was zum Vorteil werden könnte. „Die Mannschaft, die sich am besten auf die neuen Umstände einlässt, wird die Spiele gewinnen. Und das muss nicht immer der Favorit sein.“

Es geht wieder los!

Es war erwartet worden - und dennoch sorgte die Entscheidung aus Berlin für große Erleichterung unter den 36 Bundesligisten. Auch beim HSV, der ankündigte, ab Donnerstag wieder ins normale Mannschaftstraining überzugehen, da die Bundesliga nach der Entscheidung von Bund und Ländern den derzeit unterbrochenen Spielbetrieb in der zweiten Mai-Hälfte wieder aufnehmen wird. Wenn auch vorbelastet: „Ich kann nur appellieren: Es sollten auch Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen müssen. Es war von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor", sagte Markus Söder (CSU) heute nach dem Politikgipfel der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Es hätten sich „alle an die Hygienemaßnahmen zu halten“, stellte der bayerische Ministerpräsident Söder klar und spielte dabei auf das verstörende Video von Hertha-Profi Salomon Kalou an. Der Beschluss sei „einstimmig und einvernehmlich“ erfolgt, ergänzte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

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