Wood

Beckers lange Liste - Diekmeier vor Wechsel nach Spanien?

Kostic, Mavraj, Papadopoulos, Walace, Ekdal, Wood, Arp, Lasogga – die Liste der noch zu verkaufenden Spieler beim HSV ist lang. Viel Arbeit für den neuen Vorstand Sport, Ralf Becker, der parallel dazu noch zwei Außenstürmer und einen Achter suchen soll. Zumindest ist das der aktuelle Stand, also noch ohne etwaige Verkäufe. Dass man dabei nicht wieder laut rausposaunt, wen man noch unbedingt loswerden will – logisch. Zumindest in diesem Punkt hat man beim HSV offenbar dazugelernt.

Ein kurzes Update...

Natürlich geht nicht viel an dem Thema vorbei. Wenn klar wird, wohin es Jann-Fiete Arp in der kommenden Saison zieht, ist er DAS Thema. Allerdings ist obwohl alles weiterhin gen Verkauf tendiert, noch nichts entschieden und unterschrieben ist dementsprechend auch noch nichts. Dennoch wird natürlich fleißig diskutiert, ob es nun gut ist, dass Arp weggeht – oder eben nicht. Und ich tendiere weiterhin zur zweiten These. Zum einen, weil ich ihn als Typen ebenso wie als Fußballer stark finde. Mehr Herzblut mit einem Verein geht kaum.

Jarolim macht seinem HSV Mut

Viel Zeit haben sie alle nicht. Privatangelegenheiten müssen bei ihnen hintenanstehen. Während sich die Spieler derzeit mit Instagram-Bildern oder Tweeds aus ihren Sommerurlauben in entspannten Posen melden, müssen Chefscout Johannes Spors, Trainer Christian Titz und natürlich auch Aufsichtsratsboss Bernd Hoffmann weiter an dem neuen Team basteln. Und damit ist neben den Spielern, die abgegeben, gehalten oder auch verkauft werden sollen, vor allem auch die Installation des neuen Sportchefs ein ganz wesentlicher Punkt auf der Agenda.

Den Weg im Blick behalten

Es passiert tatsächlich das, was man sich nur wünschen konnte. In der Stunde des größten Misserfolges bilden sich neue Allianzen, während sich bereits bestehende verfestigen. 500 neue Mitgliedsanträge sind seit dem Abstieg beim HSV eingegangen. Der Schulterschluss, der sich am Sonnabend in den Minuten der Entscheidung manifestierte, hält also an. Und auch der HSV reagierte. Mit einem Plakat, auf dem man sich einerseits beiden Anhängern für den Frust und die Trauer entschuldigte, um im nächsten Satz für die Treue zu danken. Eine gute Aktion, wie ich finde.

Letzte Chance: Wunder oder Abstieg...

Relegation zu spielen ist hart. Zwei Spiele, in denen alles passieren kann. So, wie die HSV-Fans gegen Fürth und noch mehr gegen Karlsruhe durchleiden mussten. Jeweils mit einem glücklichen Ausgang, okay. Aber der Weg dahin war schon so, dass alle gesagt haben: „Darauf können wir sehr gut verzichten.“ Und trotzdem ist man aktuell wieder in der Situation, dass man sich das wünschen muss, was man eigentlich nie wieder haben wollte: die Relegation. Ein Sieg gegen Gladbach, parallel dazu muss Köln in Wolfsburg gewinnen - es gab zweifelsfrei schon wahrscheinlichere Szenarien.

„Wir müssen liefern - bis zum Schluss...“

Alle Mann sind an Bord. Mit Ausnahme von Fiete Arp, der wie erwartet am Sonnabend um 13 Uhr zum Saisonfinale mit der U19 des HSV bei Werder Bremen um den Staffelmeistertitel der Bundesliga Nord kämpfen wird. Ansonsten waren alle wider im Training dabei. Auch Kyriakos Papadopoulos und Aaron Hunt, die gestern noch individuell trainierten, werden am Sonnabend in Frankfurt zum so genannten „Halbfinale“ einsetzbar sein. Und wenn nicht alles täuscht, dürfte bei der Eintracht die identische Startelf der Vorwoche auflaufen.

Adrenalin-„Viertelfinale“ in Wolfsburg

Ich habe diese Spiele geliebt, wenn es um „Alles oder Nichts“ ging. Natürlich war der Druck auf uns kleine Amateurkicker ein ganz anderer als der, der heute auf den HSV-Profis lastet. Ganz klar. Immerhin droht ihnen der erste Abstieg der Vereinsgeschichte vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg. Allerdings ist es eigentlich alles – ob bei den Großen oder Kleinen - ganz einfach. Außer Gewinnen zählt nichts. Man steht auf dem Platz und das Adrenalin schlägt jeden ablenkenden Gedanken ins Off.

Titz lobt die Problemzone stark

Dass es eine Problemzone ist, ist lange bekannt. Gerade einmal 24 Tore in 31 Spielen – das ist Negativrekord für den HSV. Und in der Liga der schlechteste Offensivwert aller 18 Klubs. Zudem hat man doppelt so viele kassiert. Auch deshalb hatte der HSV im Winter nach außen immer wieder betont, nach neuen Offensivkräften zu suchen. Unter Markus Gisdol war es zunächst ein offensiver Mittelfeldspieler mit Torgefahr, während Gisdols Nachfolger Bernd Hollerbach einen klaren Neuner haben wollte. Geholt wurde: niemand.

1:0-Sieg gegen Freiburg lässt hoffen

Es ist die berühmte Situation, keine Chance mehr zu haben – und eben diese doch zu nutzen. Diese Vorform der Hoffnungslosigkeit, die im letzten Moment doch noch einmal ungeahnte Kräfte freisetzt. „Wir haben nichts mehr zu verlieren“, hatte Freiburgs Verteidiger Gulde vor dem Spiel gesagt und vielleicht gehofft, diese Form der Stimmung in sein Team zu bekommen. Allerdings haben die Freiburger sehr wohl noch was zu verlieren.

Titz setzt weiter auf Verjüngung - und auf Waldschmidt

Wenn sich ein Großteil der Fragen um Spieler dreht, die irgendwas falsch gemacht haben bzw. sogar aussortiert wurden, dann ist das zunächst einmal kein besonders gutes Zeichen. Wenn die Antworten darauf dann aber entsprechend schlüssig sind, kann sich das schnell ins Positive verkehren. So, wie heute bei Christian Titz, der sich zunächst zu den Spielern äußern musste, die im Laufe der Länderspielpause zum Rapport hatten antreten müssen. Namentlich waren das Walace, Mergim Mavraj und Kyriakos Papadopoulos.

Titz baut weiter um - und sortiert aus

Es wird immer übersichtlicher auf dem Trainingsplatz. Nachdem Christian Titz im Zuge seiner Amtsübernahme beim HSV einige Spieler aus der U21 mit hochzog, standen teilweise mehr als 30 Spieler zugleich auf dem Platz. Zwei davon sind ab sofort nicht mehr dabei und dürfen nur noch in der U21 trainieren: Walace bekanntermaßen. Und seit heute auch Mergim Mavraj. Der Albaner wurde heute aus sportlichen Gründen aus dem Kader gestrichen und trainiert ab sofort bei der U21 mit. Ob den beiden mit Kyriakos Papadopoulos ein dritter prominenter Name folgt – offen. Und nicht allzu wahrscheinlich.

0:0 - HSV gewinnt nicht einmal gegen zehn Mainzer

Die Fans waren sauer. Zurecht. Und das weniger ob der heutigen Leistung als generell über den bisherigen Saisonverlauf und das heutige Ergebnis gegen dramatisch schwache Mainzer. „Arschlöcher, Arschlöcher“ (oder doch „Absteiger, Absteiger“?) hallte es von den Ultras, die das Sicherheitskonzept des HSV in der Nordkurve umgingen, indem sie für dieses Spiel in die Nordost-Kurve umgezogen waren. 0:0 hieß es am Ende. Ein Punkt, der dem HSV nicht hilft, sondern ihn auf Abstand zur Konkurrenz hält. Pfiffe statt Applaus, dabei war der Sieg heute mehr als möglich.

Hollerbach streicht Wood aus dem Kader gegen Mainz

33 Minuten Aufwärmprogramm, dann ging es rein ins weniger windige Stadion. Ein paar Standards üben – und schon ging es wieder zurück ins beschauliche Lemsahl ins Hotel Treudelberg. Teambuilding statt Eistraining. Bernd Hollerbachs Maßnahme dürfte zumindest heute bei den wenig belasteten Spielern auf Gegenliebe gestoßen sein. Belastungssteuerung mal entgegen der Hollerbach nachgesagt fordernden Art. Mal was anderes. Allerdings: Insofern war heute auch nicht viel von dem zu sehen, was Aufschluss geben könnte für das Spiel morgen gegen Mainz.

Mit Personalproblemen ins Nordderby

Als der Rest zum Standards üben ins Stadioninnere ging – trotzdem kein Werder-Spion anwesend war -, blieb Vasilije Janjicic draußen. Zusammen mit den anderen Nichtnominierten (Waldschmidt, Schipplock, Thoelke) absolvierte er Zweikampf- und Schussübungen. Und um 17.17 offenbarte der HSV dann, was zu erwarten war: Der Unfallverursacher ist nicht im Kader für das Nordderby morgen bei Werder Bremen. Und das, obwohl der HSV durch den Ausfall von Ekdal und Holtby sowie der anstrengenden Rückreise Walaces aus Brasilien gerade auf seiner Position Bedarf hat. Ein klares Zeichen.

Hollerbach: "Die Messe ist noch lange nicht gelesen"

So funktioniert es. Der eine Trainer sagt halb im Spaß, halb ernsthaft etwas – und schon entsteht daraus eine dramatische Geschichte. „Werder-Trainer enttarnt HSV-Spion“ hieß es, nachdem Werder Bremens Trainer Florian Kohfeld von einem Zuschauer erzählt hatte, der versucht haben soll, das Geheimtraining der Bremer zu sehen. „Er sagte, er wolle Autogramme haben – und ich habe sie ihm zugesagt“, so Kohfeld im Spaß über eine Sache, die heute so alltäglich ist wie dumme Äußerungen von Donald Trump.

Der Abstieg rückt näher - und die Nerven liegen blank

Gewaltandrohung als Fan-Protest, ein versuchter Platzsturm einiger weniger Irrer nach Schlusspfiff – im Volksparkstadion lagen heute die Nerven blank. Dass hier und heute gewonnen werden musste, war allen klar. Spätestens der etwas überraschende Auswärtssieg der Mainzer am Freitag in Berlin hatte den Druck nochmals erhöht. Und dementsprechend zerfahren begann das Spiel auch.

Den Relegationsplatz im Blick - Topklubs werben um Vagnoman

Da stehen wir nun. Auf Platz 17 der Tabelle. Mit einem ganz wesentlichen Unterschied zur Vorwoche: Denn dieses Wochenende hat uns noch mal verdeutlicht, dass es für den HSV um nichts anderes mehr gehen sollte, als den Relegationsplatz zu erreichen. Der direkte Klassenerhalt, wie ihn Felix Magath für die Hollerbach-Ära vorhergesagt hatte, ist weiter entfernt denn je. Nach den Siegen von Stuttgart und Bremen geht es aktuell nur noch darum, Köln hinter sich zu lassen und den FSV Mainz noch zu holen. Drei Punkte bis Mainz auf Rang 16, während Werder als 15. schon sechs und Stuttgart als 14.

Die Hoffnung schwindet - ein letzter Appell soll helfen

Seine Stimme klingt arg angekratzt. Von tag zu Tag wird Bernd Hollerbach heiserer. Und das nicht, weil er beim Training besonders laut schreit. Dafür hat er seine Trillerpfeife oder eben seine Assistenten dabei. „Der Fiete hat die Seuche angeschleppt und jetzt liegen alle flach“, flachst Hollerbach, angesprochen auf seine Stimme – und auf Lewis Holtby. Denn der Linksfuß fiel heute grippebedingt aus. Ob er am Wochenende einsetzbar sein wird, war noch nicht abzusehen, so der HSV-Cheftrainer, der heute im Training viel Wert auf Passspiel legte.

Hollerbach sucht nach der Lösung - auch im Nachwuchs

Der Tag danach tut oft noch mehr weh. Oft entfalten Enttäuschungen mit ein wenig Abstand erst so richtig ihre Wirkung. So, wie das 1:1 gestern gegen Hannover bei mir heute. Mit Blick auf die Tabelle und den Erkenntnissen von gestern im Hinterkopf wird die Luft von Wochenende zu Wochenende dünner, der Glaube an die Rettung immer schwächer. Wenn ich dann noch das dilettantische Drumherum hinzuberechne – dann ist fußballerische Existenzangst die einzig logische Konsequenz. Vorne keine Torgefahr, hinten nicht zu Null – das ist eine dramatische Mischung. Zumal der HSV kämpferisch alles gibt.

Der HSV zwingt sich selbst in die Knie

Die Aufregung ist groß. Und das zurecht. Ein Aufsichtsrat schreibt Kollegen an, um sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und den Sportchef Jens Todt zu kippen – was allein noch nicht schlimm ist. Dass diese Email aber wieder an die Öffentlichkeit lanciert wird, ist bezeichnend für die Lernunfähigkeit der HSV-Räte. Dennoch. Jens Todt hatte ich das erste Mal im Trainingslager unter vier Augen und anschließend vor zehn Tagen noch mal darauf angesprochen, dass es derartige Tendenzen gegen ihn im Kontrollgremium geben würde.

FAQs

 
 

Über uns

Die Rautenperle - das ist ein Team aus jungen Medienschaffenden und Sportjournalisten mit großer Affinität zum HSV. Wir sind 24/7 bei den Rothosen am Ball und produzieren frischen Content für Rautenliebhaber.

Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

Die Rautenperle ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren, zum Mitfiebern, zum Mitmachen.