Marcus Scholz

22. August 2020

Manchmal kann man gar nicht so dumm denken, wie es denn letztlich kommt. Und bei Josha Vagnoman tut mir der Spieler tatsächlich schon leid. Andauernd muss er sich erklären, obwohl er eigentlich gar nichts erklären will. „Ich will echt nichts sagen“, so der junge Rechtsverteidiger, der sich aktuell einem Gerücht erwehren muss, dass sich schon so lange wiederholt in den Medien wiederfindet, dass viele einfach behaupten: „Dann muss ja was dran sein!“ Dabei ist an dem Gerücht, dass er zu Hellas Verona wechseln wird so gar nichts dran. Nie gewesen. Wie es trotzdem immer weder in die Medien kommt? Ganz einfach: Weil lediglich ein windiger, in der Szene verschriener Berater durchdreht und einfach nicht locker lässt.

Der Berater, dessen Name wirklich unwichtig ist und bleibt, hatte vor einigen Wochen beim HSV und bei Vagnoman angefragt, ob er den Kontakt zu Verona herstellen dürfe, da die Italiener Interesse an Vagnoman hätten. Soweit so gut. Das passiert immer wieder. Inzwischen müssen Berater nicht erst angefragt werden, bis sie aktiv werden. Nicht selten haben sie von Vereinen Profile von Spielern abgefragt und suchen für die Klubs. Auf Freelancer-Basis und zu 100 Prozent erfolgsabhängig auf Provision als Spielervermittler. Ein extrem erträgliches Geschäft für viele – aber für diesen einen Berater zumindest in diesem Fall nicht. Denn er bekam von Spielerseite sofort die Ansage: Nein! Allein er wollte es nicht hinnehmen und machte weiter. Er rief den HSV an und faselte etwas von einem, 4-Mllionen-Angebot aus Italien. Meinen Informationen zufolge auch das unabgesprochen. Zumindest hatte sich von Hellas Veronas Seite niemand beim HSV gemeldet, um das zu bestätigen.

Ein Berater dreht durch - zum Leid Vagnomans

Und von jetzt an nimmt der ganze „Transferpoker“ echt kranke Züge an. Denn der Vermittler meldete sich auch beim Berater Vagnomans, um diesen von dem Wechsel zu überzeigen. Natürlich: erfolglos. Dr. Dieter Gudel, früher selbst im HSV-Nachwuchs verantwortlicher Angestellter, teilte die Meldung des Beraters dem HSV mit und ebenso, dass Vagnoman kein Interesse habe. Als der windige Berater sich erneut – und mit einem verbesserten Angebot – bei Gudel meldete, wurde der Vagnoman etwas deutlicher. Er bat darum, den jungen HSV-Profi in Ruhe zu lassen, da sich dieser auf seine Saison beim HSV konzentrieren und vorbereiten wolle. Eigentlich das Ende der Geschichte. Nicht aber hier. Denn jetzt wurde der freie Spielervermittler nicht mehr nur penetrant, sondern er fing an, alles und jeden zu beleidigen.

 

Schon deshalb könnt Ihr ziemlich sicher davon ausgehen, dass jede Meldung aus Italien, die Vagnoman mit Verona in Verbindung bringt, Bullshit ist. Die gestrige ebenso wie die vorigen, die von irgendwelchen Verhandlungen sprechen. Denn die gab es nicht. Und die wird es allen Anschein auch nie geben. Definitiv nicht, solange dieser Spielervermittler mit am Werk ist. Denn der hat sich beim HSV und bei Vagnoman ebenso unsterblich wie unerträglich gemacht. Ich würde trotzdem darauf wetten, dass in den nächsten Tagen noch eine Meldung aus Italien kommt. Mindestens eine, die besagen wird, dass „die Verhandlungen“ gescheitert sind. Irgendwie fast schon lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

Traurig ist auch, dass ich heute nicht zum Spiel des HSV konnte. Wobei ich meinen privaten Termin auch fast verpasst hätte, da ich erst ne Autopanne hatte und dann von einem unfassbaren Stau rund um Niendorf überrascht wurde. Was so eine Sperrung der Flughafenumgehung alles bewirken kann. Aber de Rautenperle wäre nicht de Rautenperle, wenn wir nicht Ersatz hätten. Aber auch unser alter Blogfreund Lars Pegelow hatte von dem Test nicht allzu viel Essenzielles zu berichten. Ich hatte gehofft bzw. ob meiner Abwesenheit befürchtet, dass es das erste Spiel von Simon Terodde würde. Wurde aber nicht. Stattdessen gab es ein 1:2 über das ich hier auch nicht mehr sagen werde, als ich gesehen habe. Ich werde es mir morgen noch mal im Relive ansehen und dann darüber sprechen.

 

Von daher belasse ich es bei dem mir überlieferten Kommentar von Trainer Daniel Thioune: „Zufrieden kann man nicht sein. Wenn man das komplette Spiel die Ballkontrolle hat und sehr fahrlässig von hinten raus agiert, haben wir es hergeschenkt und dann gefällt mir das natürlich nicht. Ich habe allen ausreichend Zeit gegeben, um sich zu präsentieren. Da haben sich einige besser gezeigt und andere weniger, da hatte ich eine andere Erwartungshaltung. Wir haben gegen den Gegner nicht ganz so viel zugelassen, das war der Schwerpunkt. Nichtsdestotrotz darf man deutlich agiler nach vorne agieren und gefährlicher sein.“

Bis morgen! Euch allen erst einmal einen schönen Rest-Sonnabend!

Scholle

 

Statistik zum Spiel:

HSV bis 46. Minute: Mickel - Opoku, Onana, Ambrosius, Leibold - Amaechi, Hunt, Dudziak - Wintzheimer, Wood, Jatta

HSV ab 46. Minute: Pollersbeck - Vagnoman, David, Ambrosius, Leibold - Onana, Gjasula, Dudziak - Opoku, Wintzheimer, Amaechi

HSV ab 60. Minute: Pollersbeck - Narey, David, Gjasula, Vagnoman - Fabisch, Kinsombi, Wintzheimer - Amaechi, Hinterseer, Opoku

Tore: 0:1 Riis (30.), 1:1 Wintzheimer (53.), 1:2 Römer (86.)

 

Das Spiel:

FAQs

 
 

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