Marcus Scholz

15. Juni 2018

Wirklich ruhig wird es eben einfach nicht mehr. Daran wird sich Trainer Christian Titz als Bundesligatrainer gewöhnen müssen. Denn auch jetzt, wo er noch schnell ein paar freie Tage vor dem Vorbereitungsstart genießen wollte, muss der Trainer wieder aktiv werden. Er muss umplanen. Denn wie sich jetzt herausstellte, verlässt sein Cotrainer ihn. Und das, obwohl Christian Titz gern mit Soner Uysal weitergearbeitet hätte - und Soner Uysal auch gern mit Titz. Allein das von Vereinsseite unterbreitete Angebot lehnte Uysal ab und äußerte seine Vorstellungen. Mit dem Ergebnis, dass der Verein Uysal mitteilte, dass man dessen Forderungen nicht umsetzen werde und er wieder in die U21 versetzt würde. Als Cotrainer. Denn nur für dieses Amt hat Uysal einen Vertrag.

„Es stimmt“, bestätigt Uysal sein Ende im Trainerteam von Cristian Titz, und man merkt ihm an, dass er es bedauert. Seit 13 Jahren ist Uysal inzwischen beim HSV als Cotrainer aktiv, angefangen 2005/06 in der U19, ehe er als Cotrainer in die U21 aufstieg und dort abzüglich einiger Interims-Trainerphasen auch bis zuletzt als Cotrainer agierte. „Die Zeit in der Bundesliga war eine tolle Erfahrung“, sagt Uysal heute, „und ich freue mich auf die neue Aufgabe.“ Unter dem noch sehr jungen Trainer Steffen Weiß soll Uysal wieder als Cotrainer den Bundesliga-Nachwuchs des HSV an die Profis heranführen.

Uysal, der bei den Profis ob seiner ruhigen, sachlich-ehrlichen Art sehr beliebt war, gilt beim HSV als „ewiger Cotrainer“. Und das ist er jetzt auch deshalb wieder, weil man beim HSV erst sehr spät auf die Idee kam, mit Uysal zu sprechen. „Es gibt keinen Streit oder sonstiges“, versucht Uysal Spannung aus der Trennung zu nehmen. „Ich habe einen Vertrag als Cotrainer beim HSV und den werde ich jetzt an alter-neuer Stelle wieder mit Herzblut ausüben.“ Ob es für ihn auch vorstellbar sei auch, irgendwann mal in die Rolle des Cheftrainers zu wechseln? „Ich weiß, dass ich bei einigen den Ruf habe, immer Cotrainer sein zu wollen. Aber das ist nicht so. Ich will inhaltlich arbeiten, Spieler entwickeln und mit dem HSV Erfolg haben. Im Team. Ich habe als Interimstrainer auch immer gern in der ersten Reihe gearbeitet. Ganz klar. Dennoch ordne ich mich auch immer gern dem Gesamterfolg unter, wenn es hilft. Mein persönliches Schicksal ist erst einmal zweitrangig. Diese Denke verlange ich nicht nur von den Spielern.“

Klingt gut.

Allerdings bedeutet diese Entscheidung für Trainer Christian Titz auch, dass er sich einen neuen Cotrainer suchen muss. Auch, weil mit Uysal sein Bindeglied zu den Spielern wegbricht. Zumindest gilt Uysal als derjenige, der die schwierigeren Charaktere immer wieder in die Spur bekommen hat. Beim HSV waren das zuletzt beispielsweise Kyriakos Papadopoulos und Bobby Wood. Wobei diese beiden Spieler passenderweise auch abgebeben werden sollen bzw. könnten. Hannover 96 beschäftigt sich seit einigen Tagen mit einem Transfer Woods. Bislang allerdings noch immer, ohne ein konkretes Angebot abzugeben. Bei Papadopoulos sollen griechische Vereine interessiert sein. Aber auch hier gab es noch keine offizielle Anfrage geschweige denn ein konkretes Angebot. Von daher ruht auch die Seite der Zugänge weiter.

Apropos Ruhe, die habt Ihr jetzt auch vor mir. Ich freue mich auf das erste Spiel dieser WM, das tatsächlich viel versprechend ist. Zu sehen, was Marokko gegen den Iran und auch Uruguay gegen Ägypten leisteten, ist schon hart. Aber das endet heute Abend hoffentlich...

In diesem Sinne, bis morgen.

Scholle

P.S.: Anbei noch ein interessanter Artikel von „web-netz“, die die WM mal aus digitaler Sicht betrachten: 

https://sports.web-netz.de/blog/wm2018-nationalmannschaften-social-media-performance-check/

HSV-Ekdal schneidet mit Schweden ganz schwach auf der Brust ab...   spannende Parallelen/Prophetien: 

Frankreich ist Instagram-Weltmeister, so wie in 4 Wochen auf dem russischen Rasen? 

Brasilien reist als Weltmeister an, die 4 starken Social Media Kanäle addiert - und als Weltmeister auf dem Rasen ab?

„Leider präsentieren sich nur wenige WM-Nationen wirklich in WM-reifer Online-Form. Gastgeber Russland fehlt die Online-WM-Reife fast gänzlich. Aber auch die deutsche Elf geht online nicht optimal vorbereitet in die WM. Während Brasilien mit Neymar & Co. bereits vor dem ersten Anstoß auf dem russischen Rasen den Sieg als Social Media-Reichweiten-Weltmeister feiert, dicht gefolgt von Deutschlands Gruppengegner Mexiko. Deutschland landet lediglich auf dem 5. Rang“

„Die Löw-Elf trifft als Weltmeister 2014 im WM-Gruppenauftaktspiel auf Mexiko, bei Twitter die Nummer 1 unter allen WM-Teilnehmern.“

„YouTube ist längst bekannt für seine Power mit Bewegtbild-Content. Nicht so bei fast allen WM-Teilnehmern. Nur Frankreich, England und als positive Überraschung Polen überqueren die Latte von einer halben Million Abonnenten. Deutschland dümpelt desaströs im dunklen YouTube-Keller mit der Minizahl von nur 66.000 Abonnenten.“

„Die Instagram-WM-Tabelle könnte prophetische Aussagekraft besitzen: Frankreich siegt vor Brasilien, England und Deutschland (4.).“

„Wenn sich England und Portugal auf dem Rasen so kreativ am Ball in Szene setzen wie bei der Social Media-Kommunikation der WM-Kaderankündigung (England) und #conqueryourdream-Aktionen (Portugal) mit dem Spitzenwert von ca. 2 Mio. Videoaufrufen, dann winkt die WM-Krone.“

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