Gravesen

Als Gravesen HSV-Trainer Pagelsdorf seinen nackten Hintern zeigte

Es gibt sie, diese eingefahrenen Abläufe. Die halten sich oft auch gegen alle gegenteiligen Entwicklungen. Und dann wird es gefährlich - weil es unsympathisch wird. Der FC St. Pauli beispielsweise hat im Umgang mit meinen Kollegen einen Umgang, wie ihn sportlich wohl (wenn überhaupt)  nur der FC Bayern beanspruchen dürfte. Und auch beim HSV haben sich in den letzten Jahren entgegen der sportlichen Entwicklung nach unten Verhältnisse eingeschlichen, wie sie so nicht zu vertreten sind. Aus Spielern werden kleine Popstars gemacht. Und als würden die sich einer unkontrollierten Teeny-Horde von Fans ausgesetzt sehen, müssen schon die fünf Meter vom Platz bis zu Stadiontreppe bei Trainingseinheiten streng abgesperrt und von mindestens zwei Ordnern behütet werden. Dabei stehen drumherum fast imm er nur Familien mit Kindern, die Autogramme oder Selfies mit ihren Idolen machen wollen. „Ja, aber was wäre, wenn…“ ist hier immer das Argument des HSV. Und das ist nicht so einfach zu widerlegen. Auch „bei den anderen ist es nicht anders“ wird gern genommen. Problem hierbei: Ich befürchte, dass die allermeisten Profiklubs demselben Irrglauben unterliegen.

„Sowas ist heute beim HSV nicht mehr möglich“

Er hat es gerade noch geschafft. Bis vor einer Woche war Frank Pagelsdorf noch in den USA. Er hat nach etlichen Corona-bedingten Umbuchungen und gestrichenen Flügen noch einen der letzten Flüge nach Deutschland bekommen. „Wir hatten wirklich großes Glück“, erinnert sich der Ex-HSV-Trainer, „denn die nächsten Wochen in den USA werden dramatisch. Das, was sich bisher abgespielt hat ist nur ein Bruchteil dessen, was da noch kommen wird. Das US-Gesundheitssystem wird noch sehr viele Opfer fordern. Leider“, so Pagelsdorf, der sich an seine letzten Tage vor dem Heimflug erinnert: „Wir wussten ja schon vorher, dass Trump ziemlich viel Blödsinn erzählt. Aber ihn täglich auf allen Kanälen zu hören hat mich erschüttert. Da werden Bilder von zigtausend Toten in seinem Land gezeigt, während er sich über Corona lustig gemacht und darüber philosophiert hat, dass die Einschaltquoten bei ihm besser seien als als die vom Finale vom ‚The Bachelor’. Unfassbar. Schlimm. Einfach nur noch traurig“, so Pagelsdorf heute, als ich ihn per Telefon in der zweiten Woche seiner freiwilligen Quarantäne erreicht habe.

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