Marcus Scholz

13. Januar 2018

Es ist gekommen, wie es viele befürchtet haben: Der HSV startet mit einer Niederlage in Augsburg. Nur mit 0:1 – aber das „nur“ ist sehr relativ. Denn zu Torchancen, die hier einen oder mehr Punkte hätten ergeben können, kam der HSV schlichtweg nicht. Mal wieder nicht. Aber der Reihe nach: Verletzungsbedingt musste der Trainer umstellen. Nicht auf der Torwartposition - dafür aber im Mittelfeld. Hunt, Arp und der länger verletzte Albin Ekdal fehlten dem HSV. Und während ich auf Gotoku Sakai getippt hätte, brachte Gisdol Vasilije Janjicic neben Gideon Jung auf der Doppelsechs und spielte davor mit Sejad Salihovic.

Und der begann gut, schlug etliche gute Standards und war sowas wie der Verteiler im Mittelfeld. Aber auch das endete nach zehn Minuten. Also das Verteilen. Denn das Spiel ging zwar relativ schnell hin und her – aber hoch. Lange Bälle warn Trumpf. Und Chancen Mangelware. Auf HSV-Seite zumindest. Denn ohne das Spiel hier abzugeben, hatte nur Augsburg Chancen.

Und die waren gut. Caiuby hätte in der vierten Minute nur noch querlegen müssen, dann wäre es wohl früh zum Rückstand gekommen. Er tat es aber nicht und das war gut für den HSV, der seinerseits maximal bis zum 16er kam, dort aber keine zündenden Ideen hatte. Zudem kamen Bobby Wood und Andre Hahn, die sich im Sturmzentrum abwechselten, überhaupt nicht ins Spiel und Salihovic leider nicht zum Abschluss. Und, dass Filip Kostic mitspielte, merkte ich das erste Mal Anfang zweite Halbzeit...

Nein, der HSV spielte so gut es ging mit – aber gefährlich wurden nur die heute wirklich nicht starken Augsburger, die dann auch in Führung gingen. Zu einem Zeitpunkt, der wehtat. 44 Minuten waren schon gespielt, als Dennis Diekmeiers Befreiungsschlag zu kurz geriet, der Ball bei dem auffälligen Caiuby landete, der wiederum eine schöne Flanke schlagen konnte und in der Mitte Koo fand. Das 1:0 per Kopf, wobei die HSV-Abwehr nicht gut aussah (Santos kam zu spät).

Es war wie so oft: Der HSV war bemüht, aber nach vorn komplett ineffektiv. Und in Rückstand, obwohl der Gegner wirklich nicht drückte. Im Gegenteil: Pollersbeck wirkte sicher in seinen Aktionen – wobei: Eigentlich hatte er einen vergleichbar entspannten Nachmittag in der ersten Hälfte. Und es änderte sich auch in der zweiten Hälfte nicht. Erst in der 76. Minute ging ein Raunen hier durchs Schweizerhaus. Allerdings wieder nur, weil Augsburg zu einer Chance kam. Philipp Max, der Sohn von Martin Max, zog aus 22 Metern ab, Gregoritsch grätschte rein und lenkte den Ball an den Pfosten. Ein Wachrüttler für den HSV, der ernüchtern ungefährlich blieb.

Auch nach den Wechseln von Waldschmidt (für Salihovic) und Ito (für den schwachen Wood) passierte nicht viel, Und deshalb belasse ich es nach diesem ernüchternden 0:1 in Augsburg auch bei den minusrekordverdächtigen 100 Zeilen. Weil mir einfach nichts mehr einfällt, was hier nicht schon tausendfach geschrieben wurde. Dem HSV fehlt die spielerische Qualität, um Chancen zu kreieren und ein Stürmer neben Fiete Arp, der hier und heute schmerzhaft vermisst wurde. So bitter es klingt, aber ich bleibe dabei: In dieser Konstellation hat der HSV seine schwerste Saison vor sich. Und das soll bei einem Zweifach-Relegationsteilnehmer schon was heißen. Was genau? Ich mag es nicht aussprechen...

In diesem Sinne, bis gleich. Da melde ich mich um 17.45 Uhr aus dem Schweizerbaus, der Geburtsstätte unserer allerersten Matzab-Live-Sendung mit der Premiere vom Rautenperle.tv-HSV-Talk. Meine Gäste sind zwei ehemalige HSV-Profis: Piotr Trochowski und Mehdi Mahdavikia. Bis gleich!

 

Scholle

FAQs

 
 

Über uns

Die Rautenperle - das ist ein Team aus jungen Medienschaffenden und Sportjournalisten mit großer Affinität zum HSV. Wir sind 24/7 bei den Rothosen am Ball und produzieren frischen Content für Rautenliebhaber.

Unser Ziel ist es, moderne, unabhängige Berichterstattung und attraktiven, journalistischen Content für junge und jung gebliebene HSV-Anhänger zu bieten. Wichtig ist uns dabei, eine neue Art des Sportjournalismus zu präsentieren: dynamisch, zeitgemäß, zielgruppengerecht. Weg von verstaubten Zeitungsspalten und immergleichen Phrasen.

Die Rautenperle ist aber nicht nur ein Ort, um sich zu informieren, sondern soll auch immer ein Ort des Austausches und des Miteinanders sein. Wir wollen eurer Leidenschaft einen Platz im Netz bieten: zum Diskutieren, zum Mitfiebern, zum Mitmachen.