Marcus Scholz

31. August 2020

Heute in 14 Tagen geht es in Dresden ins erste Pflichtspiel. Im Pokal bei Dynamo Dresden will der HSV den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals klarmachen. Keine einfache Aufgabe bei den gerade erst in die Dritte Liga abgestiegenen Sachsen, die unter der Führung von Sportchef Ralf Becker das große Ziel Wiederaufstieg verfolgen. Es ist zudem der einzige Wettbewerb, in dem sich der HSV sportlich zusätzliche  Einnahmen erwirtschaften kann. Gelder, die man aktuell weder durch Sponsoring noch aus den zentral vermarkteten TV-Einnahmen generiert. Im Gegenteil: Der HSV steht aktuell nackter da denn je. Kein Namensgeber fürs Stadion, kein neuer Trikotsponsor. Die Gespräche hierfür seien sehr weit und man gehe fest davon aus, dass man bis zum ersten DFB-Pokalspiel mit dem neuen HSV-Hauptsponsor auf der Brust auflaufen werde, heißt es. Aber das eben auch schon seit einigen Wochen.

Gefunden haben will bis dahin auch HSV-Trainer Daniel Thioune seine Startelf. Inklusive der neuen Nummer eins? Nein. Hier lässt sich Thioune sogar offen, im DFB-Pokalspiel noch ohne festgelegte Nummer eins zu spielen. Er könne sich vorstellen, mit einem Pokal-Keeper in die Saison zu gehen. Also einem Torhüter, der den DFB-Pokal-Wettbewerb spielt, während der andere den Ligaalltag als Nummer eins bestreitet. Eine Lösung, die schon viele Trainer so gewählt haben. Und vielleicht ist sie angesichts der HSV-Situation mit Keepern, die allesamt Nummer eins aber allesamt auch Nummer drei sein können, auch salomonisch. Fakt aber ist auch, dass hier im Blog Julian Pollersbeck offenbar die klare Nummer eins ist.

Pollersbeck ist bei den Anhängern ganz weit vorn

Und noch einmal, was ich schon mehrfach vorher geschrieben hatte: Vom Talent her halte ich Pollersbeck für den wahrscheinlich besten Keeper der drei. Und gegen Feyenoord hat er auch bewiesen, zu welchen Paraden er fähig ist. Gleich mehrfach hatte er den HSV im Spiel gehalten. Problem hierbei: Pollersbeck hatte viele der gefährlichsten Szenen der Niederländer auch mit Unkonzentriertheiten selbst eingeleitet. Auch das hatte Trainer Daniel Thioune in seinem Abschlussstatement noch einmal deutlich gemacht.

Und verbinden wir jetzt den einleitenden Punkt mit dem eben genannten Argument, dann erkennen wir recht schnell, wo das Dilemma liegt. Denn wenn der HSV mit Torhütern noch Geld verdienen kann, dann maximal mit Pollersbeck. Von daher müssen sich Sportvorstand Jonas Boldt und Co. die Option offenhalten, ihn abzugeben. Das wiederum bedeutet, dass Pollersbeck nicht jetzt schon zur Nummer eins gemacht werden kann, ohne dass damit Daniel Heuer Fernandes komplett desillusioniert und demotiviert. Wobei es andersrum natürlich genauso desillusionierend für Pollersbeck wäre. 

 

Der HSV steckt in diesem Fall in einer Zwickmühle. Mal wieder. Und das Problem wird nicht kleiner, da die Transferphase bis weit in die Saison geht. Erst am 5. Oktober endet sie dieses Jahr, also nach einer Pokalrunde und drei Saisonspielen. Er wird sich also egal wie vor Ablauf des Transferfensters in der Liga auf einen Keeper als neue Nummer eins festlegen müssen und ich hoffe, dass Trainer Daniel Thioune diese Entscheidung aus ausschließlich sportlichen Gesichtspunkten treffen kann.

U21-Keeper fällt schwer verletzt lange aus

Apropos Probleme, die hat jetzt in Sachen Torhütern auch die U21. Da hat sich Bennett Schauer schwer verletzt und wird länger ausfallen. Der 21 Jahre alte Keeper hat sich im Testspiel gegen die U23-Mannschaft von Werder Bremen (3:2) den Knöchel und das Wadenbein gebrochen, zudem das Syndesmoseband gerissen und das Innenband im Sprunggelenk angerissen. Ganz bitter für den talentierten U21-Keeper, dem wir von dieser Stelle beste und schnelle Genesung wünschen!!

 

Heute war Ruhetag beim HSV. Erst morgen geht es weiter. Um 16 Uhr bittet Trainer Daniel Thioune dann seine Spieler wieder zum Training am Volkspark auf den Platz. Wieder ohne Zuschauer, logisch. Aber wir werden dabei sein und Euch davon ausführlich berichten. Dann werde ich hoffentlich auch meinen Berliner Kollegen gesprochen haben, mit dem ich für heute verabredet war und der den letzten Neuzugang beim HSV, Toni Leistner gut kennt und uns ein wenig vorstellen kann.

Bis dahin Euch allen einen schönen Abend! Scholle

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