Marcus Scholz

22. März 2018

Liebe Leute, es gibt Tage, da haben andere Dinge (leider) Vorrang. Heute ist so ein Tag. Hinzukommt, dass Lars’ Sohn heute Geburtstag hat (Meinen allerherzlichsten Glückwunsch!!!) und mein Kompagnon dementsprechend nicht für mich einspringen kann, da auch ich heute leider privaten Dingen den Vorrang einräumen muss. Daher heute etwas kürzer als sonst. Aber zum Glück mit dem Event des Tages: mit dem Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Odense BK, das der HSV heute mit 3:0 gewann. Andre Hahn (9., Holtby), Lewis Holtby (18.) und Sejad Salihovic (75. FE., Foul an Waldschmidt) trafen auf dem Trainingsplatz hinter der Gästekurve gegen einen Gegner, den man auf deutschem Zweitliganiveau einstufen darf.

Trainer Christian Titz war anschließend nicht unzufrieden, monierte aber, dass seine Mannschaft zu viele Chancen zugelassen habe. Und das stimmt. Allerdings muss man dazu sagen, dass Titz sein außergewöhnlich offensiv ausgerichtetes System kompromisslos durchzieht. Mit einem Torwart als Art Libero bzw. dauerhaften Anspielpunkt. Und allein das hätte heute im Test gegen offensivschwache Dänen schiefgehen können. In einer Szene rettete Pollersbeck einen ihm zugespielten Ball gerade noch vor dem gegnerischen Angreifer, indem er 25 Meter vor dem Tor den Ball per Fallrückzieher wegbeförderte. Kurzum: Hier muss noch eine ganze Menge geübt werden, denn solche Fehler und einige Situationen mehr, wo die Dänen an den Ball kamen, während der Keeper (1. Hz. Pollersbeck, 2. Hz. Mathenia) noch weit vor seinem eigenen Tor stand, werden von Stürmern wie beispielsweise Stuttgarts Gomez sicher anders genutzt.

Ansonsten bot das Spiel nicht viel, worüber es zu berichten lohnt. Trotz der jungen Talente, die Titz reinwarf war der Gegner letztlich nicht stark genug, um eine bundesligaähnliche Wettkampfsituation zu simulieren. Allein der Umstand, dass das spielerisch offensivorientierte Spielt von Titz noch einige Zeit brauchen wird. Ebenso wie Abwehrmann Bjarne Thoelke, den Titz dennoch lobte. „Wir führen ihn langsam ran, aber in dem ersten Test – und es war von ihm ein guter – ist das nicht einfach nach so langer Zeit. Er hat das gut gelöst.“ Zusammen mit Ersatzkapitän Gideon Jung, der die Binde in der zweiten Hälfte an Salihovic weiterreichte, hatte Thoelke in der ersten Halbzeit nur einmal echte Probleme mit den Dänen, aber Pollersbeck, der auch heute wieder sehr souverän wirkte, parierte ganz stark (26.).

Auffällig heute waren zwei, die unter den letzten Trainern immer wieder Probleme hatten: Lewis Holtby und Luca Waldschmidt. Holtby als Vorbereiter und Torschütze – vor allem aber als Dirigent im Mittelfeld. Während Jung die Kapitänsbinde bekam, agierte Holtby wie ein Chef. Er stellte seine Mitspieler, forderte die Bälle und war auffällig lautstark. Titz, der Holtby schon aus früheren Zeiten als Privattrainer kennt, forciert Holtbys Comeback in der Startelf. „Es ist kein Nachteil, wenn sich Trainer und Spieler schon sehr lang kennen und wissen, was sie von dem anderen verlangen können. Zudem ist Lewis ei sehr guter Fußballer.“

Das gilt auch für Waldschmidt, der heute wieder die meisten Torabschlüsse hatte – aber wieder nicht traf. Dennoch scheint auch der Ex-Frankfurter unter Titz langsam aufzutauen, nachdem er seinen Unfrieden mit dem HSV geschlossen zu haben schien. Heute im Spiel probierte ihn Titz gleich auf mehreren Positionen. Und Waldschmidt war bemüht, schoss wie wild aufs gegnerische Tor – fand heute aber im Gästekeeper seinen Meister.

HSV, 1. Halbzeit: Pollersbeck - Diekmeier, Ambrosius, Jung, Santos - Steinmann - Hahn, Hunt, Holtby, Waldschmidt - Schipplock

HSV, 2. Halbzeit: Mathenia - Santos, Jung (61. David), Thoelke, Seo - Salihovic - Hahn (61. Heil), Holtby, Waldschmidt, Jatta - Arp

Tore: 1:0 Hahn (9.), 2:0 Holtby (18.), 3:0 Salihovic (75. Elfmeter)

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle noch über das Thema von Heesen schreiben – muss das aber leider auf morgen vertragen, da der nächste Termin ruft. In diesem Sinne, bis morgen!

Scholle

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