Marcus Scholz

18. Mai 2018

Natürlich geht nicht viel an dem Thema vorbei. Wenn klar wird, wohin es Jann-Fiete Arp in der kommenden Saison zieht, ist er DAS Thema. Allerdings ist obwohl alles weiterhin gen Verkauf tendiert, noch nichts entschieden und unterschrieben ist dementsprechend auch noch nichts. Dennoch wird natürlich fleißig diskutiert, ob es nun gut ist, dass Arp weggeht – oder eben nicht. Und ich tendiere weiterhin zur zweiten These. Zum einen, weil ich ihn als Typen ebenso wie als Fußballer stark finde. Mehr Herzblut mit einem Verein geht kaum. Auch wenn das angesichts seines Wechsels seltsam klingen mag – Arp hätte es sich tatsächlich anders gewünscht. Er hätte am liebsten in Hamburg die besten Bedingungen vorgefunden, um seine Karriere bis an den Höhepunkt zu bringen.

Auch wenn das einige hier vielleicht nicht glauben wollen, es gibt eben doch auch unvermeidliche Wechsel. Dass Arp finanziell vom FC Bayern in Sphären gelockt wird, die er in Hamburg (noch weniger in der Zweiten Liga) jemals erwarten kann – logisch. Parallel dazu findet Arp in München beste Trainingsbedingungen vor. Der Umstand, dass seine Konkurrenz noch übermächtig ist – auch logisch. Aber dort ist jede Trainingseinheit mit einem Lernfaktor versehen, den er hier trotz seines Mentors Titz nicht hätte, weil die Trainingsqualität (ob der Spielerqualitäten) schlichtweg nicht heranreicht.

Allein auf Spielpraxis hätte er in München natürlich deutlich weniger Aussichten. Deshalb kommt hier auch wieder der HSV ins Spiel. Denn Arp selbst hatte den Wunsch geäußert, für den Fall eines Verkaufes nach München wenn, dann nach Hamburg ausgeliehen zu werden. Und dieses Szenario ist zumindest noch nicht gänzlich vom Tisch.

So schade es ist, dass der HSV eines seiner Toptalente nicht halten kann, so selbst verschuldet ist es. Man hat es in Hamburg mit den Misserfolgen der letzten Jahre schlichtweg versäumt, den Toptalenten die nötigen Perspektiven bieten zu können. Andererseits hätte Arps Wechsel auch etwas Gutes. Denn mit Wood, Wintzheimer sowie aktuell noch Waldschmidt und Rückkehrer Lasogga hat der HSV noch vier Stürmer auf der Gehaltsliste...

Apropos Gehaltsliste: Bevor ich meinen kurzen Blog für heute beende, noch eine positive Meldung von der Talentförderung beim HSV. Heute hat mit Moritz Kwarteng ein aus meiner Sicht sehr interessanter Spieler einen Profivertrag unterschrieben. Der 20-jährige unterschrieb heute seinen ersten Lizenzspielervertrag und verlängerte seinen bis 2019 laufenden Vertrag um zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2021. Sehr zur Freude des HSV. Chefscout Johannes Spors: „Moritz ist ein talentierter Perspektivspieler, der es sich durch sehr gute Leistungen in der U21 verdient hat, noch intensiver an den Profikader herangeführt zu werden. Ihn zeichnen eine gute fußballerische Aggressivität und sein Umschaltverhalten aus. Er wird beim Trainingsstart zum Profikader gehören.“

Kwarteng ist ein technisch versierter, körperlich stabiler Mittelfeldspieler, der vom Spielstil sehr gut ins Titz-System passt. Technisch gut, passsicher und laufstark bringt Kwarteng alle Basismittel mit, um ein richtig guter Profifußballer zu werden. Dass er dafür noch etwas Zeit brachen wird, hat man im Laufe der Rückrunde gesehen. Kwarteng wurde unter der Führung von Coach Christian Titz zum Stammspieler in der Regionalligamannschaft und durfte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison auch schon am Training der Profis teilnehmen. Bitter für ihn: Die letzten sechs Wochen der Saison 2018/19 verpasste der Youngster dann aufgrund eines Meniskusrisses und freut sich auf seine zweite Chance im Profikader, den er ab dem 21. Juni bereichern wird. Ob er dann noch, schon wieder oder gar nicht mehr auf Arp trifft – offen.

 

In diesem Sinne, bis morgen.

Scholle

 

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