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Wie die DFL Zuschauer wieder ins Stadion lassen will

Wenn in 49 Tagen endlich wieder der Ball in den Bundesligen rollen soll, plant die DFL auch wieder Zuschauer zuzulassen und hat dafür am 15. Juli 2020 ein insgesamt 41 Seiten umfassendes Pamphlet erstellt, das mir vorliegt. Titel: „Grundlagen & Leitfaden für die Konzepterstellung zwecks Wiederzulassung von Stadionbesuchern“. Am kommenden Dienstag lädt die geschäftsführende Dachorganisation der Profiklubs zudem zu einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten. Dabei soll es vor allem darum gehen, „ein einheitliches Vorgehen aller Klubs zu gewährleisten", teilte die DFL am Dienstag mit. Vier Vorschläge sollen dabei zur Abstimmung gebracht werden, wobei jeweils eine einfache Mehrheit genügen würde: Es soll keine Stehplätze geben Es soll keinen Alkoholausschank im Stadion geben Gäsetefans sollen bis Jahresende nicht zugelassen werden Alle Zuschauer sollen datentechnisch erfasst werden. wobei jeweils eine einfache Mehrheit genügen würde: Und wer jetzt dachte, das sei doch alles ganz einfach, nicht im Land der Ingenieure. Denn hier wurden mathematische Rechenschlüssel erstellt, damit die unterschiedlich großen Stadien einen gemeinsamen Nenner in der Berechnung des erlaubten Publikums haben. Deutschland. Die Anordnungen der Sitzplätze bei 12,5 Prozent Auslastung sowie für 33,3 Prozent, 44,4% und für 50%. Immer geregelt sein muss dabei, dass „horizontal ein Abstand von 1,00 Meter“ und dass vertikal 1,60 Meter Abstand eingehalten werden. Auch die Nutzung der Treppenstufen auf den Sitzplatzbereichen wird geregelt.

Geisterspiele, Gehaltsverzicht, Protest - der Fußball vor der Zerreißprobe

In der nächsten Woche sollen wegweisende Entscheidungen gefällt werden. Die DFL tagt mit den 36 Profiklubs, anschließend wollen DFL und Bundesregierung über eine mögliche Fortsetzung der Saison sprechen. Dabei soll ein Sicherheitskonzept verabschiedet werden, das den Profifußball unter Sicherheitsauflagen trotz der Coronakrise in Form von Geisterspielen stattfinden lassen soll. Und während auch die HSV-Offiziellen darauf hoffen, dass sie mit der sportlichen Fortsetzung der Saison die nächste Tranche TV-Gelder sichern und damit Insolvenzen bei gleich mehreren Klubs aus der Ersten und der Zweiten Liga abwenden können, macht sich in der Fanszene Protest breit. Wir hatten gestern an dieser Stelle schon über das Statement der „Fanszene Deutschland“ geschrieben. Und heute habe ich das Ganze noch einmal aus meiner Sicht analysiert und bewertet. Mein Kommentar:

Ich würde mich nicht darauf verlassen...!

Es gibt kaum noch jemanden, der nicht mit Dieter Hecking als neuen Trainer rechnet. Und wenn ich ehrlich bin, rechne auch ich mit dem ehemaligen Gladbach-, Wolfsburg-, Nürnberg-, Lübeck- und Hannover-Trainer. Im Laufe dieser Woche sollen letzte Details geklärt sein und dann die Verpflichtung verkündet werden. So ist zumindest der interne Plan. Und das ist notwendig, wenn man sich nicht gleich die nächste Baustelle mit einem Trainers der einen fremden Kader übernimmt, aufmachen will. Dass man sich bei weitgehender Einigkeit - und die soll ja schon seit den Gesprächen Ralf Beckers in der v ergangenen Woche bestehen - bei weiteren möglichen Transfers abstimmt - logisch. Eben so, wie sich Vorstandsboss Bernd Hoffmann mit Becker-Nachfolger Jonas Boldt schon abgestimmt hatte, bevor dieser verpflichtet wurde. Soll heißen: Das Alibi, dass der Trainer erst dann wirklich gemessen werden könne, wenn er mit SEINEM Kader arbeiten kann, darf nicht zählen. Ebensowenig für den Sportvorstand. Zumal Bernd Hoffmann in dem NDR-Interview von gestern deutlich gemacht hatte, dass Boldt sehr wohl über alles informiert war. Und angesichts des seit Jahren sehr engen Kontaktes der beiden klingt das sehr schlüssig nachvollziehbar.

Starkes 4:0 am Millerntor - HSV gewinnt Stadtmeisterschaft

Das wird eine angenehme Arbeitswoche. Dank der Torschützen Pierre Michel Lasogga (2), Khaled Narey, Santos und auch sonst allen HSV-Profis, die das erste Mal in dieser Saison einen Sieg einfuhren, an dem es so gar nichts zu rütteln gibt. Gleich mit 4:0 wurde das so heiß erwartete Stadtderby im mit 29.546 Zuschauer restlos ausverkauften Millerntor gewonnen. „Ich hatte schon viele schöne Tage im HSV-Trikot. Aber heute war es ein ganz besonders schöner“, freite sich Lasogga nach dem Spiel und Kollege Berkay Özcan ergänzte: „Es ist unglaublich, ein Derby mit 4:0 zu gewinnen. Es war insgesamt eine starke Mannschaftsleistung“, so der Mittelfeldspieler, während Keeper Pollersbeck über den Derby-Doppeltorschützen Lasogga scherzte: „Vielleicht bauen sie ihm ja jetzt eine Statue auf der Reeperbahn...“

Chance vertan

Das Thema wird sicherlich noch eine Weile anhalten, viele werden sich mächtig darüber aufregen - und dann ist es irgendwann alles wieder vergessen. Zumindest war es bislang in der Vergangenheit immer so, wenn der HSV mit exorbitanten Ticketpreisen auf sich aufmerksam machte. „Das ist doch okay am letzten Spieltag“, sagen die einen, während andere den Gegner als Maßstab nehmen. „Für ein Spiel gegen den aktuell Tabellenletzten ist das eine Frechheit.“ Letztlich aber ist es so, dass die Tickets trotzdem verkauft werden. Rund 45.000 Tickets sind im Vorverkauf für die Mitglieder am ersten tag weggegangen und alle rechnen damit, dass in den nächsten tagen schon „ausverkauft“ gemeldet wird. Ergo: Alles okay. Und der HSV ist im Recht. Oder?

„Erwachsenes“ 3:1 in Aue - Jatta trifft zum ersten Mal

Viertes Pflichtspiel für HSV-Trainer Hannes Wolf - und der vierte Sieg in Folge. Mit 3:1 siegte der HSV verdient beim zweifellos mutig mitspielenden FC Erzgebirge Aue und verteidigte so die Tabellenführung vor dem 1. FC Köln. Lasogga, Narey und Bakery Jatta mit seinem erste Profitor besorgten den Sieg vor der Löänderspielpause, während Auers Fendrich in der Zwischenzeit zum 1:1 vor 16.000 Zuschauern im Erzgebirgsstadion ausgeglichen hatte. „Wir haben hier 3:1 gewonnen. Wir wussten, wie schwer es wird. Gerade in der zweiten Halbzeit waren wir sehr gut und haben die Tore gemacht. Aue war sehr gut, daher haben wir auch noch zwei, drei Möglichkeiten zugelassen“, war HSV-Coach Wolf nach dem Spiel zwar zufrieden, deutete im selben Atemzug aber wieder an, dass es weiterhin viel Arbeit geben würde. Er kann einfach nicht aus einer Haut.

Kleine Geste, große Wirkung

Ich weiß noch zu genau, wie imponierend diese eine kleine Szene war. Zusammen mit meinen Kollegen stand ich damals für das Hamburger Abendblatt vor dem Trainingstrakt Ochsenzoll und wartete auf den einen oder anderen Spieler, um mit ihnen zu sprechen. Und mit uns standen auch immer einige Fans auf dem Parkplatz und warteten, um Autogramme zu bekommen. Wie heute waren auch damals Ferien. Ich meine, es wären die Herbstferien gewesen. Auf jeden Fall standen dort viele Kinder, die sonst in der Schule waren. Und sie sammelten fleißig Autogramme.

Vergesst das Dosen-Image: Auch Leipzigs Fans lieben ihren Klub

Wir starten ins Wochenende mit dem Auswärtsspiel in Leipzig vorweg mit einem kleinen Gastbeitrag:

Einfach ist das nicht. Als BVB-Fan und HSV-Sympathisant in Hamburg über RB Leipzig schreiben zu dürfen? Glauben Sie bloß nicht, dass ich dafür bei Bekanntgabe an Silvester 2016/2017 nicht genug auf die Hörner gekriegt habe. Viel mehr fußballerischer Exotismus geht eigentlich nicht.

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