DFB-Pokal

Dresden - HSV auf der LIVECOUCH

Nach einer etwas anderen Sommerpause ist der HSV zurück. Und mit ihm unsere Livecouch. Gleich zu Beginn, in der ersten Runde des DFB-Pokals, erwartet die Rothosen ein (bekannter) Kracher: Dynamo Dresden. Der Zweitliga-Absteiger hat sicher noch ordentlich Wut im Bauch. Schließlich lief der Re-Launch nach der Zwangspause für die Dresdener katastrophal - ohne eigenes Verschulden. Der HSV hat sich indes an vielen Positionen neu aufgestellt und will beweisen, dass man den richtigen Weg eingeschlagen hat. Es erwatet uns nichts weniger als ein feuriger Pokal-Fight.

Kevin

14. September 2020

Schockdiagnose: HSV-Verteidiger Vagnomann fällt monatelang aus

Zuerst dachte er an einen Krampf. So, wie der, den er schon beim Spiel in Bielefeld kurz vor Schluss hatte. Da er auch auf der Alm weiterspielen und sogar bis zum Schluss auf dem Feld stehen konnte, dachte er sich zunächst nichts Schlimmes. Zumindest nicht im ersten Moment. Dann aber bemerkte Josha Vagnoman, dass er nicht mehr richtig auftreten konnte und sackte wieder zu Boden, bis Hilfe kam. HSV-Mannschaftsarzt Wolfgang Schilling untersuchte den lädierten Fuß. Und es dauerte keine zwei Minuten, bis klar war, dass der junge Rechtsverteidiger nicht weiterspielen kann.

Heckings Personalpoker vor dem DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart

Wie so oft vor Spielen standen wir auch heute wieder beim Abschlusstraining in einer größeren Runde mit den Kollegen zusammen und spekulierten, was wohl aufstellungstechnisch passieren würde. Und während es bei Dieter Heckings Vorgänger Hannes Wolf in der vergangenen Saison immer schon anhand der Trainingseinheiten deutlich wurde, wer spielen wird, lässt Dieter Hecking hier deutlich mehr Raum für Spekulationen.

Die defensive Meisterleistung des HSV

Die Vorbereitung auf ein Spiel gegen den VfB Stuttgart ist nicht leicht. VfB-Trainer Tim Walter hat ein ganz eigenes taktisches System entworfen, das es in dieser Form kein zweites Mal gibt. Umso beeindruckender war die Leistung des Hamburger SV. Sie ließen den VfB selten zur Entfaltung kommen und errangen einen furiosen 6:2-Erfolg. Die zweite Halbzeit zeigte jedoch, dass der HSV durchaus mit Respekt in das Pokal-Duell am Dienstag gehen sollte.

HSV zerschellt (fast) an Chemnitzer Mauer

Die erste Runde des DFB-Pokals ist auch immer eine kleine Zeitreise für den Fußball-Fan. Wenn die Profi-Teams zu den Amateur-Klubs des Landes reisen, bekommt man ein Gefühl dafür, wie Fußball vor zwanzig, dreißig Jahren war, als die Stadien noch wenig Komfort boten und nicht jeder Fußball-Profi Medientrainings absolviert hat. Auch der Fußball der unterklassigen Klubs hat etwas Retro-haftes, wenn sich die Fußballzwerge mit Kampfkraft und totaler Defensive gegen die großen Klubs des Landes wehren.

Taktische Flexibilität überrascht Leipzig

Überraschung! Nicht nur so mancher HSV-Fan dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben, als er die Aufstellung von Hannes Wolf für das DFB-Pokal-Halbfinale sah. Auch Gegner RB Leipzig schien überrumpelt von Wolfs ungewohnter Taktik. Es dauerte eine Halbzeit, ehe sich Ralf Rangnick auf die Hamburger eingestellt hat. Nachdem der HSV zuletzt meist in einem 4-2-3-1- oder einem 4-3-3-System aufgelaufen war, wählte Wolf gegen Leipzig eine andere Variante. Vasilije Janjicic ließ sich gegen den Ball in die Abwehr fallen, wodurch hinten eine Fünferkette entstand. Josha Vagnoman übernahm die Linksverteidiger-Position. Auf rechts begann zunächst Bakary Jatta, ehe er nach einigen Minuten mit Khaled Narey die Positionen tauschte. Dieser hatte als zweiter, umtriebiger Stürmer neben Pierre-Michel Lasogga begonnen.

Alles (leider) beim Alten

Die Saison neigt sich dem Ende entgegen. Fußballerische oder taktische Innovationen sind jetzt kaum mehr zu erwarten. So bot auch die Hamburger Partie gegen Aue wenig Neues für den taktisch interessierten Betrachter. Viel eher war das Spiel eine Fortführung der wechselhaften Rückrunde – mit allen guten und schlechten Eigenheiten, die den HSV in dieser Spielzeit auszeichnen. HSV-Coach Hannes Wolf kehrte zum 4-2-3-1-System zurück. Nachdem die Außenverteidiger zuletzt klassisch den Flügel beackerten, rückten sie gegen Aue wieder stark ein. Bakary Jatta und Khaled Narey sorgten auf den Flügeln für Breite. Der grundsätzliche Plan blieb derselbe wie so häufig, wenn der HSV auf Außenseiter traf: Der Gegner sollte über das Ballbesitzspiel dominiert und die Läufer auf den Flügeln freigespielt werden.

Mit Dreierkette zum Erfolg

Hannes Wolf warf im Pokal-Viertelfinale gegen Paderborn Kyriakos Papadopoulos einfach mal ins kalte Wasser. Das Startelf-Debüt des Griechen in dieser Saison führte zu einigen taktischen Veränderungen, was dem HSV-Spiel durchaus guttat. Unsere Taktikanalyse. Langweilig wird es beim Hamburger SV bekanntlich nie. In dieser Saison gilt das auch aus taktischer Sicht. Christian Titz und Hannes Wolf gehören zu den flexibleren Trainern des Landes. Wolf hat nach den zuletzt eher schwachen Spielen gegen Darmstadt (2:3) und Bochum (0:0) mal wieder seinen Plan über den Haufen geworfen. Im Pokal-Viertelfinale beim SC Paderborn brachte er den nach langer Verletzungszeit wieder genesenen Papadopoulos von Beginn an. Das hatte gleich mehrere taktische Veränderungen zur Folge.

Historischer Lasogga knallt HSV ins Halbfinale

Der Hamburger SV hat durch Doppeltorschütze Pierre-Michel Lasogga zum ersten Mal seit zehn Jahren mal wieder das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht. 

Matchwinner der Begegnung in der Benteler-Arena war ohne jeden Zweifel Pierre-Michel Lasogga. Der HSV-Stürmer sorgte mit seinem Saisontoren fünf und sechs im Pokal (HSV-Rekord von Ivica Olic eingestellt) für den letztlich verdienten 2:0 (0:0)-Erfolg in Ostwestfalen.

Paderborn To Be Wild

Endlich ist es soweit. Der große Fußball ist zurück und klopft sehnsüchtig an der Tür unseres HSV. Erstmals seit 2009 könnten die Rothosen wieder in den elitären Kreis der letzten 4 Mannschaften des nationalen Pokalwettbewerbes einziehen. Allerdings kommt nicht nur im Alphabet die Anstrengung vor dem Erfolg, auch für Holt Huntby & Co. gilt: Bevor auf dem Rathausbalkon das Lied von Berlin angestimmt werden darf, muss zunächst einmal Pokalschreck Paderborn aus dem Weg geräumt werden. Nicht ausgeschlossen, dass uns ein denkwürdiger Fußballabend ins Haus steht. Einerseits weil der SCP aktuell zu den offensiv- und heimstärksten Mannschaften der 2.Liga zählt, andererseits weil die Paderborner nicht nur im Pokal schon mehr als einmal Geschichten ála Hollywood produziert haben.

Der Erstligist mit der Zweitligataktik

Über 60% Ballbesitz, 20:1 Torschüsse: Der Hamburger SV siegte im DFB-Pokal-Achtelfinale souverän gegen den 1. FC Nürnberg. Unser Taktikanalyst Tobias Escher erklärt, wieso Hannes Wolfs Team die Partie derart dominierte – und wieso sie trotzdem nur ein Tor schossen. Wenn im DFB-Pokal ein Erstligist auf einen unterklassigen Klub trifft, ist das zumeist eine undankbare Aufgabe. Der unterklassige Klub verbarrikadiert sich häufig in der eigenen Hälfte, und selbst wenn man die gegnerische Mauer knackt, erhält man selten Lob von den Fans und Medien – ein Sieg gegen einen unterklassigen Gegner sei schließlich Pflicht! Das Spiel des Hamburger SV gegen den 1. FC Nürnberg war insofern ein besonderer Kick: Nicht nur, dass der Tabellenführer der Zweiten Liga als leichter Favorit in die Partie ging. Es war am Ende der Siebzehnte der Ersten Liga, der eine Taktik spielte, die normalerweise das unterklassige Team wählt.

Wolf warnt vor Euphorie: "In der Liga zwei von drei Spielen verloren!"

„Ich dachte, es kommen nur so viele, wenn wir verloren haben“, scherzte Hannes Wolf heute, sichtlich gut gelaunt. Er wusste, dass das Spiel gegen Nürnberg neben dem Weiterkommen und den Mehreinnahmen sehr viele positive Aspekte hatte.

Lasogga startet durch - auch neben dem Platz

„Aktuell wünschen wir uns, dass wir am Montag etwas Cooles machen.“ Viel mehr wollte Trainer Hannes Wolf heute nicht zum Thema DFB-Pokal-Achtelfinale sagen. Das hatte man durch das gestrige 3:0 in Wiesbaden erreicht, was wiederum souverän klingt - es aber eben nicht war. Man habe auch ein wenig Glück gehabt, gab Hannes Wolf in seiner bis heute auffällig ehrlichen und  selbstkritischen Art zu: „Wir wussten, wie schwer es wird. Das hat jeder gesehen. Wehen hat im DFB-Pokal am Limit gespielt, echt ein gutes Spiel gemacht und uns gefordert. Wir wissen, dass wir in einigen Momenten auch ein bisschen Glück hatten. Trotzdem freuen wir uns natürlich über den Sieg und über drei geschossene Tore. Das war gut.“

Wolf setzt auf Kontinuität - Hwang fällt aus

Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Trainingsende, als es dann doch passierte: Hee-chan Hwang musste das Training abbrechen. Er fasst sich an den Oberschenkel, humpelte an den Rand und wurde behandelt. Zum Weitermachen allerdings reichte das nicht. Der Südkoreaner verließ daher (kurz) vor den Teamkollegen den Platz vorzeitig. Und er war dann auch nicht in dem 18 Mann starken Aufgebot, das Trainer Hannes Wolf für das Spiel beim SV Wehen Wiesbaden berief. Pollersbeck, Lacroix, van Drongelen, Bates, Douglas, Narey, Holtby, Lasogga, Ito, Mickel, Moritz, Hunt, Arp, Janjicic, Jatta, Sakai, Mangala und Wintzheimer, der für Hwang nachnominiert wurde, reisten mit nach Wehen, um den Einzug in die dritte Runde des DFB-Pokals zu schaffen. Und wie ernst Trainer Wolf das morgige Pokalspiel nimmt, machte er bereits gestern in der Pressekonferenz deutlich.

Spannende Entscheidungen stehen an

Das überrascht mich tatsächlich: Léo Lacroix ist nicht einmal im Kader für das Pokalspiel gegen TuS Erndtebrück am Sonnabend. Der Franzose soll sich – ebenso wie Christoph Moritz und Manuel Wintzheimer - bei der U21 Spielpraxis holen. Eine Entscheidung von Trainer Christian Titz, die er heute schon verkündete. Und das, obwohl ein Pokalspiel gegen einen unterklassigen Gegner wie den Oberligisten gern gerade dafür genutzt wird. Hier mit dem Vorteil, dass sich der Neue auf der einen Seite notwendige Spielpraxis holt und sich zeitgleich dabei an die neuen Mannschaftskameraden gewöhnen kann.

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