Taktikanalyse

HSV - Bielefeld: Mexican Standoff im Spitzenspiel

Als „Mexican Standoff“ bezeichnet man eine Filmszene, in der sich Kontrahenten mit gezückter Waffe gegenüberstehen, sich aber nicht trauen abzudrücken aus Angst, selbst erschossen zu werden. Der Hamburger SV lieferte sich am Sonntagnachmittag mit Arminia Bielefeld ein solches Standoff. Beide Teams ließen den Ball lange in den eigenen Reihen laufen, ohne allzu viel zu riskieren. Das folgerichtige Ergebnis war ein 0:0, mit dem vor allem die Gäste aus Nordrhein-Westfalen leben können.

Trotz Corona: Beim HSV ist alles beim Alten

Über zwei Monate war es her, seit der Hamburger SV zum letzten Mal ein Pflichtspiel bestritten hatte. Der Anpfiff zum Auswärtsspiel bei Greuther Fürth beendete die erzwungene Saisonpause. Wer nun erwartet hatte, nach dieser langen Pause eine gänzlich neue HSV-Mannschaft auf dem Rasen zu sehen, wurde enttäuscht. Auch nach der Corona-Pause zeichnet den HSV Kontinuität aus – im Guten wie im Schlechten.

Plan A funktioniert besser als Plan B

Drei Spiele, drei Gegner in einer 3-4-1-2-Formation, kein Sieg: Nach der Mini-Krise war Trainer Dieter Hecking gefragt, neue Impulse zu setzen. Er tat dies in Form einer neuen taktischen Variante. Den Sieg sicherte sich der HSV aber erst, als er zur Stammvariante zurückkehrte.

Der HSV ist entschlüsselt

„Nennt dich jemand das erste Mal einen Ochsen, ignoriere ihn. Nennt dich jemand ein zweites Mal einen Ochsen, hau ihm eine rein. Nennt dich jemand ein drittes Mal einen Ochsen, solltest du dich nach einem Ochsenstall umsehen.“ Diese alte Weisheit trifft dieser Tage auf den HSV zu. Zum dritten Mal in Folge wählte der Gegner dasselbe System – und zum dritten Mal fand der HSV keine Lösungen.

(Keine) Lösungen gegen Luhukays Manndeckung

Diese HSV-Saison ist schon jetzt historisch – nur leider nicht in der Form, wie sich viele HSV-Fans das gewünscht hätten. Zwei Derby-Niederlagen gegen den FC St. Pauli binnen einer Saison, das gab es noch nie. Dabei hatte der HSV am gestrigen Samstag zumindest in der Anfangsphase genau die richtigen Lösungen gegen St. Paulis unkonventionelle Taktik. Doch der plötzliche Rückstand warf Dieter Heckings Team völlig aus der Bahn.

Die Hannoveraner Herausforderung

Das war knapp! Ausgerechnet in der 96. Minute gelang dem Hamburger SV der erlösende Ausgleich gegen Hannover 96. Zuvor hatten sich die Niedersachsen als unerwartet schwere Aufgabe entpuppt. 96-Coach Kenan Kocak hatte ein taktisches System entworfen, mit dem seine Spieler dem HSV Paroli bieten konnten.

Trotz Karlsruher Trainerwechsel: HSV findet eine Antwort

Es ist das Albtraumszenario in der Spielvorbereitung: Nur wenige Tage vor dem Spiel entlässt der Gegner den Trainer. Plötzlich taugen die Aufnahmen der vergangenen Partien nicht mehr zur Analyse, schließlich weiß niemand so genau, was der neue Trainer vorhat. Kommt dann noch hinzu, dass der Neuling wenig bekannt ist, gestaltet sich die Vorbereitung als schwierig bis unmöglich.

HSV mit Mühe gegen taktisch clevere Bochumer

Meine Erwartungen an Hamburgs Auswärtsspiel beim VfL Bochum waren gering. Die Bochumer gehören zu den Zweitliga-Teams, die in dieser Saison weder spielerisch noch taktisch groß auffielen. Eine leichte Aufgabe für den HSV also? Mitnichten. Bochums Trainer Thomas Reis hatte sich ein interessantes System ausgedacht, um den HSV zu ärgern.

HSV: Dominant gegen passive Nürnberger

Die Winterpause hätte unterschiedlicher kaum laufen können. Die Hamburger Vorbereitung endete mit einem völlig missglückten 2:5 gegen Lübeck. Nürnberg hingegen feierte einen 5:0-Sieg gegen ZSKA Sofia sowie ein 5:2 gegen Bayern München. Von den unterschiedlichen Ausgangslagen war im direkten Duell nichts zu erkennen: Der HSV dominierte (fast) jede Phase der Partie.

HSV: auf der Suche nach Kontinuität

Kurze Zeit schien es so, als könne Dieter Hecking Stabilität nach Hamburg bringen. Doch mittlerweile sucht er händeringend nach dem passenden Spielsystem für seine Mannschaft. Wir setzen die Taktikbrille auf und blicken zurück auf die Hinrunde des Hamburger SV.

Eine HSV-Hinrunde in einem Spiel

So richtig in die Spur findet der Hamburger SV derzeit nicht. Trainer Dieter Hecking ändert und ändert seine Startaufstellung; doch keine Variante bringt die gewünschten Ergebnisse. Auch beim 2:2 gegen den SV Darmstadt veränderte Hecking sein System. Manches funktionierte, manches nicht; ein Sinnbild einer wechselhaften HSV-Hinrunde.

Zeit für Experimente beim HSV

Nur fünf Punkte hat der Hamburger SV aus den vergangenen fünf Partien geholt. Zeit für Trainer Dieter Hecking, etwas zu verändern. Seine Startaufstellung gegen Sandhausen überraschte, funktionierte aber in der ersten Halbzeit keineswegs schlecht. Wirklich dominant trat der HSV aber erst auf, nachdem Hecking in der zweiten Halbzeit sein Team taktisch veränderte.

Die Sache mit dem Tore schießen

Da ist sie nun, die erste veritable Krise dieser HSV-Saison. Nur drei Punkte holte der HSV aus den vergangenen fünf Spielen. Das 0:1 gegen Heidenheim lässt in Hamburg die Alarmglocken schrillen. Am Auftritt der Hamburger am Freitagabend bereitete vor allem eine Schwachstelle Sorgen: Dass der HSV die 75% Ballbesitz zu selten in klare Torabschlüsse ummünzen kann. 

Angriff ist die beste Verteidigung

Der Hamburger SV trifft in dieser Saison zumeist auf massierte Defensivreihen. Kaum ein Wochenende vergeht, an dem der HSV nicht die kompakt stehenden Abwehrketten des Gegners knacken muss. Der VfL Osnabrück war eine angenehme Ausnahme: Sie stellten sich nicht hinten rein, sondern verteidigten aktiv nach vorne. Mit dieser Form der Gegenwehr war der HSV jedoch über weite Strecken der Partie überfordert.

HSV: Trotz Raute zum Erfolg

Die taktische Formation des Hamburger SV war in dieser Saison meist dieselbe. Trainer Dieter Hecking bevorzugt eine Mischung aus 4-2-3-1 und 4-3-3. Gegen Dynamo Dresden wagte Hecking etwas Neues. Viel gewagt, wenig gewonnen: Erst nachdem der HSV im Spielverlauf zur Stammvariante zurückgekehrt war, dominierten sie die Partie.

Die Sache mit der Unterzahl

Der Hamburger SV und Rote Karten – das ist aktuell eine unschöne Kombination. Vergangene Woche kam der HSV gegen Wehen-Wiesbaden trotz einer Halbzeit in Überzahl nicht über ein 1:1 hinaus. Gegen Holstein Kiel musste der HSV nach einer Roten Karte gegen Bakary Jatta (26.) über eine Stunde in Unterzahl agieren. Erst spät fand der HSV die richtige Formation, um die Unterzahl zu kaschieren.

Behäbiges HSV-Spiel, trauriges Ende

Taktikanalysen sind meist wie die Spiele, die sie beschreiben. War das Spiel ein wildes Duell, fehlt auch der Analyse manches Mal die Struktur. Dominiert eine Mannschaft das Geschehen, neigt man wiederum dazu, die Taktik dieser Mannschaft in den Vordergrund zu stellen und den Gegner auszublenden. Bei der Taktikanalyse der Partie zwischen dem Hamburger SV und Wehen Wiesbaden muss ich wiederum aufpassen – dass sie nicht so behäbig wird und vor sich hin plätschert wie das Spiel selbst.

Der VfB zog die richtigen Schlüsse

Es war eine mittelschwere Überraschung, als vor dem DFB-Pokal-Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart die Aufstellungen eintrudelten. Dass VfB-Trainer Tim Walter vier neuen Spielern das Vertrauen schenkte, damit war nach dem 2:6-Debakel am Wochenende zu rechnen. Doch dass auch Dieter Hecking auf vier Positionen rotierte, verwunderte, schließlich hatte seine Mannschaft am Wochenende überzeugt. Die große Rotation wirkte sich auf die Partie aus: Angesichts insgesamt acht neuer Spieler auf dem Feld lief die Pokal-Partie gänzlich anders als die Liga-Partie am Wochenende.

Die defensive Meisterleistung des HSV

Die Vorbereitung auf ein Spiel gegen den VfB Stuttgart ist nicht leicht. VfB-Trainer Tim Walter hat ein ganz eigenes taktisches System entworfen, das es in dieser Form kein zweites Mal gibt. Umso beeindruckender war die Leistung des Hamburger SV. Sie ließen den VfB selten zur Entfaltung kommen und errangen einen furiosen 6:2-Erfolg. Die zweite Halbzeit zeigte jedoch, dass der HSV durchaus mit Respekt in das Pokal-Duell am Dienstag gehen sollte.

Bielefelds unorthodoxe Strategie verlangt HSV alles ab

In der Zweiten Bundesliga gibt es in jeder Saison eine Mannschaft, die alle Experten überrascht und unerwartet um den Aufstieg mitspielt. In diesem Jahr könnte diese Mannschaft Arminia Bielefeld heißen. Gegen den Hamburger SV zeigten sie eine Kostprobe, warum sie so schwer zu bespielen sind. Der HSV überzeugte zwar über weite Strecken mit einer ordentlichen Defensivtaktik. Gerade in der zweiten Halbzeit hatten sie jedoch Probleme, Bielefelds unkonventioneller Mischung aus Ballbesitz- und Kampffußball Paroli zu bieten.

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