Kevin

20. Februar 2019

 

Am Vormittag fehlten die beiden noch, am Nachmittag machten sie schon Teile des Mannschaftstrainings mit: Douglas Santos und Aaron Hunt waren am Nachmittag wie geplant wieder dabei. Zumindest teilweise. Beide Spieler seien voll im Plan, sagte Trainer Hannes Wolf heute zufrieden. Und das bedeutet, Santos wird für das Spiel bei Jahn Regensburg am Sonntag fit und Aaron Hunt bleibt auf Kurs Greuther Fürth (Mo., 4.3. 20.30 Uhr, Volksparkstadion). „Wir wollen das nicht überstürzen, sondern es vorsichtig aufbauen und alle Schritte einhalten. Morgen oder übermorgen – das würde für Sonntag reichen – ist er wieder dabei“, so Wolf heute Vormittag über Santos. Hunt indes sei für das Spiel am Sonntag weiterhin keine Option. Im Nachmittagstraining stiegen beide aus, als es in Turnierform auf kleinem Feld zur Sache ging und absolvierten mit Rehatrainer Sebastian Capel eine individuelle Einheit.

Heute nicht dabei war Gideon Jung, bei dem gerade einmal alles durchgecheckt wird. Die medizinische Abteilung sucht bei dem Defensivallrounder, der immer wieder Rücken- und Knieprobleme hat, nach der Ursache für die wiederkehrenden Probleme. Sein Einsatz ist für Sonntag noch sehr fraglich. Auf ihn präventiv verzichten will Wolf allerdings nicht. Der Trainer hofft: „Wenn er keine Schmerzen hat, brauchen wir ihn. Aber wir checken alles. Er könnte für Sonntag eine Option sein.“

Schlimmer erwischt hat es derweil Josha Vagnoman. Der Youngster, der nach etwas mehr als einem Jahr bei den Profis den Sprung in die Startelf gerade geschafft hatte und sich über mehrere Einwechslungen empfehlen konnte – und sich dann im Training verletzte. Operiert werden muss er nicht. „Es wird konservativ behandelt“, erklärte Wolf heute. Der Trainer schilderte uns dann auch noch einmal die Szene vom Training, die wir Journalisten am Rand (allerdings auch aus rund 100 Metern Entfernung) allesamt nicht mitbekommen hatten, noch mal die Szene, die zu der Teilruptur des Innenbandes führte. „Er ist ohne Einwirkung umgeknickt und beim Studieren der Videos kann man froh sein, dass es nur das ist. Es ist schade dass er ausfällt - aber auch gut, dass es nicht mehr ist.“

Klar ist aber, dass Vagnoman für die nächsten Wochen keine Option ist. Ebenso wenig wie Kyriakos Papadopoulos. „Er hatte eine kleine Reaktion, zwar nicht im Knorpel – aber auf die Belastung hin. Deswegen muss man einen kleinen Schritt zurück machen“, so Wolf über den Griechen, der zuletzt schon an Torschussübungen teilgenommen hatte und darauf hoffte, schneller als erwartet wieder zum Team stoßen zu können. Daraus wird nichts, was die Klubkasse freuen und den Griechen ärgern dürfte. Hintergrund: Bis der Innenverteidiger wieder konstant ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird er weiterhin von der Berufsgenossenschaft bezahlt und der HSV spart das Gehalt. Wolf abschließend: „Jetzt muss der Reiz erst einmal raus, dann kommt er wieder.“

So viel zu den aktuellen Personalien. Ebenfalls sehr wichtig ist, was derzeit auf Ebene der Vereinsführung passiert. Mit dem 39-jährigen Michael Mutzel hat der HSV zum 1. April (bis 2021) einen vergleichbar jungen neuen Sportdirektor verpflichtet. Einen Kaderplaner, wie man ihn in Johannes Spors eigentlich schon hatte, was natürlich die Frage aufwirft, was aus eben jenem Spors künftig wird. Glaubt man der BILD und meinem Nürnberger Kollegen, dann hat Spors gute Karten, beim 1. FC Nürnberg vom HSV-Kaderplaner zum Erstliga-Sportchef aufzusteigen. Ergo: Sowohl der Noch-Chefscout in Hoffenheim, Michael Mutzel, als auch Kaderplaner Spors würden nominell aufsteigen. Allerdings sollen beim FCN auch viele eine Rückkehr von Felix Magath wünschen.

Parallel dazu hätte sich Ralf Becker hier einem offenbar nicht immer auf derselben Wellenlänge liegenden Verantwortlichen entledigt und nach Hannes Wolf den nächsten Intimus in seinen Stab geholt. Und nein: Das ist absolut keine Kritik. Im Gegenteil: Ich halte es sogar für extrem förderlich, wenn auf strategischen Positionen wie der des Sportvorstandes, des Trainers und des Kaderplaners ähnliche Philosophien und Denkweisen über erfolgreichen Fußball vorherrschen. Für die Vielseitigkeit der Gedanken sollte der Aufsichtsrat verantwortlich sein, während der Vorstand zusehen sollte, jetzt auch auf den entscheidenden Positionen im sportlichen Bereich Konstanz herzustellen.

Zur Erinnerung: Vor ziemlich genau einem Jahr war Jens Meier noch der e.V.-Präsident, Heribert Bruchhagen Vorstandsvorsitzender, Jens Todt Sportchef und Christian Titz Trainer, während Johannes Spors gerade erst als Kaderplaner verpflichtet worden war und Bernhard Peters den Nachwuchs zusammen mit Dr. Dieter Gudel leitete. Wahnsinn, was dieser HSV an Personal verschleißt...

Fast genauso erstaunlich fand ich übrigens heute die von der SportBild zitierten Sätze Klaus Michael Kühnes. Ich hatte es im MorningCall schon erwähnt und mache es gern noch mal: Dass sich Kühne in dem Moment darüber beschwert, dass ein junges Talent wie Fiete Arp den Verein verlässt, wo der Vertrag schon unterschrieben und es damit zu spät ist, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Der Mann, der für den HSV Fluch und Segen zugleich ist und für den es ein Leichtes wäre, die offenbar von ihm gewünschten Entwicklungen zu unterstützen, der darf sich nicht im Nachhinein beschweren.

Zumal nicht, weil alle Vereinsbosse immer wieder betont hatten, mit Kühne einen intensiven Austausch zu pflegen. Wobei, okay: Als Arps heiße Vertragsphase war, hatte der HSV mit Todt und Bruchhagen das „Duo Wirkungsfrei“ am Hebel sitzen, mit dem Kühne so gar nichts zu tun haben wollte - was zumindest in Person Bruchhagens ja auch auf ausdrückliche Gegenseitigkeit beruhte.

Dennoch, als aktueller Zweitligist vom „Bayern-Feind“ zu sprechen, dem Rekordmeister niedere Beweggründe zu unterstellen und dem HSV aktuell den Abgang von Arp vorzuwerfen zeugt davon, dass Kühne nicht nah genug dran ist, um inhaltlich beurteilen zu können, was jetzt richtig und was falsch ist.

Was definitiv richtig und vor allem wichtig ist, ist unser Miteinander. Und damit spreche ich ausnahmsweise mal nicht vom HSV, sondern von uns allen. Heute Abend könnt Ihr hier den Rautenperle-Talk mit Michael „HSV-Elvis“ Kröger und Carsten Pape sehen, in dem wir uns letztlich nur noch am Rande mit dem sportlichen Part des HSV beschäftigen.

Vielmehr geht es in dieser Sendung darum, ein tolles Projekt zu unterstützen, das von den beiden großen HSV-Fans und -Liedermachern mit einem HSV-Spieler ins Leben gerufen wurde. Elvis, Pape und Lewis Holtby haben dabei einen Song aufgenommen, dessen Verkaufserlöse dem Kinderhospiz Sternenbrücke gespendet werden.

Wir von der Rautenperle hatten das große Glück, schon bei der Entstehung mit einer kleinen Zuwendung dabei sein zu dürfen und wollen dieses Projekt auch jetzt weiter unterstützen. Dafür werden wir mit unseren nächsten Gästen stetig Wetten und Gewinnspiele dafür nutzen, um mit dem jeweiligen Gewinnen das Projekt „Hurrikan“ (so heißt die Single) zu unterstützen. Mehr als 11.000 Euro sind bereits zusammengekommen, 500 Euro werden von uns am Saisonende definitiv noch mal dazugelegt. Und ich hoffe, dass wir bis dahin noch sehr viel mehr zusammenbekommen und ich Euch vielleicht dazu animieren kann, nach Euren Möglichkeiten zu helfen.

Und bis wir unser eigenes kleines Hilfsprojekt ins Leben gerufen haben, hier schon mal das Spendenkonto für all diejenigen, die sich sofort an der Aktion von Lewis Holtby und Co. beteiligen und einer tollen Institution helfen wollen:

Kinderhospiz Sternenbrücke

Hamburger Volksbank

IBAN: DE 65 2019 0003 0019 0991 00

BIC: GENODEF1HH2

Stichwort: „Hurrikan“

 

In diesem Sinne, Euch allen im Voraus einen großen Dank für Eure Hilfe und natürlich Euch allen einen richtig schönen Abend! Ich melde mich morgen wieder bei Euch! Und das wie immer schon früh um 7.30 Uhr mit dem MorningCall, in dem Ihr alles erfahrt, was rund um den HSV berichtet wird. Bis dahin!

Scholle

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Die Rautenperle - das ist ein Team aus jungen Medienschaffenden und Sportjournalisten mit großer Affinität zum HSV. Wir sind 24/7 bei den Rothosen am Ball und produzieren frischen Content für Rautenliebhaber.

Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

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