Marcus Scholz

12. Januar 2019

Hannes Wolf machte gleich klar, worum es gehen würde. Urlaub wird es nicht, so der Trainer schon morgens vor dem Abflug. Eher das Gegenteil werde der Fall sein: „Wir wollen uns die Substanz holen. Auf allen Ebenen. Inhaltlich, taktisch - aber auch athletisch als Team.“ Soll heißen: hier in La Manga, wo die Mannschaft heute pünktlich um 14.46 Uhr einschwebte, wird die Basis für die Rückrunde geschaffen. Auch körperlich. Nachdem man schon eine intensive Woche hinter sich hat, stehen sieben Tage mit jeweils zwei Trainingseinheiten (zuzüglich morgendliches Stabilisationstraining) und zwei Testspielen auf dem Plan. Und das unter besten Bedingungen, wie Wolf zu berichten wusste.

Im Gegensatz zum Sommer, wo das erste Trainingslager in Glücksburg an der Ostsee den schlechten Platzbedingungen zum Opfer gefallen war, hat sich der HSV diesmal im Vorfeld abgesichert, dass alles ist, wie es sein soll. „Ich war ja schon öfter da. Da kannst Du schon richtig gut arbeiten“, so Wolf, der auch gleich nachschiebt, weshalb im Winter wärmere Klimata gewählt werden für die Trainingslager: „Es ist hier natürlich einen Tick wärmer und du musst im Training nicht immer überlegen, ob einer in den Pausen vielleicht zu kalt wird.“

Zuhause geblieben sind derweil der Langzeitverletzte Jairo Samperio, Kyriakos Papadopoulos (Aufbautraining) und der frisch verletzte Aaron Hunt. Der Mannschaftskapitän, der schon einen Großteil der Sommervorbereitung verpasst hatte, musste sich einem Faszienriss im Oberschenkel beugen. Weil er in Hamburg die besseren Versorgungsmöglichkeiten hat, blieb Hunt gleich in Hamburg und soll sich dort gezielt mit individuellem Training und Behandlungen regenerieren. Für Trainer Hannes Wolf ist der Ausfall des Kapitäns aber kein Problem: „Das ist eEine kleine Geschichte von 22 Feldspielern, die trainiert haben. Zehn Tage zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Aber er wird auf jeden Fall gesund sein zum ersten Spiel. Es ist immer ärgerlich. Aber es ist eine Kleinigkeit bei vielen Spielern und einigen intensiven Einheiten.“

 

Tag1 in La Manga: Kraft- und Stabilisationsübungen statt Fußball

Stimmt. Und der Rest der Mannschaft ist ja auch dabei. Gut gelaunt, wenn man den ersten Eindruck von der Hinreise als Maßstab nehmen darf. Eine Reise, die früh in Hamburg begann und die am Nachmittag im Kraftraum für die Profis endete. Statt auf den Platz zu gehen, setzte Wolf lieber auf Aktivierung durch eine Kraft- und Stabilisationseinheit. Morgen soll dann zweimal trainiert werden, ehe es am Montag um 15 Uhr schon zum ersten Test gegen St. Gallen geht.  Freitag erfolgt dann der Abschlusstest gegen den FC Lugano (ebenfalls 15 Uhr). Warum man gerade diese beiden Gegner wählte und was Wolf über die Gegner weiß? „In erster Linie waren sie auch da“, so der Trainer, dessen Team sich für beide Spiele nicht mal aus dem Resort bewegen muss. Gespielt wird beide Male auf einem der angrenzenden Trainingslätze. Übertragen werden die Partien übrigens beim vereinseigenen TV. Wolf über die Tests: „Beide Gegner haben gutes Niveau, erste Schweizer Liga. Eingebettet in das Training können wir da auf gutem Niveau Fußball spielen.“

Und dabei will Wolf keine falsche Rücksicht nehmen. Im Gegenteil: In Hamburg hatte Wolf schon einen „Ausscheidungskampf“ innerhalb der Mannschaft ausgemacht und erwartet diesen „auf einem ganz hohen Niveau“. Mit dabei sind nach dem Ausfall von Aaron Hunt noch 24 Feldspieler und weitere 25 Mitarbeiter, dazu zählen das Trainerteam, die medizinische Abteilung und Mitarbeiter der Presse-Abteilung. Angst vor weiteren verletzten habe er nicht. Vielmehr müsse man das Risiko eingehen, wenn man sich ordentlich vorbereiten wolle. Wolf: „Weil Fußball nunmal auch Intensität hat. Es ist immer ein bisschen Risiko dabei, weil Du nicht alles entschärfen kannst. Es wäre sehr wünschenswert, dass alle gesund bleiben - aber wir wollen auch vorwärts kommen.“

Dennoch wird es hier auch einen freien Tag geben. Voraussichtlich einen halben. „Es muss einen freien Tag geben. Nach dem dritten Tag und fünf Einheiten inklusive Spiel werden wir eine Pause machen, sonst gäbe es auf jeden Fall Verletzte.“ Und das wiederum wäre angesichts des Starttermins am 30. Januar gegen den SV Sandhausen kontraproduktiv. Das Gegenteil erhofft sich Sportvorstand Ralf Becker von der Reise nach Spanien - aus Sicht der Kaderplanung. Der Sportvorstand ist mit der Mannschaft zusammen angereist und wird die Gespräche mit den Spielern suchen, deren Verträge auslaufen oder verlängert werden sollen. Im Hotel Principe Felipe wurde dafür extra dauerhaft die Pianobar geblockt.

 

Vorstandsboss Bernd Hoffmann ist derweil in Hamburg geblieben, wo es am kommenden Mittwoch spannend werden dürfte, wenn die Hauptversammlung der HSV Fußball AG ansteht. Dann treffen sich im Stadion neben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat auch die Gesellschafter des Klubs. Auch Investor Klaus-Michael Kühne hatte zuletzt sein Kommen angekündigt. Der Aktionär hält neben seinen Anteilen auch die Rechte am Stadionnamen - aber nur noch bis zum Sommer. Bislang zahlte Kühne dafür vier Millionen Euro jährlich - und der HSV ist sehr daran interessiert, das auch über den Sommer hinaus weiterlaufen zum lassen. Gespräche dafür sollen in der bevorstehenden Woche geführt werden - Ausgang offen.

So, und auch wir sind jetzt in unserem Appartement angekommen. Mit „wir“ meine ich Kevin und mich, denn Kevin wird mich hier unterstützen und sich vor allem um die visuellen Beiträge kümmern, damit Ihr neben dem Gelesenen auch immer Bilder habt. Quasi so, als wärt Ihr selbst dabei. Und das beginnt schon heute - allerdings ist Kevin noch fleißig dabei. Aber: Wir werden das erste Video heute noch an dieser Stelle nachreichen!

In diesem Sinne, morgen geht es dann endlich auch mit Fußball los. Zwei Einheiten stehen morgen an, die erste um 10 Uhr. Wir melden uns dann morgen am Abend wieder.  Tagsüber werden wir Euch über unsere sozialen Netzwerke live auf dem Laufenden halten, ehe wir am Abend mit dem Blog sowie mit einem Video vom (Trainings-)Tag kommen. Eine Sache, die natürlich auch diesmal nicht fehlen wird - nein, damit meine ich kein Frühstücksfoto -  ist natürlich unser Trainingstagebuch. Auch diesmal wird uns Torhüter Tom Mickel Abend für Abend berichten, was sich hier in La Manga aus Spielersicht auf und neben dem Platz so abspielt.

Bis dahin! Scholle

 

 

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