Marcus Scholz

8. Dezember 2017

Auch, wenn es einen Tag vor dem wichtigen Spiel gegen den VfL Wolfsburg tatsächlich in der Bedeutung weit hintenansteht: Der HSV hat seine sechs Aufsichtsratskandidaten bekanntgegeben. Per Pressemitteilung und via Vereinshomepage kamen zu den bisher bekannten Kontrolleuren Andreas Peters, Jens Meier, Felix Goedhart und Marcell Jansen der Vorstand des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG, Michael Krall sowie Remondis-Vorstand Max-Arnold Köttgen. Die Pressemitteilung im Wortlaut:

Aufsichtsratskandidaten stehen fest

Das amtierende Kontrollgremium empfiehlt der Hauptversammlung die neue Besetzung des Rates.

Das Präsidium des HSV e. V. hat nach Abstimmung mit dem Beirat die Kandidaten für die künftige Besetzung des Aufsichtsrates der HSV Fußball AG benannt. Das amtierende Kontrollgremium hat sich in dieser Woche dem Votum angeschlossen und empfiehlt die aktuellen Aufsichtsratsmitglieder Andreas C. Peters und Felix Goedhart sowie neu Michael Krall, Max-Arnold Köttgen und Marcell Jansen der Anfang 2018 stattfindenden Hauptversammlung der HSV Fußball AG zur Wahl. In seiner Funktion als Präsident des HSV e. V. ist Jens Meier geborenes Aufsichtsratsmitglied.

Vereinspräsident Jens Meier bewertet das Resultat des Auswahlprozesses positiv: „Gemeinsam mit den beteiligten Gremien haben wir aus meiner Sicht für unseren HSV eine qualifizierte und gute Wahl getroffen.“ Gleichzeitig richtet Meier ein paar Worte an die ausscheidenden Mitglieder: „Wir bedanken uns schon jetzt bei Karl Gernandt, Dieter Becken und Bernd Bönte für ihr Engagement. Alle drei haben uns mitgeteilt, dass sie für die nächste Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir wissen, was sie für unseren HSV geleistet haben.“

Erstaunlich hierbei: Keiner der Kandidaten gilt als direkter Vertrauter Kühnes. Trotz mehrfacher Nachfrage, ob der HSV-Investor einen eigenen Vorschlag machen wolle, blieb dieser aus. Stattdessen verständigten sich Kühne und Vereinspräsident Meier auf eben jene sechs Kandidaten, die vom Beirat goutiert wurden. Kühne setzte dabei meinen Infos zufolge vor allem darauf, dass die wirtschaftliche Expertise im Rat erhöht wird. Und das soll jetzt gegeben sein.

Und damit schnell zum heute wichtigen Teil des HSV: Der Mannschaft. Denn die hat in den nächsten vier Tagen zwei Heimspiele, mit denen sie sich erstmals wieder ins Tabellenmittelfeld vorschieben könnte – und will. Also dorthin, wo der VfL Wolfsburg mit 17 Punkten ist. Also beben jene drei, um die es morgen geht. Und das wird alles andere als leicht, denn der VfL Wolfsburg kletterte nach dem 3:0 gegen Mönchengladbach auf Platz 11. Beim VfL wächst langsam etwas zusammen – sagt man dort. So, wie man es hier gehofft hatte, als man im letzten Duell beider Mannschaften, das an Dramatik kaum zu überbieten war, mit 2:1 in den Schlussminuten des letzten Spieltages 2016/2017 gewann und den VfL statt sich selbst in die Relegation (dort gewann der VfL gegen Braunschweig) schoss. Gefeierter Held damals war Luca Waldschmidt, der kurz nach seiner Einwechselung mit seinem bis heute einzigen Bundesliga-Tor den Siegtreffer köpfte. Gut möglich, dass Waldschmidt auch morgen wieder seine Chance bekommt, zumindest trainierte er in den letzten Wochen auffällig gut und erhielt von Trainer Gisdol dafür Extralob.

Allerdings rechne ich eher nicht von Beginn an mit Waldschmidt. Stattdessen rechne ich nach dieser Trainingswoche damit, dass Tatsuya Ito morgen sein Comeback in der Startelf feiern wird, damit Aaron Hunt als spielerische Lösung hinter der einzigen Spitze agieren kann. Links bleibt Filip Kostic im Team, die Viererkette bleibt ebenso bestehen wie die darin zuletzt aufgestellten Protagonisten. Soll heißen, so erwarte ich den HSV morgen von Beginn an: Mathenia – Diekmeier, Papadopoulos, Mavraj, Santos – Sakai , Jung – Ito, Hunt, Kostic – Arp. Damit wäre im Vergleich zum Freiburg-Spiel der zuletzt enttäuschende Bobby Wood nicht dabei und auch Albin Ekdal noch nicht wieder in der Startelf.

Letzteres ist allerdings eher fraglich, da Gisdol bislang immer auf den Schweden gesetzt hatte, wenn sich dieser gesund gemeldet hatte. Und normalerweise hätte ich auch heute darauf gesetzt und wahrscheinlich Jung für ihn aus meiner vermuteten Startelf rausgenommen. Allerdings stehen binnen vier Tage zwei schwierige Heimspiele an und ich könnte mir vorstellen, dass sich Gisdol die Option mit Ekdal für Dienstag offenhalten will und ihm nebenbei so noch ein paar Tage mehr Regeneration nach seiner langen Verletzungspause verschafft.

Und so sehr ich mich auch auf das Spiel gegen die Niedersachsen freue, auf viel Begeisterung stößt das Spiel noch nicht. Gerade 45.000 Tickets wurden abgesetzt. Dabei hat dieses Spiel seine besonderen Reize: Noch nie endete eine Partie zwischen dem HSV und Wolfsburg torlos. Und es gibt auf dem Platz so etwas wie Derby-Charakter: Mit 15 Platzverweisen in 40 Nordduellen ging es reichlich zur Sache – bei keiner anderen VfL-Paarung gab es so viele Hinausstellungen. Zum Vergleich: In den 91 Bundesliga-Derbys zwischen Dortmund und Schalke gab es nur 14 Platzverweise. Aber okay, alles nur Statistik.

Apropos, nach unser gestern eingeführten Veränderung der Kommentierfunktion haben sich viele von Euch dazu geäußert – und das nehmen wir sehr ernst. Insbesondere hinsichtlich des Votings und den daraus resultierenden Aktionen werden wir das Verfahren optimieren müssen. Ganz klar. Daran arbeiten wir schon mit Hochdruck, belassen es bei der Threadfunktion (noch inklusive der Wertung), behalten aber die chronologischen Reihenfolge Eurer Beiträge bei. Das macht es wieder übersichtlicher und es bedeutet, Ihr könnt weiterhin direkt auf einen Kommentar antworten bzw. eine eigene Diskussionsrunde zu einem Blog-Post führen.

***AKTUELL IST NOCH DAS GESTERN EINGEFÜHRTE VOTINGSYSTEM AKTIV - WIR ARBEITEN DARAN, DAS WIE ANGEKÜNDIGT ZU ÄNDERN. BIS DAHIN VERBERGEN WIR DIE KOMMENTARFUNKTION. ENTSCHULDIGT BITTE DIE PAUSE***

In diesem Sinne, bis morgen! Da melde ich mich nach dem Heim(sieg?!)spiel gegen den VfL Wolfsburg bei Euch. Bis dahin Euch allen einen schönen Freitagabend!

Scholle

FAQs

 
 

Über uns

Die Rautenperle - das ist ein Team aus jungen Medienschaffenden und Sportjournalisten mit großer Affinität zum HSV. Wir sind 24/7 bei den Rothosen am Ball und produzieren frischen Content für Rautenliebhaber.

Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

Die Rautenperle ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren, zum Mitfiebern, zum Mitmachen.