Hannover 96

Das leidige Thema Chancenverwertung

Nach der 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 kann der Hamburger SV hinter jedes Kästchen der Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“ ein Kreuz setzen. Der Gegner macht mit seiner ersten Chance ein Tor? Check! Ein eigener Spieler nimmt sich selbst nach nicht einmal einer halben Stunde mit einer Gelb-Roten Karte aus dem Spiel? Check! Die Stürmer vergeben beste Chancen? Check, Check und Triple-Check. Die Hamburger verloren damit das dritte Spiel in Folge – und das, obwohl der Gegner sich schwach präsentierte.

Alles Kopfsache

Als ich Olaf Ringelband angesprochen hatte bezüglich eines Blogs über die Art, wie man in Hamburg mit der aktuellen Situation umgeht und was man hier (vor allem aus Sicht des Trainers) besser machen muss, hatte ich mir gedacht, dass ein derart inhaltsstarker Blog folgen würde. Danke dafür noch einmal, Olaf! Die Reaktionen zeigen auch sehr deutlich, dass nicht nur ich, sondern auch der allergrößte Teil der HSV-Fans Deinen Lösungsansatz nachvollziehen können. Denn die inzwischen in Hamburg verankerte Leistungskultur muss in Gänze hinterfragt werden. Wobei: Das wird sie schon. Vom Trainer. Die nächste Möglichkeit, die Wirkung zu überprüfen, werden wir am Sonnabend gegen Hannover 96 haben.

Es wird Veränderungen geben

Zumindest ich bin gespannt. Gespannt darauf, wie die Mannschaft auf die Pleite gegen Heidenheim reagiert. Nach Bochum hatte ich fest mit einer eher übermotiviert denn willenlos wirkenden Mannschaft in Heidenheim gerechnet. Und ich wurde überrascht. Vor allem aber bin ich gespannt, wie der zuletzt immer sehr besonnen und ruhig agierende Trainer seiner Mannschaft klarmacht, dass es so eben nicht weitergehen darf. Wie bekommt Thioune die Abwehr dazu, konsequent zu verteidigen? Wie bekommt der Trainer einen Sonny Kittel dazu, sich nicht abseits des Ballbesitzes komplett aus dem Spiel zu nehmen? Und wie bekommt der Coach es hin, dass die eigene Mannschaft nicht nur ein paar Minuten sondern über das gesamte Spiel gut spielt?

Wehre den Anfängen, Trainer!

Das war nichts. Wirklich nichts. Nehmen wir einmal die erste halbe Stunde in Teilen aus, hat der HSV in Heidenheim ein erschreckendes Spiel hingelegt. Nicht, weil man diesmal so schwach war. Nein, bei diesem 2:3 kamen einfach sehr viele Faktoren zusammen, die auch in Tobi Eschers hervorragender Taktikanalyse noch zu kurz kamen. Denn die von ihm völlig zurecht angesprochenen Patzer waren nur das Ergebnis einer insgesamt fatalen Körpersprache. Mein bestes Beispiel war wieder einmal Tim Leibold, dem ich in Sachen Einstellung wirklich nichts anlasten würde. Dass aber selbst er zum wiederholten Male in der Mitte des Spiel, also kurz nach der Halbzeit schon, ein Laufduelle einfach verweigert, obgleich der gegnerische Angriff gefährlich werden könnte – das alarmiert mich.

Thioune sucht Heil im Nachwuchs

Es wäre wirklich leicht, heute ein weiteres Mal komplett über die Methodik des HSV zu sprechen. Zumal Frank Wettstein heute auf der Vereinshomepage ein interessantes Interview gegeben hat, in dem er noch einmal betont, wie vernünftig der HSV gewirtschaftet hat und wie sehr Corona alles aus den Fugen gehoben hat. „Bis zum Beginn der Pandemie waren wir mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden und hatten alle unsere Prognosen übertroffen. Dem Ziel einer nachhaltigen schwarzen Null waren wir zu diesem Zeitpunkt sehr nahe“, so Wettstein via hsv.de im vereinsinternen Interview, an das man in Sachen kritischer Sichtweise keine Erwartung haben darf. Oder wie sagte mein Großvater immer: Der Veranstalter lobt immer die eigene Veranstaltung. Nein, Wettstein macht nicht mehr und nicht weniger als das, was er als Finanzvorstand machen muss: Er versucht das Positive an den Negativergebnissen maximal zu betonen und die Fehlplanungen minimal durchklingen zu lassen.  Und solange es intern kritischer zugeht, ist es hier nicht anders als bei jedem anderen großen Unternehmen.

Die neue Bescheidenheit beim HSV

Wettertechnisch hätte es der HSV kaum besser treffen können. Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit strahlend blauer Himmel, dazu 28 Grad und eine nahezu perfekt dosierte Dosis Nordwind. „Sowas nennt ihr also Schietwetter?“, lachte HSV-Trainer Daniel Thioune nach seiner ersten knapp zweistündigen Trainingseinheit mit dem HSV auf dem ebenfalls perfekt präparierten Rasen neben dem Volksparkstadion. Dem neuen Coach hat bislang gefallen, was er bei seinem neuen Arbeitgeber vorgefunden hat. Es würde ihn nicht überraschen, sagte er uns heute, aber eben doch sehr freuen. Bei Thioune sind es auch die kleinen Dinge, die große Freude bereiten können. Und genau so äußerte sich der neue HSV-Trainer auch heute, als er auf die Ziele mit dem HSV angesprochen wurde.

Der HSV hat im Angriff noch zu viele Fragezeichen

Die Torhüter, die Abwehr und das Mittelfeld hatten wir schon. Folglich fehlen noch der Angriff, die Trainer und die Sportliche Leitung. Und Letztgenannte ist gerade schwer damit beschäftigt, auch die Lücken im Angriff zu stopfen. Seit Winter hatte hier Joel Pohjanpalo einen Großteil der Fehlplanung wettmachen können. Neun Tore in 14 Einsätzen, wovon der Angreifer, der in der Winterpause auf Leihbasis aus Leverkusen kann, zehnmal in der  Startelf stand – das ist eine richtig gute Bilanz. Da der Finne aber bekanntermaßen nicht mehr hier sondern wieder in Leverkusen ist, muss der HSV umplanen. Denn die im Kader befindlichen Angreifer reichen für die Ziele des HSV nicht aus. Behaupte ich. Aus Gründen.

Bei Saison-Abbruch - diese Szenarien könnten den HSV betreffen 

Deutsche Eishockey Liga, National Basketball Association, La Liga - diese drei großen Profisport-Ligen stehen beispielhaft für eine Gemeinsamkeit: Sie haben ihren Spielbetrieb wegen des grassierenden Coronavirus schon ausgesetzt. Auch ein Saisonende von Champions League und Europa League gilt als sicher - die Fußball-Europameisterschaft wird zudem wohl auch verschoben. Bei Veröffentlichung dieses Blogs war es zwar noch nicht so weit, doch auch vom vorzeitigen Ende von erster und zweiter Bundesliga in Deutschland ist auszugehen. Es wäre der einzig logische Schritt, nachdem bei Zweitligist Hannover 96 mit Timo Hübers und Jannes Horn bereits zwei Spieler positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden sind und sich ab sofort die gesamte Mannschaft für 14 Tage in häuslicher Quarantäne befindet. Der HSV flog am Donnerstag Nachmittag Richtung Fürth, Stand jetzt wird die anstehende Partie bei Greuther Fürth auch ausgetragen - ohne Zuschauer. Doch was passiert danach? 

Die Hannoveraner Herausforderung

Das war knapp! Ausgerechnet in der 96. Minute gelang dem Hamburger SV der erlösende Ausgleich gegen Hannover 96. Zuvor hatten sich die Niedersachsen als unerwartet schwere Aufgabe entpuppt. 96-Coach Kenan Kocak hatte ein taktisches System entworfen, mit dem seine Spieler dem HSV Paroli bieten konnten.

Hecking hält Konkurrenzkampf hoch

Niemand ist frei davon, Fehler zu machen. Ganz klar. Man muss es sich nur immer wieder vor Augen führen und daraus lernen. Und das gilt tatsächlich in allen Bereichen. Auf den heutigen Fall bezogen kann ich da sogar sehr gut bei mir selbst anfangen. Denn ich habe nach Gideon Jungs Einwechslung in Bochum zunächst über dessen erste Aktionen geschimpft. Darüber, dass Jung die Bälle zwar abzuräumen wusste, dem Spielaufbau aber nicht weiterhalf. Bis er mich eines Besseren belehrte und das vorentscheidende 3:1 für den HSV perfekt vorbereitete. Und nicht nur Dieter Hecking sprach nach diesem Spiel ebenso wie nach Jungs Kurzeinsätzen in den Heimspielen gegen Nürnberg und zuletzt Karlsruhe von guten Auftritten des defensiven Mittelfeldspielers, der sich damit bei der Suche nach einem Ersatz für den verletzten Adrian Fein in die Pole-Position brachte. Und das zurecht, wie ich zugeben muss, nein: möchte.

Jattas Leiden hat ein Ende

Na dann! Nachdem mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte auch staatliche Behörden die Korrektheit der Identität Bakery Jattas bestätigt haben und formaljuristisch keine Zweifel mehr bestehen, haben nun auch der 1. FC Nürnberg, der Karlsruher SC und der VfL Bochum mit einem Tag Verzögerung heute seinen Einspruch gegen die Spielwertung ihrer Partien gegen den HSV zurückgezogen. Die Mitteilung der Nürnberger, die sich in der ganzen Angelegenheit in den letzten Wochen besonders hervorgetan haben, im Wortlaut:

HSV: Dominant gegen Hannover 96

Hamburg steht stabil! Dieses Fazit lässt sich vor der ersten Länderspiel-Pause der jungen Saison ziehen. Drei Gegentore musste das Team von Dieter Hecking erst hinnehmen, in drei von fünf Partien blieb der HSV ohne Gegentreffer. Auch gegen Aufstiegskonkurrent Hannover 96 legte die stabile Defensive den Grundstein für den ungefährdeten 3:0-Erfolg. Aber auch die Abteilung Attacke verstand es, die gegnerischen Schwächen auszunutzen.

Derbytime!

Wie vor jedem Spiel, werden wir auch diesmal vor dem Nordderby am Sonntag gegen Hannover 96, einen Vergleich machen, der die kennzeichnenden Merkmale des bevorstehenden Spiels beinhaltet. Den Gegner durchleuchtet dabei wieder mein Blog-Copilot Christian Hoch. Und ich bin froh, dass sich an der offensichtlich entlastenden Situation für Bakery Jatta nichts geändert hat und ich an dieser Stelle darauf verzichten kann, erneut über dieses Thema zu berichten. Meine Meinung dazu dürfte inzwischen ja auch der letzten leserin und dem letzten Leser hier klar sein. Von daher: Ab ins Nordderby...

„Die Zweite Liga wird ein harter Gang“

Es war bereits verkündet worden, nun ist es offiziell: Der HSV hat den Vertrag von Cheftrainer Christian Titz um zwei Jahre bis 2020 verlängert. „Christian Titz hat in den vergangenen Wochen und Monaten mit seiner inhaltlich geprägten Arbeit bewiesen, dass er der richtige Mann für unsere sportliche Neuausrichtung ist“, sagt Vorstand Frank Wettstein: „Wir haben uns sehr eng ausgetauscht, was die Trainerfrage betrifft.

1:1 - HSV holt nur einen Punkt gegen Hannover

Bernd Hollerbach wusste selbst nicht so recht, was er mit diesem Spiel nun anfangen sollte. Er konnte sich irgendwie nicht freuen. Zwar war seine Mannschaft gegen Hannover nach einem Rückstand erneut zurückgekommen. Allerdings offenbarte das 1:1 gegen bei Hollerbachs Heimdebüt gegen Hannover erneut, welche qualitative Mängel der HSV offensiv hat. So ideenlos, so uninspiriert wird es gegen jeden Gegner schwer, behaupte ich. Aber der Reihe nach:

*GASTBEITRAG* Letzte Hoffnung: Tritt beim HSV der Stendel-Effekt ein?

Gerne würde ich – als langjähriger 96-Fan – den HSV weiterhin in der ersten Liga sehen. Der Hamburger SV ist, Tabellenplatzierung hin oder her, immer noch „der große HSV“, mit seiner Tradition, seiner glanzvollen Vergangenheit, seiner großartigen Stadt. Dennoch schrillen bei mir zurzeit die Alarmglocken, wenn ich mir die aktuelle Situation des HSV anschaue. Es gibt einfach zu viele Parallelen zu der Saison 2015/16, in der Hannover 96 als Tabellenletzter den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Die größte Parallele ist dabei die misslungene Kaderzusammenstellung.

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