Marcus Scholz

14. September 2018

Und los geht es. Endlich wieder Livefußball mit dem HSV. Und dann auch noch im eigenen Stadion. Heidenheim kommt - und der HSV rechnet am morgigen Sonnabend (13 Uhr) mit rund 46.000 Zuschauern, die erleben wollen, wie der HSV seinen dritten Saisonsieg einfährt. „Es wird ein schweres Spiel“, warnt Titz wie immer vor dem kommenden Gegner, der am letzten Spieltag seine erste Saisonniederlage (0:1 gegen Darmstadt) hinnehmen musste und dementsprechend auf Wiedergutmachung pocht. Und das mit allerhand Respekt, wie ihr hier in dem kurzen Interview mit Heidenheims Offensivspieler Nikola Dovedan sehen und hören könnt:

 

 

Auch der mir sehr sympathische FCH-Trainer Schmidt gibt sich vor dem Spiel morgen zurückhaltend: „Die Unterschiede zwischen den beiden Vereinen könnten ja auch kaum größer sein“, sagt FCH-Trainer Frank Schmidt auf der HSV-Website (www.hsv.de), „das Stadion, das Medieninteresse, die Zuschauerzahlen - alles eine gewaltige Dimension im Vergleich zu uns. Dass es jetzt trotz aller Unterschiede um wichtige Punkte geht, macht uns schon stolz.“ Die Punkte freiwillig hier lassen wird Schmidt aber selbstverständlich nicht. Im Gegenteil: „Wir wissen, dass wir sehr viele Dinge gut machen müssen, wenn wir gegen diesen brutal starken HSV etwas holen wollen. Aber wir wollen mutig und unbekümmert auftreten, deshalb geht es für uns auch darum: Wer hat einen Streifen in der Hose und wer nicht.“

Wie Schmidt und seine Mannen hat auch der HSV Respekt vor der Partie. Im Training versuchte Titz seine Mannschaft dementsprechend intensiv auf den Gegner vorzubereiten. Zwei Trainingstage hinter (fast komplett) verschlossenen Türen. Standards standen auf dem Programm. „Viele Spiele werden über Standards entschieden“, so HSV-Trainer Christian Titz, der heute im Training wieder mit Leo Lacroix im vermeintlichen A-Team spielte. Vieles deutet darauf hin, dass der 1,97m-Schweizer morgen sein Zweitligadebüt in der Startelf feiern und damit David Bates ablösen wird. Und auch wenn ich tatsächlich bislang noch nicht überzeugt bin von dem baumlangen Lacroix - ich bin zumindest gespannt. Und spielerisch hat Bates die Messlatte sicher nicht zu hoch gehängt.

Im Gegensatz zu Lewis Holtby, der verletzungsbedingt morgen und am Dienstag ausfallen wird. Der Linksfuß hatte insgesamt sieben Tore in den letzten 11 Ligaspielen (saisonübergreifend) erzielt und war unter Titz nicht nur gesetzt, sondern auch einer der Leistungsträger. Für ihn scheint der Trainer Orel Mangala von der Sechs eine Position weiter vorzuziehen auf die Acht, während Matti Steinmann nach überstandener Verletzung sein Comeback auf der Sechs feiern dürfte. Ergo: Pollersbeck im Tor, Sakai zusammen mit van Drongelen, Lacroix und Santos in der Viererkette, sowie Steinmann auf der Sechs und Mangala auf der Acht - soweit steht die Mannschaft. Dazu dürfte der für mich bislang beste HSVer, Khaled Narey, gesetzt sein. Die Frage ist nur, wo?

Im Training heute ließ Titz folgende Startelf im A-Team trainieren: Pollersbeck - Sakai, Lacroix, van Drongelen, Santos - Steinmann - Narey, Mangala, Hunt, Ito - Hwang. Und das könnte zweifelsfrei auch die Startelf sein. „Du kannst keinen Stürmer draußen lassen, der im letzten Spiel doppelt getroffen hat“, wurde mir beim täglichen Klönschnack am Platz immer wieder gesagt. Und ich behaupte: DOCH! Das kann man sehr wohl.

Wenn der jeweilige Gegner mit anderen Qualitäten bespielt werden muss, dann muss man reagieren als Trainer. Auch, wenn die populistische Entscheidung sicher die einfachste wäre. Schließlich würde niemand Titz vorwerfen, Lasogga nach seinem Doppelpack in die Startelf zu stecken. Ich übrigens auch nicht, weil ich mir von den anderen HSV-Offensiven viele Pässe und Flanken in die Spitze erhoffe. Allerdings wäre Titz mit der oben genannten Startelf im Angriff extrem flexibel. Narey und Hunt können auf den vorderen vier Positionen (zentral, links und rechts offensiv sowie im Sturmzentrum) spielen. Hier wären bei der Startelf Rochaden sicher ein Stilmittel. Und mit Hunt auf der Zehn hat der HSV einen guten Passgeber auf die drei sehr schnellen Angreifer Ito, Hwang und Narey.

Ein bitteres Los für Lasogga - zweifelsfrei. Aber ich habe das Gefühl, dass der Angreifer unter Titz sehr gut klarkommt und auch diese Situation zwar nicht erfreut, aber mit Respekt annimmt. Im Training heute gab Lasogga wie immer alles und war weit davon entfernt, zu maulen. Ebenso wie Fiete Arp, der mit bandagiertem Knie schmerzfrei trainieren konnte. Beide Angreifer sind (ebenso wie Tom Mickel, David Bates, Josh Vagnoman, Christoph Moritz, Vasilije Janjicic) im Kader, während Titz nach dem Training heute Arianit Ferati ins Vier-Augengespräch nahm und ihm erklärte, weshalb er gegen Heidenheim nicht dabei sein wird.

Aber ok, entscheiden wir uns: Ich lege mich auf diese Startelf fest, weil es im Training danach aussah: Pollersbeck - Sakai, Lacroix, van Drongelen, Santos - Steinmann - Narey, Mangala, Hunt, Ito - Hwang. Und mit dieser Startelf macht Trainer Christian Titz meiner Meinung nach auch nicht viel falsch. Andererseits sprach der Trainer davon, in den bevorstehenden zwei englischen Wochen auch rotieren zu wollen. Und da wäre es meiner Meinung nach etwas sinnvoller, zuhause mit einem Stoßstürmer wie Lasogga zu spielen und am Dienstagabend auswärts gegen die spielstarken Dresdener auf schnelle Gegenstöße zu setzen.

Auf jeden Fall bleibt es sehr spannend. Und ich werte es als sehr gutes Zeichen, wenn selbst wir trotz täglicher Beobachtung der Mannschaft nicht sicher sagen können, wer beginnt. Denn dann dürfte es dem kommenden Gegner nicht viel anders ergehen…

In diesem Sinne, bis morgen!

Scholle

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