Marcus Scholz

27. März 2019

 

Ungemütlich war es. Sehr sogar. Und damit meine ich nicht die Diskussionen einiger hier, die sich über einzelne User auslassen, sondern das Wetter beim Training heute. Dauerhaft Nieselregen aus allen Himmelsrichtungen machte es auch denen unmöglich, trocken zu bleiben, die einen Schirm dabei hatten. Ich hatte erst gar keinen mit und versuchte per Kapuze der Nässe zu entkommen. Alles in der Hoffnung, eine interessante Trainingseinheit zu sehen. Ich wollte darauf achten, wie sich Kyriakos Papadopoulos im Trainingsspiel gegen die eigene U21 behauptet. Und zumindest das konnte mir das Wetter nicht vermiesen, denn der Grieche bestätigte seinen Eindruck der letzten Tage.

Auch heute versuchte er mit seinen Stärken zu punkten. Soll heißen: Kompromisslosigkeit, Härte und lautes Auftreten. Papadopoulos machte sich neben David Bates zum Chef der Abwehr und erhob sich selbst zum Wortführer. Er meckerte, feuerte an und er sortierte, dirigierte. Und kam mal etwas bis zu ihm durch, wurde es weggegrätscht. Kurzum: Das heute war Papadopoulos in Reinkultur. Spielerisch noch etwas wackelig, wie ich finde, aber wenn man heute eine Prognose abgeben sollte, ob es für Sonnabend gegen Bochum reicht, dann kann man durchaus davon ausgehen. Allerdings weniger wegen Papadopoulos’ eigener Leistung, sondern weil seine interne Konkurrenz schwächelt. Heute war ein Schotte neben ihm, der verunsichert wirkte.

„Bro“ nannte Papadopoulos seinen heutigen Nebenmann Bates immer wieder. Und er versuchte Bates zu beruhigen, was diesen eher nervöser als ruhiger machte. Immer wieder verlor Bates unnötig Zweikämpfe, spielte unbedrängt Fehlpässe. Apropos: Selbst die Pässe des Schotten, die ankommen - achtet mal darauf - kommen mir zu unsauber. Anstatt scharf und flach in den Fuß, prallen die Bälle immer ein- oder mehrmals vorher auf. Und gerade das Passspiel ist ein Indikator für die Bewertung der Qualität eines Fußballers. Hier muss Bates wie viele andere beim HSV übrigens auch, noch zulegen.

Wobei Bates das insgesamt muss. Denn Papadopoulos machte deutlich, dass er sich mit der Rolle auf der Bank nicht zufrieden geben wird. Trotz des miesen Wetters war er der einzige, der heute seine Jacke auszog und im T-Shirt weiterspielte, während andere mit Regenjacken und hoch zugeknöpft spielten. Er demonstrierte, dass er die Ärmel hochkrempelt, den Kampf annimmt und Verantwortung übernehmen will. Sportlich noch mit dem Makel, seit nunmehr mehr als sieben Monaten kein Wettkampfspiel mehr bestritten zu haben, klar.  Das sieht man auch noch. Aber sollte Trainer Hannes Wolf der Meinung sein, seiner Mannschaft fehlt Erfahrung und Führung ob der wichtigen Ausfälle von zentralen Spielern wie Aaron Hunt und heute auch Orel Mangala (muskuläre Probleme), dann ist Papadopoulos sicher eine ernsthafte Alternative schon für das Spiel in Bochum. Ehrlich gesagt hatte ich bei genauerer Beobachtung von Bates sogar das Gefühl, dass der Schotte die Zeichen erkannt hat und ahnt, dass es eng für ihn wird. Es wäre zumindest eine Erklärung für seinen nervösen, unkonzentrierten Auftritt heute.

Ansonsten war heute im Trainingsspiel, das die Profis durch einen von Jatta schön vorbereiteten und von Narey vollendeten Angriff mit 1:0 gewannen, nicht viel Neues zu erkennen. Vasilije Janjicic wurde geschont, während Aaron Hunt, Orel Mangala und auch Berkay Özcan (muskuläre Probleme) gar nicht erst dabei waren. Dass Leo Lacroix trotz der vielen fehlenden und ausgefallenen Spieler heute der einzige Spieler war, der auf Seiten der U21 mitwirkte, weil bei den Profis kein Platz für ihn war, dürfte auch ihm noch mal verdeutlicht haben, wie sein Stand bei Trainer Hannes Wolf ist.  Zudem wirkte auf Seiten der Profis mit Maxi Geissen ein U21-Akteur mit - und löste seine Aufgabe sehr ordentlich an der Seite von Gideon Jung auf der Doppelsechs, während ein auffällig (und demonstrativ) gut gelaunter Lewis Holtby die Rolle im zentral-offensiven Mittelfeld übernahm. Ebenfalls auffällig: Obwohl Jatta den entscheidenden Angriff einleitete, indem er Patrick Pfeiffer weglief, lieferte U21-Innenverteidiger Pfeiffer dem Shootingstar der letzten Monate heute einen härteren Kampf als all seine Gegenspieler in der Zweiten Liga zuvor.

Einen harten Kampf gekämpft haben auch die HSV-Verantwortlichen in Sachen Fan-Anleihe. Sie sahen sich mit ihrem Vorhaben, insgesamt 17,5 Millionen Euro einzusammeln, großer Skepsis und sogar klar formulierter Ablehnung von Finanzfachleuten ausgesetzt. dennoch konnten sie heute vermelden, dass man bis auf 500.000 Euro alle Anleihen absetzen konnte. 17 Millionen Euro sind demnach schon zusammengekommen, womit die Rückzahlung der alten Anleihe im September gesichert sein dürfte. Kein Grund für Jubelstürme, ganz klar! Aber allemal ein Teilerfolg für die Verantwortlichen, die in den kommenden Wochen dauerhaft derart schwierigen Situationen ausgesetzt sein werden.

Allen voran Sportvorstand Ralf Becker, der den Kader weiterhin unter erschwerten Umständen zusammenstellen muss, da ihm weiterhin Budget und Klassenzugehörigkeit in seiner Planung fehlen. Da ist die voraussichtlich vollständig gezeichnete Fananleihe 19/26 schon ein nicht wichtige Zwischenziel. Zumal bekannt ist, dass der HSV mit Kiels David Kinsombi einen Spieler ganz oben auf dem Wunschzettel hat, der zwischen zwei und drei Millionen Euro Ablösesumme kosten wird - wenn man Kiels Forderung von bislang vier Millionen Euro noch runterhandeln kann. 

Apropos Ziele: Auch wir vom Rautenperlenteam haben gerade ein weiteres Zwischenziel erreicht und freuen uns, Euch mitteilen zu können, dass der MorningCall nicht mehr nur bei Soundcloud zu hören, sondern ab sofort auch bei Spotify abrufbar ist. Anbei Kevins Erklärung, die viele vielleicht schon heute Nachmittag lesen konnten: 

 

Moin zusammen!

Für viele unter euch ist er bereits zu einem festen Bestandteil der morgentlichen Routine geworden – unser MorningCall. Über das zahlreiche positive Feedback haben wir uns sehr gefreut. Und nicht zuletzt deshalb wollen wir nun den nächsten Schritt machen und das Podcast-Projekt weiter vorantreiben.

Einigen ist es sicher schon aufgefallen: unser MorningCall Podcast hat sich optisch ein wenig gewandelt. Der ToGo-Becher ist gewichen und unser Rautenlogo steht nun präsenter da. Der MorningCall hat sich herausgeputzt, um für hoffentlich viele neue – und all‘ die treuen bestehenden - Hörer schick zu sein. Denn seit heute sind wir mit unseren Podcasts (Rautenperle.tv zählt ebenfalls dazu) auch bei Spotify zu empfangen! Zu den Spotify-Kanälen gelangt ihr durch einen Klick auf die Cover-Bilder:

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Spotify wird von immer mehr Menschen genutzt und hat sich seit einiger Zeit als populärste Musik- und Podcaststreamingplattform etabliert. Wir möchten euch die Wahl lassen, wo ihr unsere Podcasts hört und gleichzeitig das potentielle Publikum erweitern.

Für alle unter euch, die den MorningCall auf den gewohnten Wegen hören, ändert sich nichts. Der MorningCall wird wie sonst auch bei Soundcloud und iTunes erscheinen und auf unseren Social-Media-Kanälen geteilt. Ebenso findet ihr ihn direkt nach der Veröffentlichung unter dem Titelbild des aktuellen Blogposts auf unserer Startseite. Es wird neben der Erweiterung via Spotify lediglich eine kleine Aufteilung geben. Unser bestehender Soundcloud-Kanal ist ab jetzt für den MorningCall reserviert. Den Rautenperle.tv-Podcast findet ihr auf einem neuen, separaten Soundcloud- bzw. Spotify-Kanal:

Wie immer gilt: wer nichts verpassen möchte, sollte schleunigst abonnieren bzw folgen und bekommt jeden Montag bis Freitag den MorningCall frisch um 07:30 Uhr auf die Ohren.

 

Bis demnächst!

Kevin

 

In diesem Sinne, bis morgen. Dann mit zwei jungen Assistenten, die mich am "Boy's Day" zur Pressekonferenz begleiten. Vorher melde ich aber selbstverständlich um 7.30 Uhr wieder mit dem MorningCall bei Euch und werde Euch wieder über alles das informieren, was über den HSV zu lesen und zu hören ist. Bis dahin Euch allen einen schönen Abend!

Scholle

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