Marcus Scholz

6. Juni 2018

Es ist eine gute Nachricht. Nein, sogar eine sehr gute, wie ich finde: Bernhard Peters macht weiter. Der Direktor Sport, der sich vor einigen Wochen ins Gespräch um den Vorstandsposten Sport gebracht hatte (von einer Bewerbung spreche ich hier weiterhin nicht), kehrt in sein Büro im Campus auf seinen alten Posten als Nachwuchsleiter zurück. Und das war tatsächlich nicht zwingend so zu erwarten. Im Gegenteil. Intern machten sich selbst die Peters-Befürworter große Sorgen. Auch der Trainer hatte versucht, sich vermittelnd einzubringen, damit das angespannte Verhältnis zwischen dem neuen Sportvorstand und dem Nachwuchschef nicht zu einer Trennung führt. Mit Erfolg offensichtlich. Und damit macht der HSV einen großen Schritt in die richtige Richtung.

Peters und Becker trauen sich die Zusammenarbeit zu. Und wenn am Ende alles dauerhaft so Bestand hat, wie es jetzt ist, dann ist heute ein richtig guter Tag für den HSV. Denn dann hätte sich hier endlich einmal Qualität über Eitelkeit hinweggesetzt. Becker und Peters, das ist unbestritten, haben inhaltlich ihre Probleme (gehabt). Beide wussten aber auch von dem jeweils anderen, dass dieser sehr gute Arbeit geleistet hat und leisten kann. Und deshalb versuchen sie es jetzt miteinander. Jeder in seinem klar abgesteckten Wirkungsgebiet – aber beide zusammen für den HSV. Und somit auch für Cheftrainer Christian Titz, der hier die Schnittmenge darstellt und - wie oben bereits erwähnt – alles dafür getan hat, beide Parteien von einem positiven Miteinander zu überzeugen. Entsprechend erfreut wird der Trainer diese Nachricht im Urlaub aufgenommen haben.

Der HSV hat jetzt seine sportliche Umstrukturierung abgeschlossen. Mit Andre Kilian soll demnächst noch ein Cotrainer dazukommen, dann steht die sportliche Abteilung, angeführt von Sportvorstand Ralf Becker, über Trainer Titz und sein Trainerteam sowie Kaderplaner Johannes Spors bis hinunter in den Nachwuchs, wo Peters weiterhin in enger Absprache mit Titz und Becker die eigenen Talente bundesligatauglich machen soll. Ein Team, das hoffen lässt, dass der eingeschlagene Weg konsequent gegangen und zum Erfolg geführt wird.

Mit Josha Vagnoman kam gestern ein weiteres Toptalent dazu. Der Linksfuß unterschrieb einen Vertrag bis 2021. Inzwischen äußerte sich auch Sportvorstand Ralf Becker zum schwelenden Thema Jann-Fiete Arp. Der umworbene Youngster hat noch einen Vertrag bis 2019. Und laut Becker zählt er damit unverändert zum HSV-Team. „So lange Fiete bleibt, ist es doch absolut selbstverständlich, dass wir ihn fördern. Er ist ein Hamburger Junge, ein Spieler von uns, da werden wir alles dafür tun, damit er sich wohlfühlt und seine beste Leistung für uns bringen kann“, sagte er „Sky“ und betonte: „Welche Entscheidung er auch trifft, wir werden ihn nicht bestrafen, das macht doch keinen Sinn.“

Und das stimmt nur zum Teil. Denn es macht ganz sicher noch weniger Sinn, einem Spieler Bundesligaspielzeiten für seine Entwicklung zu geben, dessen Abgang bereits feststeht. Zumindest dann nicht, wenn eigene Talente mit längerfristigen Verträgen dafür auf der Bank und/oder in der U21 versauern. Und das wissen beim HSV selbstverständlich auch alle. Von daher ist es in diesem Fall das eine, was man sagt – und das andere, was man macht. Aber wie gestern schon gesagt: Becker macht, was er machen kann. Und das auch hier, wie ich finde, richtig – so traurig das auch gerade gegenüber Arp selbst ist. Denn der Junge hat, das glaube ich weiterhin unbedingt, das Herz am rechten Fleck. Er will am liebsten auch in der kommenden Saison beim HSV spielen, das hat er Trainer Titz vor einigen Wochen auch so mitgeteilt.

Eine Einigung auf einen Wechsel zum FC Bayern soll es seit Wochen geben. Daruf sollen Berater Jürgen Milewski und Vater Arp drängen. Allein fixiert werden konnte sie noch nicht, das lassen die DFB-Statuten nicht zu. Insofern steckt Arp in der Zwickmühle zwischen dem, was sein Herz ihm sagt, und was seine Berater ihm raten. Und anders als mit einer längerfristigen Zusage beim HSV ist eine sportliche Zukunft Arps beim HSV aus meiner Sicht kaum mehr gangbar. Selbst das Modell „jetzt verkaufen und für zwei Jahre zurückleihen“ wäre angesichts des neuen, jungen HSV-Weges über die Ausbildung eigener Talente eher kontraproduktiv.

Apropos produktiv: Die Frag- und Antwort-Runde am Freitag steht weiterhin. Auch, wenn hier im gestrigen Blog schon einige Fragen gestellt wurden. Wobei, eigentlich waren es mehr Verbesserungs- bzw. Änderungswünsche wie diese hier, die formuliert wurden:

  • Editierfunktion der eigenen Kommentare 
  • Mehr als einen Kommentar —> 2-3 
  • Zuklappen von Antworten 
  • App für Rautenperle 
  • Upvote für Antworten 
  • „Rautenperle.tv WM-Spezial“ nach Deutschlandspielen 
  • Parallel Chat room 
  • Zitierfunktion

Und ehrlich gesagt sind das Gedanken, die wir intern schon diskutiert haben oder noch diskutieren. Beispielsweise die Editierfunktion. Die macht leider nur sehr bedingt Sinn, nämlich zum Fehler korrigieren. Allerdings könnte so ein Kommentar auch sinnhaft komplett verkehrt werden und etwaige Beleidigungen etc. nicht mehr sichtbar/nachzuweisen sein. Der Chatroom und das Zuklappen der Antworten diskutieren wir gerade auf Umsetzbarkeit. Nicht ausgeschlossen, dass beide Funktionen schon bald eingeführt werden. Dass es eine App geben wird, ebenfalls nicht. Auch wenn das aktuell noch nicht geplant ist.

Eine bzw. mehrere Sondersendungen zu den Deutschlandspielen wird es aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch nicht geben können. Auch aus organisatorischen Gründen, da wir beim dritten Gruppenspiel ebenso wie beim möglichen Halbfinale mit der Mannschaft im Trainingslager sind. Aber das nur als Anfang. Am Freitag werde ich mich hier ab 10 Uhr wieder den ernst gemeinten Fragen stellen.

Bis dahin!

Scholle

P.S.: Gut 90 Prozent, also mehr als 20.000 Dauerkarten-Inhaber, haben in den vergangenen drei Wochen von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht. Zuzüglich der inzwischen 81.377 Mitgliedern (Stand 1. Juni ein Plus von 5000 Neumitgliedern seit dem Abstieg) ein neuer Vereinsrekord aufgestellt werden konnte. Und das wird nicht die letzte Zahl sein, denn  ab dem 19. Juni haben zunächst alle HSV-Mitglieder die Möglichkeit, eine Dauerkarte zu erwerben, bevor die Tickets ab 21. Juni in den freien Vorverkauf gehen.

 

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