Marcus Scholz

22. Januar 2019

Morgen sind es noch sieben Tage. Und während sich die HSV-Profis über schönstes, wenn auch kühles Winterwetter freuen durften, bereitet den HSV-Oberen der Vorverkauf für das erste Heimspiel 2019 noch Sorgen. 33.500 Tickets (und da sind die Dauerkarten inbegriffen) wurden abgesetzt. Gegen den 1. FC Nürnberg, der sechs Tage danach am Dienstag im DFB-Pokal zu Gast ist, wollen bis heute schon 43.000 HSV-Fans ins Volksparkstadion kommen. Und während die HSV-Verantwortlichen für die Partie gegen den Erstligisten noch darauf setzen, viele Tickets zu verkaufen, wird für den gesamten Verlauf der Rückrunde mit einem deutlichen Rückgang des Zuschauerschnittes zu rechnen sein. 50.256 Fans kamen bislang im Schnitt zu den neun Heimspielen.

Und es ist zu befürchten, dass nur besondere äußere Umstände das Stadion in der Rückrunde füllen können, wenn man sich die Liste der Gegner für die (hoffentlich auch wirklich!) letzten acht Heimspiele in der Zweiten Liga anschaut. Denn nach Sandhausen kommen in der Liga Dresden, Fürth, Darmstadt, Magdeburg, Aue, Ingolstadt und der MSV Duisburg. Sollte also nicht irgendeines dieser Heimspiele durch den Umstand aufgewertet werden, dass man in eben diesem Spiel den Aufstieg klarmachen kann oder dass man in dem Spiel den Aufstieg mit den fans feiert, dürfte keine dieser Partien an die 50.000er-Marke heranreichen, geschweige  denn ausverkauft sein. Nur gut, dass die Verantwortlichen nicht mit 50.000 Zuschauern im Schnitt kalkuliert haben.

Auswärts bleibt der HSV indes zusammen mit den Kölnern und den Dresdnern das Maß der Dinge. Wenig überraschend waren heute die 3000 Tickets für das Stadtderby beim FC St. Pauli am 10. März (13.30 Uhr, Millerntorstadion) verkauft. In Rekordzeit, wie es hieß. Und das, obwohl Auswärtsspiele schon binnen 30 Minuten ausverkauft waren. Insgesamt Trainer Hannes Wolf in der Rückrunde alle acht hinter dem HSV platzierten Gegner auswärts zu bespielen. Da dürften selten Tickets aus den eh schon kleinen Gästekontingenten in Hamburg übrig bleiben.

Sportlich warten also die vermeintlich schwereren Aufgaben auswärts auf den HSV, bei dem heute erneut Kyriakos Papadopoulos und Aaron Hunt separat trainierten, während Gideon Jung wieder voll einsteigen konnte. Es wurde nach einem laufintensiven Aufwärmen auf einem verkürzten Feld gespielt. Viele Zweikämpfe und vor allem viele Torabschlüsse standen heute auf dem Plan. Eine Trainingseinheit in Wettkampfform, die nahezu jedem Fußballer Spaß macht. Zumindest war das den Spielern heute deutlich anzumerken, Aaron Hunt mal ausgenommen.

Denn der Kapitän absolvierte heute nur ein individuelles Lauftraining, während Papadopoulos noch ein paar Wochen ausfallen wird. Der Grieche, dessen Gehalt der HSV solange spart, bis der Innenverteidiger wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann, machte derweil leichtes Balltraining, soll aber wie schon erwähnt noch einige Wochen ausfallen. Ebenso, wie Hee-Chan Hwang übrigens, der heute durch ein 2:1-Sieg nach Verlängerung das Viertelfinale der Asienmeisterschaften erreichte. Hwang spielte dabei von Beginn an und erzielte in der 43. Minute den Führungstreffer (s. Video), ehe er in der 80. Minute kurz nach dem Ausgleich für den Bahrein ausgewechselt worden war.

 

I

m Viertelfinale treffen die Südkoreaner in Abu Dhabi auf Katar. Das Spiel wird am Freitag um um 14 Uhr angepfiffen und unabhängig vom Ausgang scheint  es sicher zu sein, dass Hwang gegen Sandhausen nicht dabei sein kann. Das wäre angesichts der Rückkehr von Pierre Michel Lasogga noch zu verkraften. Bitterer wäre es, wenn Hwang weiterkäme und am Montag im Halbfinale bzw. sogar am 1. Februar im Finale dabei wäre. Dann würde er im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg und ggf. im Anschluss daran gegen Bielefeld ausfallen. Insofern schlagen in der Brust von Trainer Hannes Wolf gerade zwei Herzen: Das eine, das Hwang den Titel wünscht - und das andere, dass Hwang zurückwünscht. Ich für mich hoffe indes, dass Fiete Arp die Gunst der Stunde nutzt und sich im Training aufdrängt. Arp präsentierte sich zuletzt ein wenig verbessert, ohne dabei wirklich zu überzeugen. Aber noch sind es ja ein paar Tage bis zum ersten Spiel.

Noch etwas Zeit lassen wird sich auch Marcell Jansen, wenn es um die Neubesetzung des durch seine Wahl zum Präsidenten frei gewordenen Platz im Aufsichtsrat geht. Dass er seinen alten Weggefährten und zuletzt Gegenkandidaten im Rennen um dass Präsidentenamt, Dr. Ralph Hartmann, auswählt, gilt allerdings als nahezu ausgeschlossen. Stattdessen soll noch darüber diskutiert werden, ob Klaus Michael Kühne einen Abgesandten für den Aufsichtsrat auswählt. Der Investor und Mäzen des HSV hatte sich dieses Recht bei der Gesellschafterversammlung am vergangenen Mittwoch erbeten.

Ich muss mir jetzt von Euch auch eine Auszeit erbitten. Allerdings auch nur bis morgen früh, wo ich mich pünktlich um 7.30 Uhr wieder mit dem MorningCall bei Euch melde, ehe es am Abend natürlich wieder alles das gibt, was sich so am Tag beim HSV getan hat.

In diesem Sinne, bis morgen! Dann auch wieder ausführlicher! Scholle

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